Leitartikel

Bayernbund-Landesversammlung in Freising

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit fast 100 Jahren gibt es den Verein „Bayernbund“. Der Bayernbund ist keine politische Partei, sondern er versteht sich als überparteiliche Organisation für staatsbewusste und landesverbundene Bürgerinnen und Bürger in oder aus Bayern. Die heurige Landesversammlung mit Landesvorsitzendem Sebastian Friesinger fand im Hofbräuhauskeller in Freising statt, vorausgegangen waren eine Domführung und eine Andacht mit Domkapitular und Vereinsmitglied Josef Obermaier.

Die große Wertschätzung, die der Bayernbund als Mitglied der Bürgerallianz Bayern in der Bayerischen Staatsregierung genießt zeigte sich beim Grußwort von Dr. Florian Herrmann. Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europa-Angelegenheiten ist mit dem Bayernbund sowie mit dessen Ehren-Vorsitzenden und MdL a.D. Adolf Dinglreiter  seit langem eng verbunden. „Wenn es den Bayernbund nicht gäbe,  man müsste ihn erfinden, denn die Einheit in der Vielfalt ist Europas Stärke und in Bayern ganz besonders gut ausgeprägt“, so der Minister, der die Bayernbund-Verantwortlichen bat, zusammen mit weiteren Verbänden wie der Bayerischen Trachtenjugend und dem Bayerischen Trachtenverband die Fahne der bayerischen Vielfalt und Kultur hochzuhalten. Herrmann beschloss seine Ausführungen mit den Worten: „Heute geht viel in Richtung Einheitsbrei, deswegen ist es wichtig, die Kultur aktiv zu pflegen und sie zu zeigen, dann verlieren wir auch nichts von der bayerischen Kompetenz und Vielfalt“. Als zweiter Gast-Redner sprach Staatsminister a.D. Dr. Marcel Huber zum Thema „Nachhaltige Politik in der heutigen Zeit“. Dabei sagte er zum Ober-Thema „Klima“: „Streikende Schüler schaden sich selbst, in vier Jahren meiner Zeit als Umweltminister war das Thema Klima schon enorm wichtig, allein schon wegen der Häufung extremer Wetterereignisse“. Wie Huber weiter erläuterte, war und ist in der bayerischen Umwelt-Politik das Motto „Maß – Mitte – Vernunft“ angesagt auch wenn sich durch Medieneinflüsse Polarisierungen ergeben. Bereits vor über 300 Jahren machte der obersächsische Berghauptmann Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit öffentlich, indem er nachwies, dass ökologisch falsches Verhalten unmittelbar zu ökonomischen und sozialen Schäden führt. Dazu passend forderte Dr. Marcel Huber, dass die Grundlage der Nachhaltigkeit sein soll, ob es den Enkelkindern nutzt oder zumindest nicht schadet. Die „Enkel-Verträglichkeit“ soll auch beim Flächenverbrauch in einem wachsenden Land Gültigkeit haben – so der Abgeordnete abschließend.

Landesvorsitzender Sebastian Friesinger informierte über 135 offiziell wahrgenommene Termine im abgelaufenen Jahr mit 13.105 gefahrenen Kilometern. Schatzmeister Matthias Dambach und Fritz Lutzenberger, der für die Zusammenstellung der vereinseigenen Zeitschrift „Weiß-Blaue Rundschau“ verantwortlich zeichnet, bestätigten in ihren Berichten die vielen Aktivitäten der Vorstandschaft. Ingrid Ritt vom Wertebündnis Bayern und Armin Schmid, Vorsitzender der Trachtenjugend innerhalb des Bayerischen Trachtenverbandes erläuterten das gemeinsame Projekt „Mundart wertvoll“, das in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Kultusministerium und mit verschiedenen Schulen in Bayern durchgeführt wird. Auch ein Dialekt-Wettbewerb für ganz Bayern ist in Vorbereitung. Vorgestellt wurde von stellvertretendem Landesvorsitzenden  und Rosenheimer Kreisvorsitzenden Christian Glas auch das Selbsthilfe-Projekt „Handwerker in Dafur in Afrika“, dessen Vereinsvorsitzender Ahmed Bakhit als Ehrengast zugegen war. „Der Verein in Dafur sorgt sich um Lehrlings-, Handwerks- und Verwaltungs-Ausbildung, hier helfen wir weniger mit Geld, sondern wir schauen, dass wir die richtigen Leute zusammenbringen, damit den Menschen in Dafur vor Ort geholfen werden kann“, so Christian Glas. Die nächste öffentliche Veranstaltung des Bayernbundes ist am Sonntag, 10. November ab 11 Uhr (Einlass ab 10 Uhr)    „Gerald Hubers Bairische Wortkunde mit der Akkordionistin Maria Reiter“ im Gasthof Stechl in Rott am Inn, Karten gibt es bei freier Platzwahl im Vorverkauf bei Ortlieb Lotto und Postagentur in der Münchner Straße in Rott am Inn sowie im Internet mit dem Link: https://www.bayernbund-rosenheim.de/veranstaltungen/gerald-hubers-bairische-wortkunde.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke  von der Jahresversammlung des Bayernbundes in Freising – u.a. Domführung in Freising mit Domkapitular Josef Obermaier sowie:

v.l.n.r.: Armin Schmid (Bayer. Trachtenjugend), Ingrid Ritt (Wertebündnis Bayern) und Landesvorsitzender Sebastian Friesinger – Sebastian Friesinger mit Dr. Marcel Huber – Staatsminister Dr. Florian Herrmann bei seinem Grußwort.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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