Land- & Forstwirtschaft

Bauernverband auf Biofach in Nürnberg

Veröffentlicht von Christina Rechl

Bayerischer Bauernverband auf der Biofach in Halle 6 vor Ort

Vom 14. bis 17. Februar 2023 findet in Nürnberg die Biofach statt. Die nach eigenen Angaben größte Bio-Messe der Welt fällt in ein verändertes, für die Bio-Branche ungewohntes Marktumfeld. Denn nach jahrzehntelangem kontinuierlichem Wachstum verzeichnete der Absatz von Bio-Lebensmitteln und -Getränken 2022 erstmalig einen leichten Rückgang. „Diese Delle gilt es aber einzuordnen“, sagt BBV-Ökopräsident Ralf Huber: „Die Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen immer noch deutlich mehr Bio als vor der Corona-Zeit: ein Drittel mehr Bio-Käse und -Gemüse, über 40 Prozent mehr Bio-Mehl, über 50 Prozent mehr Bio-Fleisch und fast 80 Prozent mehr Bio-Geflügel. Bio ist vielen Menschen also auch in Zeiten der Inflation wichtig. Trotzdem ist natürlich jedes Umsatz-Minus für die Bio-Branche schmerzhaft, insbesondere für die stärker betroffenen Bio-Markenhersteller und den Naturkostfachhandel.“

Eine Delle gibt es aktuell auch bei der Zahl der Betriebe, die auf Öko umstellen wollen. Die Gründe dafür sieht der BBV in der Unsicherheit über die Marktentwicklung und den teilweise geringen Preisabstand zur konventionellen Erzeugung. Der bayerische Öko-Milchpreis ist mit rund 63 Cent pro Kilogramm so hoch wie noch nie, aber der Abstand zum Preis für konventionelle Milch ist auf nur noch vier bis fünf Cent pro Kilogramm geschrumpft – während er lange Jahre im zweistelligen Cent-Bereich gelegen war. Dazu kommt, dass die Biomilch-verarbeitenden Molkereien erst wieder in größerem Maße neue Biomilcherzeuger als Lieferanten aufnehmen, wenn der Absatz wieder aufwärts geht. Nicht zuletzt können bei weitem nicht alle Milchviehhalter die künftig strikteren Vorgaben der EU-Ökoverordnung zur Weidehaltung erfüllen.

„Als Bio-Branche sollten wir daran arbeiten, Bio noch nahbarer und alltäglicher zu machen“, schlägt BBV-Ökoreferentin Daniela Gehler vor. Während im Handel Bio auch schon sehr niederschwellig zu bekommen sei, habe Bio und vor allem regionales Bio in der Gastronomie noch immer Seltenheitswert und sogar einen elitären Ruf. „In Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sehen wir noch ein großes Handlungsfeld, weitere Absatzchancen für unsere heimischen Erzeuger zu entwickeln“, so Gehler.

BBV auf der BIOFACH: Der Bayerische Bauernverband ist wie schon in den Jahren 2019 und 2020 wieder mit einem Stand auf der BIOFACH vertreten und informiert über seine Angebote und Aktivitäten für ökologisch wirtschaftende Mitgliedsbetriebe. Als Standbetreuer/-innen sind Mitglieder des Landesfachausschusses Ökologischer Landbau im Einsatz. Zu finden ist der BBV in Halle 6, Stand 351.

  Text: BBV  – Foto: Hötzelsperger – Wandgemälde im Kurhaus von Waging am See

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Christina Rechl

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