Land- & Forstwirtschaft

Brauchtumsdreschfest in Vilsheim

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Der Heimat- und Volkstrachtenerhaltungsverein „Dö zünftig’n Vilstaler“ im niederbayerischen Vilsheim veranstalten mittlerweile seit 31 Jahren ihr Brauchtumsdreschfest und die vielen interessierten Besucher kamen bei idealem Spätsommerwetter zum Erntefest wie anno dazumal. Bereits seit 31 Jahren demonstrierten die Vereinsmitglieder am Sonntag niederbayerisches Brauchtum.  Hauptattraktion der Veranstaltung war die Vorführung des Dreschens mit dem Dreschwagen und das Drischldreschen mit den Dreschflegeln.

Alte Handwerksarbeiten wurden ebenfalls im mehrstündigen Rahmenprogramm vorgestellt und eine landwirtschaftliche Geräteschau war aufgebaut. Auf dem Gelände des Bauhofs/Trachtlervereinsstadl  ging das Brauchtumsdreschen und die Demonstration alter Handwerksarbeiten wieder über die Bühne. Die Zuschauer, darunter auch der Landrat Peter Dreier mit seiner Gattin, der erste Bürgermeister Georg Spornraft-Penker, sowie der Altbürgermeister Walter Brandlmeier hatten die Möglichkeit, sich über die damalige Arbeitsgänge und Funktionsabläufe der Erntezeit zu informieren und legte selbst Hand an beim Besucheranstrurm. Zu sehen gab es hierbei eine ganze Menge: Das Drischldreschen, das nur noch wenigen bekannt ist, wurde von vier jungen Männern  unter der Anleitung von Michael Brandlmeier vorgeführt. Obwohl das Drischldreschen leicht aussieht, ist es eine schweißtreibende Arbeit, bei der viel Konzentration und ein gutes Taktgefühl erforderlich ist. Die vorgestellte Putz- beziehungs-weise Windmühle diente zur Getreidereinigung nach dem Dreschen. Sehr gut kamen bei den Besuchern die alten Handwerksarbeiten an, die von den Vereinsmitgliedern vorgeführt wurden. Das Seil- und Strickmacherhandwerk führten die Kapfinger Paul Selmansberger und Kastulus Wimmer zusammen mit ihren Ehefrauen bereits seit Anfang vor, also seit 31 Jahren. Auch selbstgebrannte sowie Staatspreisprämierte Obstbrände sowie Liköre standen zur Probe bereit. Die Kunst des Balkenhauens aus einem Baumstamm führten die drei Zimmerer Michael Brandlmeier junior, Stephan Peißinger und Sebastian Spierer den interessierten Besuchern vor. Die Oldtimerfreunde aus dem benachbarten oberbayerischen Kirchberg/Schröding sowie die Standmotoren- und Bulldogfreunde aus Moosburg und die Bulldogfreunde „Ois oid“ aus Langenvils kamen mit restaurierten alten Bulldogs, Zweikrafträdern, Standmotoren sowie mit Traktoren-Veteranen in das Vilstal. Eine runde Sache war für die Besucher im Trachtlerheimatmuseum die landwirtschaftliche und bäuerliche Geräteschau sowie die Ausstellung alter Handwerksberufe. Zudem konnte die Ausstellung im Trachtlervereinsstadl oder die eigens aufgebaute Trachtenmiederausstellung in der Stub’n besichtigt werden. Die Monica Seidel aus Kemoden führte in ihrer Vereinstracht das Klöppeln vor, das Arbeiten an einem Spinnrad demonstierte die Lydia Popel. Die Angelika Königbauer stellte handgefertigte und naturverbundene Seifenstücke her. Franziska Brandlmeier arbeitete für die Kinder ein Museumsquiz aus.  Zudem war eine Holzkegelbahn aufgebaut, die an diesem Nachmittag regen Zulauf hatte. An diesem Sonntag hatten die Besucher die Möglichkeit, sich über Arbeitsgänge und Funktionsabläufe der Erntezeit von anno dazumal zu informieren oder Erinnerungen aus Großvaters Zeiten zu wecken. Hauptattraktion der mehrstündigen Veranstaltung war die Vorführung des Dreschens mit dem Dreschwagen und das Drischldreschen mit den Dreschflegeln. Die Organisatoren drehten dabei das Rad der Zeit zurück, um den Besuchern einen Einblick in die Landwirtschaft und altes Handwerk der sogenannten „guaden oiden Zeit“ zu gewähren. Zwischendurch führte der Trachtlernachwuchs verschiedene eigens einstudierte Volkstänze auf, wozu sie viel Beifall und Applaus ernteten. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten die Trachtlerfrauen mit Küchln, frischem „Schmalzgebackenen“, frischer selbstgemachter Butter sowie mit altbayerischen Drescherbrotzeiten, „Sau vom Grill“, Steckerlfisch und dem süffigen Arntbier. So konnten die Zuschauer und Gäste Jung und Alt aus Stadt und Land in Vilsheim am Sonntag in einer Art lebendigen „Freilichtmuseum“ Einblick verschaffen, wie mühsam und schweißtreibend die Arbeit auf dem Land am Hof und auf dem Feld war. Hierzu hat die ganze Vilsheimer Trachtlermannschaft unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Hans Voitenleitner ganze Arbeit geleistet.

Bericht und Bilder: Hans Kronseder

-8861 Das Drischldreschen mit den Dreschflegeln wurde von den Vereinsmitglieder vorgeführt

-8924 Die Windmühle reinigte das Getreide von der Streu

-8975 Der Dreschwagendrusch wurde am Sonntag von den Trachtenvereinsmitgliedern laufend vorgeführt und aufgezeigt

-8899 Das Drischldreschen macht durstig

-8737 Wenn ich groß bin werde ich Bulldogfahrer

-8803 Die Steckerlfische waren heiß begehrt

-9093/9042/9098 Die Vilsheimer Trachtlerjugend führte einige Volkstänze beim mittlerweile 31. Brauchtumsdreschfest in der Vilsgemeinde auf

-9156 Im Trachtlervereinsstadl ist ganzjährig eine landwirtschaftliche Geräteschau und altes Handwerk ausgestellt

-9134 Die drei  Zimmerer Michael Brandlmeier junior, Stephan Peißinger und Sebastian Spierer führten die Kunst des Balkenhauens aus einem Baumstamm vor

-9200 Landrat Peter Dreier mit Ehefrau Petra liesen sich von der Monica Seidl die Trachtenmiederausstellung und die alte Handwerkskunst des Klöppeln zeigen

-8946 Das alte Seil- und Strickmacherhandwerk wurde demonstriert

-9233 Landratehepaar Dreier bei den fleißigen Trachtlerbäckerinnen, die  versorgten die Gäste und Besuchern laufend mit Küchln, frischem „Schmalzgebackenen

-8792 Eingemachte Marmalade oder Gelees aus heimischer Region

-8794 Handarbeitarbeiten, Duftsäckchen und Anhänger wurden mit Liebe gebastelt

-8798 Fruchtliköre und Honig aus der Region wurden mit  Staatspreisen ausgezeichnet

-8730 In Reih und Glied aufgestellten historischen Bulldogs aus der Region

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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