Leitartikel

Bayer. Trachtenverband startete mit Regionalkonferenzen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Bayerische Trachtenverband möchte für die Trachtler vor Ort Rede und Antwort stehen. Dazu kam der Landesvorstand am Sonntag, 22. Oktober, zur Herbstversammlung des Donaugau-Trachtenverbandes nach Manching und stellte sich und ihre Funktionen den Anwesenden vor: Christian Kammerbauer, Pankraz Perfler, Hildegard Hoffmann, Rudi Dietz und Georg Westner. Günter Frey als Vorsitzender des Bayerischen Trachtenverbandes sieht sich u.a. als Sammelstelle, verteilt die Aufgaben und fordert die Sachstände ein.

Bürgermeister Herbert Nerb stellte die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis Pfaffenhofen kurz vor und ist stolz auf seinen Trachtenverein in Manching, der zu einem starken Verband der Bayerischen Trachtler mit 156.000 Mitgliedern gehört.

Der Bayerische Trachtenverband wird positiv wahrgenommen.

Gelegenheit dazu bieten viele Empfänge und Veranstaltungen in Politik und aller Öffentlichkeit. „Wir sind nicht mehr die von gestern“, so Günter Frey. Wir Trachtler packen einfach an und machen mit. Der Stellenwert hat sich in den letzten Jahren sehr positiv verändert und ist auf Augenhöhe zu Anderen gewachsen. Wir genießen einen außerordentlich guten Ruf. Unsere bayerische Lebensart und Lebensfreude wollen wir zeigen und vermitteln. Das Tragen der Tracht ist nicht verstaubt und altmodisch, sondern jung und schneidig. Der Bayerische Trachtenverband sind die Gauverbände und Vereine – also WIR ALLE. Die Arbeit im Bayerischen Trachtenverband geschieht für die Gauverbände und Vereine vor Ort. Alle werden unterstützt, ob mit oder ohne Funktion. Wichtig, ist, dass wir uns weiterentwickeln können.

Bewegtes Jahr 2023

Schwerpunktaufgaben waren im vergangenen Jahr die Eröffnung des Cafés und des Trachtenkulturmuseums sowie das Jubiläum „140 Jahre Trachtenbewegung in Bayern“. Ab dem kommenden Jahr werden wieder die „inneren“ Verbandsaufgaben im Vordergrund liegen. Baulich sind im Trachtenkulturzentrum noch der Lagerstadl zu beenden und möglichst eine Photovoltaikanlage zu installieren.

Aktuelle Aufgaben und Baustellen

  • Die Mitgliederstärkung steht im Vordergrund.

Der Stand von 165.000 Mitgliedern ist auf 156.000 Mitglieder gesunken.

  • Die Mitgliederverwaltung war „ehrenamtlich“ geplant, was sich als nicht möglich erwiesen hat. Die Ehrenamtlichkeit erfordert viel Zeit, was sich für manche Projekte nachteilig auswirkt.
  • Einführung eines Erwachsenenbildungsprogramms.
  • Der Heimat- und Trachtenbote wird von Chiemgau-Druck herausgegeben.

Eine abgewandelte, digitale Form für den Abruf auf mobile Endgeräte gibt es ab 1. November.

  • Ein gemeinsames Marketing-Konzept soll zeigen, was wir zu bieten haben und somit wollen wir für Sponsoren interessant werden.
  • Für das Depot im Trachtenkulturzentrum muss ein passendes Sammlungskonzept erstellt werden.

Gemeinsam sind wir stark

Der Bayerische Trachtenverband bietet für die Gauverbände und Vereine

  • Dienstleistung, Beratung und Unterstützung
  • Seminare für das Erwachsenenbildungsprogramm
  • Zusammenarbeit mit Bezirken, Partnerverbänden, und allen, die in der Heimat und Trachtenpflege arbeiten.

Wir müssen uns zeigen, damit wir anerkannt bleiben.

Die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen ist wichtig, ebenso wie die Teilnahme an öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Veranstaltungen, um sichtbar zu bleiben.

Rahmenbedingungen schaffen

Damit wir weiterhin ehrenamtlich arbeiten können, müssen die Rahmenbedingungen passen. Die Grundlage ist eine funktionierende Geschäftsstelle, die den Vorstand, die Gauverbände und Vereine unterstützt. Diese Basis liegt im Trachtenkulturzentrum mit der Geschäftsstelle der Bayerischen Trachtenjugend mit Bildungshaus und der Geschäftsstelle des Bayerischen Trachtenverbandes. Dazu wird ein Café und das Trachtenkulturmuseum betrieben.

Warum brauchen wir ein Trachtenkulturmuseum?

Ein Museum ist gemäß „§2 Zweck und Aufgaben“ der Satzung des Bayerischen Trachtenverbandes einzurichten:

  1. g) Schaffung eines Archivs für die Verbandsgeschichte, Förderung eines Trachtenmuseums in Bayern

Durch Fördergelder des Freistaates, Spenden und Eigenmittel sowie viele Arbeitsstunden freiwilliger Helfer konnte die Finanzierung gestemmt werden.

Finanzen

Das Trachtenkulturzentrum ist der Standort der Geschäftsstelle, Treffpunkt zum Austausch seiner Mitglieder, Veranstaltungsort und Einrichtung der Jugend- und Erwachsenenbildung. Die allgemeinen Kosten für den Unterhalt werden durch den Betrieb des Augustinerstadels, dem Café und dem Museum gedeckt. Das Problem stellt eine Fördersumme dar, die bisher für die Geschäftsstelle eingesetzt wurde. Diese Summe muss ab 2024 in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden und geht im Haushalt der Geschäftsstelle ab. Da die Geschäftsstelle mit dem Tagesgeschäft und die überaus gute Betreuung der Verbände und Vereine mehr als überlastet ist, wird eine Ganztageskraft benötigt. Auch diese Kosten sind lt. Budget derzeit nicht gedeckt.

Beiträge

Um weiterhin die Geschäftsstelle mit dem gewohnten Service für die Verbände und Vereine bieten zu können, ist eine Beitragsanpassung nach dem derzeitigen Mitgliederstand von 156.000 erwachsenen Mitgliedern in Höhe von 1 Euro je Mitglied erforderlich. Kinder und Jugendliche sind beitragsfrei und daher nicht betroffen. Um Kostensteigerungen in den Folgejahren zu kalkulieren, wäre eine dynamische Steigerung des Mitgliederbeitrages von Vorteil. Wir wissen zudem nicht, ob wir die Mitgliederstärke von 156.000 halten können und wie sich Kostensteigerungen aus anderen Bereichen entwickeln. Diese Punkte sind bisher nicht berücksichtigt.

Günter Frey sicherte zu, dass es auch künftig für Vereine mit Mitgliedschaft in mehreren Gau- bzw. Trachtenverbänden keine Doppelbelastung geben wird.

Anmerkungen der Anwesenden

Eine Erhöhung des Jahres-Mitglieds-Beitrages von 1 Euro sind nicht mal die Kosten einer Kugel Eis, womit Gabi Hamberger ihre Zustimmung zur Beitragserhöhung ausdrückte. Viel wichtiger ist ihr die Unterstützung von Vereinen mit Problemen wenn sich die Mitglieder nicht einbringen wollen oder wenn keine Vorstandschaft zusammenkommt. Auch dass wir Seminare abhalten können, hat hohe Priorität: Um einen aktiven Vereinsmusikanten ausbilden zu können oder generell für die Förderung der Vereinsarbeit.

Bericht und Bilder: Anna Felbermeir; Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit im Bayerischen Trachtenverband

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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