Eine Fahnen- oder Standartenweihe ist immer etwas sehr Besonderes; so auch am vergangenen Gaufestsonntag des Gauverbandes I in Westerham, in dessen Rahmen die neue Gaustandarte geweiht wurde. Auch der Zelebrant war hierfür natürlich besonders: Kardinal Richard Marx feierte mit den trotz der heißen Temperaturen zahlreich erschienenen Trachtler des Gauverbandes I die Heilige Messe und weihte die dazugehörigen Fahnenbänder: ganze sechs Stück an der Zahl.
„Heimat ist Gemeinschaft“ betonte Kardinal Richard Marx in seiner Predigt und fragte zugleich: „Kann man sich Bayern ohne Christentum vorstellen“ – die Antwort gab er darauf mit einem klaren Nein. Nicht nur, weil der Glaube hinter ganz vielen Traditionen in Bayern steckt, sondern ich wegen der Werte, die der Glaube vermittelt: es geht um die christliche Orientierung, daß man allen Teilhabe ermöglicht, egal ob reich oder arm und unabhängig von der Hautfarbe oder Herkunft. Er betonte außerdem daß völkischer Nationalismus nichts mit der Trachtensache zu tun hat, sondern genau das Gegenteil der Fall ist: die Gemeinschaft bei den Trachtlern und das Miteinander, die Gesellschaft sind Ausdruck von gelebter Würde eines jeden einzelnen.
Nach seiner Predigt segnete er die neue Standarte, für die der Bayerische Inngau-Trachtenverband die Patenschaft übernahm und die Fahnenbändern . In den Prologen der Fahnenbraut Tamara McCuish, der Fahnenmutter Hildegard Kallmaier, der Trauermutter Lotte Eicher, der Schirmherrin Ilse Aigner sowie der Patenbraut Johanna Schweinsteiger des Bayerischen Inngautrachtenverandes ging es ebenso wie im Prolog der Patenbraut des Gauverbandes I Elisabeth Hollinger um Zusammenhalt und Freundschaft zwischen den beiden Gauverbänden.
In einem drei Kilometer langen Festzug durch Westerham ging es danach ins Festzelt, wo die Besucher ein schönes, abwechslungsreiches Programm mit vielen Ehrtänzen erwartete.
Bericht und Bilder: Adelheid Bonnetsmüller, Bayerischer Inngau-Trachtenverband
