Leitartikel

Gebirgsschützen-Freuden in Neubeuern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Getreu den Grundsätzen der Kompanie ging in der Kirche von Altenbeuern  dem Kompanieabend ein Gedenkgottesdienst voran. Verbunden darin das Andenken an die verstorbenen Kameraden, deren man namentlich gedachte und der Dank für das gelungene Jahr.

Im Fackelzug, voran der Spielmannszug, mit dabei Pfarrer Rudolph und Bürgermeister Christoph Schneider, ging es durch das Dorf zum Beurer Hof. Vor dem Einrücken  nahmen die Kompanie und der Salutzug unter der Führung von Sepp Stadler und Oberleutnant Georg Winkler  Aufstellung zum Geburtstagsalut für Xaver Zehetmaier, Jakob Kracher  und Gründungsmitglied Sebastian Schmid, die jeweils 80 Jahre alt geworden sind. War der Jahresanfang noch von Corona gezeichnet, blühte das Schützenwesen nach dem Wegfall von Beschränkungen auf, so der Hauptmann im Rückblick. Während der Pandemie haben wir uns an die Vorgaben gehalten, was manchem schwer ankam. Keine Übungsabende mit geselligem Beisammensein, Arbeitseinsätze unter erschwerten Bedingungen, Beerdigungsbegleitung unter Auflagen. Deshalb große Freude, so Sepp Stadler, als es zum Patronatstag nach Aschau ging, wo alles gut vorbereitet war, das Wetter aber leider einen Festzug nicht ermöglichte. Wir haben uns gezeigt, Kameraden getroffen und gefeiert. Dies auch beim Alpenregionsfest im Passeiertal in Südtirol, wohin man sich gemeinsam mit den Samerbergern Schützen auf den Weg machte. Die traditionelle Maiandacht machte das Bekenntnis zum Glauben sichtbar, wie auch die Teilnahme an den kirchlichen Festtagen am Ort. Es wurde der Kirchtag der Südtiroler Kameraden in Burgstall besucht, welche mit Vertretung am Kompanieabend teilnahmen. Weinfest, Arbeitseinsätze, Übungsabende, auch für die Mitglieder des Spielmannszuges, unter der Führung von Florian Möderl, rundeten ein gut gestelltes Jahr ab. Hauptmann Stadler verband den Rückblick mit Dankesworten an die Helfer beim Weinfest, die nicht Mitglied der Kompanie sind, aber verlässlich dabei sind. Blumengebinde waren  eine kleine Aufmerksamkeit. Positive Rückmeldungen aus der Besucherschaft so Stadler, zeigen, wir machen es richtig, eingebunden der Heimfahrdienst, welcher gerne angenommen wird. Für die Unterstützung welche die Schützenkameraden aus den Familien erfahren, galt den zahlreich anwesenden Partnerinnen gleiche Anerkennung. Verbundenheit auch über die Zeit der Verantwortung zeigten Ehrenhauptmann Günther Hochhäuser, Ehrenleutnant Konrad Stuffer  sowie Ehrenschützenmeister Max Tiefenmooser sen. Personelle Veränderungen an vorderster, sichtbarer  Stelle stellte Hauptmann Stadler vor. Nach langen Jahren gaben Annalena Tiefenmooser und Johanna Perret ihr Amt als Maketenderinnen ab. Neuaufgenommen in den Kreis der Schützenkameraden wurde  Magdalena Hofmann. Martina Schmid, welche ihre Feuerprobe beim Spielmannszug beim Alpenregionsfest bereits hatte, galt der  Beifall. Der erste Eindruck mit Fahne und Spielmannszug, darauf können wir stolz sein, so Hauptmann Stadler. Zusammenhalt und Treue prägen nun einmal mehr unsere Kameradschaft, sagte er bei der Verteilung der Ehrungen. Thomas Richter erhielt die Auszeichnung der Kompanie in Bronze, Valentin Lenz diese in Silber. Das weiß-blaue Band in Silber  für 40 jährige Mitgliedschaft erhielten der längjährige Fähnrich Hans Heibler , Georg Bauer und Bernd Höller. Freundlichen Kontakt gibt es seit seinem Amtsantritt in Neubeuern zu Pfarrer Christoph Rudolph, für dessen Messgestaltung Stadler Dank sagte. Verbundenheit zeigt er nun mit dem Beitritt zur Kompanie  bei der Übergabe des Mitgliedausweis. Es braucht seine Zeit so Stadler. Mit der Übergabe eines Schützenhutes wurde ein zweiter Schritt vollzogen, den ersten machte er heute beim Fackelzug, so der Hauptmann, auch wenn dies noch ausbaufähig ist.  Stark eingeschränkte war unser Schießwesen beurteilte Schützenmeister Georg Winkler. In den Schießständen die Abstandsregel zu halten war eine logistische Leistung, dennoch konnten vereinzelte Übungsabende durchgeführt werden. Dies ist für den Zusammenhalt und die Sicherheit wichtig. Die Teuerungen belasten auch die Kompaniekasse und den Eigenanteil. Die benötigte Munition für Übung- und Wettkämpfen wird teurer, auch die Verfügbarkeit zeigt Wirkung. Noch sind wir gut gestellt so Winkler. Die Treffsicherheit war sehr unterschiedlich wie aus seinem Bericht zu entnehmen war. Vorderladerschießen, Armbrustschießen, Gästeschießen, Treffen mit Tiroler Kameraden forderten Treffsicherheit. 12 Teilnehmer in der Schützenklasse und 10 bei den Senioren  waren beim 59 Bundesschießen gefordert. 640 Schützen waren insgesamt beteiligt. „ Da war`n ma scho`mo´besser“ meinte der Schützenmeister. Mit 76 Ringen war Elisabeth Purainer  erfolgreich , sie wurde dafür mit der goldenen Kokarde ausgezeichnet. Mit Walter Lechner mit 95 Jahren weist die Kompanie auch den ältesten Teilnehmer aus. Lechner Wohnhaft in München fährt selbst zu den Veranstaltungen und Schießabenden der Kompanie. Mit 23 Teilnehmer war man beim Bataillionschießen die stärkste Kompanie. Zahlreich Pokale und Auszeichnungen konnte der Schützenmeister übergeben. Höhepunkt des Abends wr die Benennung des neuen Schützenkönisg, der beim Kompanieschießen, das diesmal coronabedingt an zwei Tagen war, ermittelt wurde. Die Schützendynastie der Familie Tiefenmooser wurde wieder einmal deutlich. Max Tiefenmooser senior war wieder erfolgreich, dies bereits zum vierten Male in der Geschichte der Kompanie. Er war auch der erste Schützenkönig der Kompanie. Diesmal verwies er Sohn Max jun. auf den zweiten Platz. Tiefenmooser löst Sepp Mühlauer ab, der heuer den dritten Rang belegte. Winkler an seine Schützenkameraden: „Erfolg ist schön, man muss dafür aber auch etwas tun, nämlich üben“ –  dies forderte er mit eindringlichen Worten von seinen Kameraden. Geselligkeit zu den Klängen der „Altenbeurer -Jaga-Musi“ beendete Kompanieabend und das Jahresgeschehen.

Bericht und Bilder: Thomas Schwitteck  – Fotos  zeigen den Ablauf des Kompanieabend vom Fackelzug, Geburtstagsalut, Ehrungen, neue Mitglieder in Kompanie und Spielmannszug, die Maketenderinnen welche Ihr Amt abgaben, den neuen Schützenkönig Max Tiefenmooser sen. Seine Enkelin  „kleidete“ den Opa mit der Schützenkette. 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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