Am heutigen Mittwoch, 6. September, haben Ministerpräsident Dr. Markus Söder, die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber und BBV-Präsident Günther Felßner in Nonnenhorn (Lkr. Lindau) den Startschuss zur Eröffnung der diesjährigen Bodensee-Apfelsaison gegeben.
Die ersten frühen Äpfel gab es heuer im Fränkischen bereits Ende Juli bis Anfang August. In diesen Tagen beginnt nun auch in der schwäbischen Anbauregion die Haupt-Apfelernte mit den beliebten Sorten Elstar-Gala, Jonagold oder auch Braeburn. Dieses Jahr wird eine durchschnittliche Erntemenge erwartet. Äpfel bayerischen Ursprungs zeichnen sich neben der hohen Qualität auch durch kurze Transportwege aus. Allerdings liegt der Selbstversorgungsgrad bei Obst deutschlandweit nur bei ca. 30 % – in Bayern nur bei etwa 20 %. „Es ist wichtig Sorge dafür zu tragen, dass der heimische Obstanbau, der alle vom Verbraucher erwarteten anbautechnischen, ökologischen und sozialen Standards erfüllt, unbedingt gefördert und erhalten wird“, betont Bauernpräsident Günther Felßner bei der Eröffnung. „Mit dem Import von Obst aus südlichen Ländern wird immer auch das Wasser importiert, mit dem die Kulturen dort viel intensiver bewässert werden müssen, als hier bei uns, vom CO2-Fußabdruck des Transports ganz abgesehen“, sagt Felßner.
In diesem Jahr war es im Mai bis Mitte Juli zwar sehr trocken, die Äpfel haben aber von den Niederschlägen der letzten Wochen profitiert und eine schöne Größe bekommen. „Durch die aktuell kühlen Nächte und die sonnigen Tage bekommen die Äpfel auch eine schöne rote Farbe und bilden ihren sortentypischen Geschmack aus. Diesen intensiven Geschmack können die Äpfel nur in unseren gemäßigten Breiten durch den Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht ausbilden. In den wärmeren, südlichen Ländern funktioniert das nicht, weil die kühlen Nächte fehlen“, erläutert Karl-Ludwig Rostock, Präsident des Bayerischen Erwerbsobstbau-Verbands.
Um Äpfel in der vom Kunden gewünschten hohen Qualität liefern zu können, müssen auch die Apfelbäume und -Früchte vor Krankheiten und Schädlingen geschützt werden. „Wenn wir Menschen krank werden, verschreibt die Ärztin die passenden Medikamente. Bei den Obstbäumen setzt der Obstbauer sowohl im ökologischen, wie auch im integrierten Anbau, verantwortungsbewusst und sparsam die zugelassenen Medikamente ein, die in diesem Fall Pflanzenschutzmittel heißen“, sagt Felßner. Vor diesem Hintergrund fordert der BBV seit Monaten eine Kurskorrektur der aktuellen EU-Pläne zu Pflanzenschutzmittelverboten (SUR), denn diese würden dem heimischen Obstanbau die Existenz rauben. Wer direkt beim Obstbauern Äpfel einkauft, findet dort oft alte und ganz neue Sorten vor, die es in dieser Vielfalt in Supermärkten nicht gibt. Mittlerweile kann man auf Obsthöfen auch Apfelsorten finden, die von Apfel-Allergikern vertragen werden wie z.B. die Sorten Santana oder Sonnenglanz. Grundsätzlich gilt laut Felßner immer: „Äpfel aus heimischem Anbau sind der beste Snack!“
Bericht und Foto: BBV