Das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim beteiligt sich auch in diesem Jahr an den HIV-Testwochen, die das Bayerische Gesundheitsministerium landesweit initiiert hat. Interessierte können sich auf HIV testen lassen, selbstverständlich anonym, vertraulich und mit kompetenter ärztlicher Beratung. Der Test und die Beratung sind kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Die HIV-Tests sind von 20. bis 24. November zu den regulären Öffnungszeiten des Rosenheimer Gesundheitsamtes in der Prinzregentenstraße 19 möglich: täglich von 9 bis 12 Uhr sowie am Montag, Dienstag und Mittwoch zusätzlich von 14 Uhr bis 15.45 Uhr und am Donnerstag 14 bis 17 Uhr. In der Woche zuvor bietet das Team des Gesundheitsamts darüber hinaus Beratungen und Testungen für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule II in Rosenheim an.
Weitere Test- und Beratungsmöglichkeiten findet man auf der Webseite www.testjetzt.de des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
„Das Leben mit HIV ist belastend, bis heute ist die Infektion nicht heilbar. Doch glücklicherweise sind die Behandlungsmöglichkeiten besser als jemals zuvor. Entscheidend ist, dass die Infektion frühzeitig erkannt und mit der Therapie begonnen wird. Deshalb setzen wir uns für eine Erhöhung der Testbereitschaft mit einer nachhaltigen Steigerung der HIV-Frühtestung nach Risikokontakten ein“, sagt der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, Dr. Wolfgang Hierl.
Viele Männer und Frauen waren schon einmal in einer Situation, in der das Risiko für eine HIV-Infektion bestand. Die Unsicherheit danach ist eine große Belastung. Habe ich mich angesteckt? Oder mache ich mir unbegründet Sorgen? Die einzige Möglichkeit, darauf eine sichere Antwort zu bekommen, ist ein HIV-Test, verbunden mit einem vertrauensvollen Gespräch mit einem Experten, einer Expertin in Sachen HIV. Eine HIV-Testung ist sechs Wochen nach einer mutmaßlichen Ansteckung aussagekräftig.
Die Menschen in Deutschland sind über Ansteckungswege und die Möglichkeiten, sich vor dem HI-Virus zu schützen, gut informiert. Nach aktuellen Angaben des Robert Koch-Instituts ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV in Deutschland von 2020 auf 2021 leicht um 9 Prozent gesunken, und hat dagegen von 2021 auf 2022 deutlich um 43 Prozent zugenommen. Die Zunahme ist weitgehend bestimmt durch Infektionen, die aufgrund heterosexueller Kontakte im Ausland erworben wurden.
So wurden im Jahr 2021 in Bayern etwa 308 und im Jahr 2022 507 Neuinfektionen festgestellt. Insgesamt lebten Ende 2021 im Freistaat circa 12.200 HIV-positive Männer und Frauen, etwa 89 Prozent erhielten eine antiretrovirale Therapie. Bei etwa 1.030 der HIV-positiven Männer und Frauen war eine HIV-Diagnose nicht bekannt. Im Jahr 2021 sind geschätzt 70 Menschen in Bayern an HIV verstorben. „Wir dürfen trotz der ermutigenden Entwicklung nicht nachlassen in unseren Bemühungen, die Bevölkerung über die Möglichkeiten der Testung, Prävention und Behandlung von HIV aufzuklären. Dies findet im Gesundheitsamt Rosenheim im Rahmen der freiwilligen, anonymen HIV-Testung statt“, so Hierl.
Bericht: LRA Rosenheim – Foto: Hötzelsperger