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Bayerischer Naturschutzfonds fördert 11 Projekte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit über 2,3 Millionen Euro wird der Bayerische Naturschutzfonds zahlreiche Naturschutzprojekte im gesamten Freistaat fördern. Bayerns Umweltminister und Stiftungsratsvorsitzender des Naturschutzfonds, Thorsten Glauber, betonte nach einer Sitzung des Stiftungsrates: „Der Schutz unserer Natur und der Erhalt der Artenvielfalt ist eine Generationenaufgabe. Um Bayerns einzigartige Flora und Fauna für die Zukunft zu bewahren und weiterzuentwickeln, fördert der Bayerische Naturschutzfonds vorbildliche Projekte zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Bayerns Natur und Artenvielfalt. Gemeinsam mit Verbänden, Vereinen, Kommunen und vielen ehrenamtlichen Naturkennern vor Ort trägt die Stiftung aktiv zur Bewahrung der einzigartigen bayerischen Kulturlandschaften mit ihrer großen Biodiversität bei. Mit 11 neuen Fördervorhaben mit einem Volumen von über 2,3 Millionen Euro gehen wir einen weiteren Schritt auf diesem Weg voran.“

Nachfolgende Förderprojekte wurden insbesondere bewilligt:

Bundesprogramm Biologische Vielfalt – Kofinanzierung des Projekts „Trockenlebensräume vernetzen – Förderung von Trockenlebensräumen zwischen Lech und Isar zum Erhalt charakteristischer Arten“

Ziel des Projekts sind der Erhalt, die Förderung und Wiedervernetzung gefährdeter wildflusstypischer Trockenlebensräume im bayerischen Alpen- und Voralpenraum, vorrangig an den Flüssen im Gebiet zwischen Lech und Isar bis zu den Voralpenseen. Durch zielgerichtete Schutzmaßnahmen soll ein Trockenlebensraum-Verbund geschaffen werden, der zur Verbesserung der Erhaltungszustände ausgewählter bedrohter Arten und einer Vergrößerung des Anteils der wildflusstypischen Trockenlebensraumflächen im Projektgebiet beitragen soll.  Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Der Zuschuss beträgt rund 123.000 Euro.

„Grunderwerb im Parkstettener Weihergebiet“

Die ehemaligen Kiesabbauflächen mit insgesamt 11,5 Hektar befinden sich im Parkstettener Weihergebiet im Landkreis Straubing-Bogen. Dabei handelt es sich um zwei Flächenkomplexe. Der Erwerb der verfüllten Fläche hat zum Ziel, ein möglichst vielfältiges Standortmosaik zu entwickeln und Habitate für verschiedene Artengruppen, unter anderem für Reptilien, Amphibien und Vögel zu schaffen. Die nicht wiederverfüllten Wasserflächen sollen der Beruhigung des Gebietes sowie der Schaffung eines Rückzugsortes für dort vorkommende geschützte Wasservögel dienen. Durch die Sicherung und Aufwertung dieser Flächen werden die bereits vorhandenen Biotopstrukturen erweitert und optimiert. Maßnahmenträger ist die Stiftung Bayerisches Naturerbe. Der Gesamtzuschuss beträgt rund 366.000 Euro.

Streuobstwiesen im Landkreis Freising – Aufwertungs-, Unterhaltungs- und Vermarktungsmöglichkeiten

Ziel des Projektes ist es, ein Bewirtschaftungskonzept für Streuobstwiesen aufzubauen, das naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen und die sinnvolle Verarbeitung des Obstes vereint. Dabei werden existierende Wertschöpfungsketten weiter ausgebaut und professionalisiert. Begleitende Veranstaltungsangebote, wie gemeinsame Ernteaktionen unter anderem über Dorfgemeinschaften und Gartenbauvereine sowie Obstbaumschnittkurse und naturschutzfachliche Beratung sollen für das Thema Streuobst sensibilisieren und begeistern. Maßnahmenträger ist der Landschaftspflegeverband Freising. Das Projekt wird mit rund 212.000 Euro bezuschusst.

„Biotopkomplex Kiefernwälder und Trockenrasen der Dolomitkuppenalb“
Die Hersbrucker Alb gehört zu einer der 30 Hotspot-Regionen der Biodiversität in Deutschland. Dabei kommt den orchideenreichen Dolomitkiefernwäldern eine herausragende naturschutzfachliche Bedeutung zu. Wichtigstes Ziel ist die Erhaltung und teilweise Wiederherstellung der Dolomitkiefernwälder durch Entbuschung und Wiederaufnahme traditioneller Nutzungen wie einer Beweidung. Beim Aufbau eines Biotopverbundsystems werden auch die vorgelagerten Säume und Rasen einbezogen. Maßnahmenträger ist das Naturschutzzentrum Wengleinpark e. V. – Ökostation des BUND Naturschutz in Bayern e. V. Der Zuschuss beträgt 391.000 Euro.

„Modellprojekt zur Renaturierung des Kalterbaches“

Der fachliche Schwerpunkt des Projekts liegt in der Renaturierung des Kalterbaches im Hinblick auf die Sicherung- und Entwicklung der Habitatansprüche der stark gefährdeten gewässergebundenen Tier- und Pflanzenarten. Das Projektgebiet in den Landkreisen Dachau und München sowie in der Stadt München umfasst den mehr als 11 Kilometer langen Lauf des Kalterbaches mit angrenzenden Uferbereichen und einem Gewässerrandstreifen. Die wesentlichen Entwicklungsziele sind die Sicherung, Wiederherstellung und Vernetzung der Populationen der Helm-Azurjungfer sowie weiterer Libellenarten, die Entwicklung und Wiederherstellung uferbegleitender feuchter Hochstaudenfluren, Pfeifengraswiesen und lückiger Gehölzsäume und die Entwicklung des Kalterbaches als strukturreicher Wald- und Wiesenbach innerhalb der eiszeitlichen Schotterterrassen mit punktueller Niedermoorrelikten. Maßnahmenträger des mit rund 160.000 Euro bezuschussten Projekts ist der Verein Dachauer Moos e.V.

Folgeprojekt Marktplatz der biologischen Vielfalt: „Eine Allianz für die Biodiversität – Von der lokalen Strategie zum regionalen Erfolg“

Das Projekt verfolgt im Kern mehrere übergeordnete Zielsetzungen. Dazu gehören die schwerpunktmäßige Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Stadt Ebern, die Entwicklung eines flächenwirksamen Biotopverbunds im Offenland und in der Baunach-Allianz sowie die modellhafte Übertragung von Best-Practice-Ansätzen für interkommunale Netzwerke am Beispiel der Baunach-Allianz. Maßnahmenträger ist die Trägergemeinschaft, bestehend aus der Stadt Ebern (federführend), der Baunach-Allianz und dem BUND Naturschutz in Bayern e. V.  Rund 421.000 Euro beträgt der Zuschuss.

Folgeprojekt Marktplatz der biologischen Vielfalt: „Stephanskirchen – Mit der Natur im Aufstieg“

Im Projekt werden ausgewählte Teilbereiche der vom „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ entwickelten kommunalen Biodiversitätsstrategie umgesetzt. Ziel ist es, dem Rückgang wertvoller Lebensräume in der strukturreichen Kulturlandschaft entgegenzuwirken und im Einklang zwischen Naturschutz und Landnutzung die biologische Vielfalt in der Gemeinde Stephanskirchen langfristig zu fördern. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt bei der Agrarlandschaft. Maßnahmenträger ist die Gemeinde Stephanskirchen. Der Zuschuss beträgt 82.500 Euro.

Umsetzung der gemeindlichen Biodiversitätsstrategie in Bernried am Starnberger See

Im Mittelpunkt steht die Verwirklichung der im Jahr 2020 durch die Gemeinde Bernried für ihr Gemeindegebiet beschlossenen Ziele der Biodiversitätsstrategie. Dazu gehören die Umsetzung und fachliche Vorbereitung zahlreicher Maßnahmen durch die Erarbeitung naturschutzfachlicher Planungsgrundlagen und die Einbeziehung von Kooperationspartnern. Handlungsschwerpunkte sind der Schutz der Arten- und Sortenvielfalt auf kommunalen und privaten Flächen, der Schutz und Erhalt von Lebensräumen (insbesondere die Renaturierung des Rötlbaches, Extensivierung der Wiesen und die Wiederaufnahme der Beweidung des Eichenhains), die Erstellung und Umsetzung eines Biotopverbundsystems sowie die Akzeptanzförderung durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmenträger ist die Gemeinde Bernried am Starnberger See. Der Gesamtzuschuss hat eine Höhe von gut 149.000 Euro.

„Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung des Vogelschlags an Glas“

Im Rahmen dieser Kampagne soll zum einen auf das Thema Vogelschlag an Glas aufmerksam gemacht werden. Dazu sollen Lösungsansätze erarbeitet werden. Ziel des Projekts ist es, auf das Thema aufmerksam zu machen und über wirksame Vermeidungsmaßnahmen aufzuklären. Das Projekt setzt auf die Beteiligung von Behörden, staatlichen und kommunalen Bauämtern, von Kammern und Innungen, Verbänden sowie von Universitäten und Fachhochschulen. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Rund 458.000 Euro beträgt der Zuschuss.

Weitere Informationen unter www.naturschutzfonds.bayern.de

Bericht: Bayerisches Umweltministerium

Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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