Leitartikel

Erinnerungen: Die Wallfahrt von Neubeuern nach Birkenstein

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Grund unser dörflichen Wallfahrt von Neubeuern am Inn nach Birkenstein -Fischbachau im Leitzachtal- war der Tod unserers Dorfpfarrer, im Jahr 1980-und die sich abzeichnende Gefahr, dass die Pfarrstelle nicht mehr besetzt werden kann. Unsere Orte liegen etwa 30 Km auseinander, getrennt durch unsere hügelige Voralpenlandschaft. Wenn wir uns auf den Weg machen, geschieht dies in drei Gruppen: als Fußgruppe von der Heimatgemeinde aus nach Birkenstein mit einer Gehzeit von rund 7-8 Stunden. Wer dies nicht ganz schafft fährt nach Bad Feilbach, zum Fuße des Bergaufstieges, marschiert hinauf über den Hundhamer-Berg in Richtung Hundham. Von dem dortigen Sammelpunkt aus, sind es dann nochmal knapp 2 Stunden bis zum Wallfahrtsort. Die ersten Wallfahrten waren immer am 1. Mai. Auf dem Weg traf man  meist auch noch eine Wahllfahrtsgruppe aus Rosenheim. Der Termin wird nun flexibel gehalten, nach den Vorgaben, wer kann den Gottesdienst halten, die Gestaltung übernehmen usw.. Der Wunsch der jährliche Wallfahrt , das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die persönlichen Anliegen, ließen aus einer erstmal kleinen Gruppe, etwas mehr als 20 Leuten, über die Jahre doch eine stattliche Pilgerschar werden. Zum Teil mit mehr als 120 Gläubigen. Mittlerweile kommen zu der Wallfahrt auch Mitbeter aus den Nachbargemeinden.  Gegangen wird bei jedem Wetter, wenn der Termin festgelegt worden ist, wie die Fotos auch zeigen. Nebel, Regen, Schnee haben uns begleitet, aber auch herrlicher Sonnenaufgang mit Blick in die Berge, in Richtung Spitzing-See. Und wer es gar nicht „da geh`t“ fährt mit dem Auto, soweit dies möglich ist. Die Gemeinsamkeit ist bei vielen das Ziel. Messfeier und Andachtstille nimmt jeder für sich wahr, und danch die stärkende Brotzeit. Den Rückweg gestaltet jeder für sich, der eine lässt sich abholen, mancher hat am Vortag sein Radl vor Ort deponiert und ist so flexibel, man geht in der Gruppe oder allein zu seinem Ausgangspunkt.

Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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