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Aiwanger: „Messen brauchen jetzt Perspektive“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger setzt sich für den Erhalt des Messestandorts Deutschland ein – Auf seine Initiative hin fordert die Wirtschaftsministerkonferenz die Bundesregierung auf, Maßnahmen zum Erhalt, zur Sicherung und zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung des deutschen Messewesens zu starten und mit Bundesmitteln zu unterstützen. Aiwanger: „Auch der Bund ist gefordert, den weltweit führenden Messestandort Deutschland zu erhalten und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Was für Flughäfen diskutiert wird, gilt erst recht für die Messen: Sie brauchen zusätzliche Mittel aus Berlin, um die derzeitige Krise zu überstehen und ihre internationale Marktposition zu sichern. Die Messen brauchen eine Perspektive.“

Aiwanger betonte außerdem, dass verlässliche Rahmenbedingungen für die Durchführung von Messen nötig sind. „Um kurzfristige und kostspielige Absagen von Messen zu vermeiden, müssen Regelungen gefunden werden, die von Schwankungen des Infektionsgeschehens weniger abhängig sind und von den örtlich zuständigen Behörden durch zusätzliche Auflagen angepasst werden können“, erklärte Aiwanger. Die Wirtschaftsministerkonferenz hatte auf Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums über die Sicherung und zukunftsfähige Weiterentwicklung des deutschen Messewesens beraten. Die Wirtschaftsminister der Länder sehen mit großer Sorge, dass der für den Herbst erhoffte Neustart der Messeveranstaltungen ins Leere gelaufen ist und bereits jetzt ein Großteil der Veranstaltungen des 1. Quartals 2021 verschoben oder abgesagt wurde. Die Minister sind der Überzeugung, dass weiterhin auf einen möglichst frühzeitigen und weitgehenden Neustart der Messeveranstaltungen in Deutschland und bei den ausländischen Tochtergesellschaften der deutschen Messen hingewirkt werden muss.

Die jetzige Krise wird nach Ansicht der Wirtschaftsminister die Weiterentwicklung des Messewesens beschleunigen, wobei hybride Formate eine verstärkte Rolle spielen. Die Messegesellschaften müssten bei diesem Wandel unterstützt werden. Rein digitale Formate würden aber weder in Bezug auf ihre ökonomische Wirkung noch hinsichtlich der psychologischen Relevanz der Pflege von Geschäftsbeziehungen ein vollwertiger Ersatz sein können.  Die Initiative Bayerns soll den Anstoß dafür geben, dass die internationale Spitzenposition des Messestandorts Deutschland insbesondere bei der Durchführung internationaler Messen auch in dem anstehenden Wandel erhalten bleibt. Hubert Aiwanger: „Die COVID-19-Pandemie hat die Messebranche mit als Erstes und besonders stark betroffen. Ohne Unterstützung und Perspektiven drohen bei zahlreichen Servicepart­nern aus Messebau, Veranstaltungstechnik, Elektroinstallation, Sicherheit, Reinigung oder Gastronomie und Hotellerie in den nächsten Monaten weitere Insolvenzen.“ Das Messewesen hat eine große Bedeutung für die deutsche und die bayerische Wirtschaft. Ein Euro Messeumsatz generiert 10 Euro Umsatz in den verbundenen Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Handwerk oder Taxigewerbe. Die sogenannte Umwegrentabilität der vier größten bayerischen Messegesellschaften beträgt durchschnittlich 6 Mrd. Euro pro Jahr.

Beitrag: Bayerisches Wirtschaftsministerium

Archiv-Foto: Hötzelsperger – Ebenfalls heuer abgesagt die Münchner Messe „Food & Life“ mit Biergarten vom Entenwirt am Samerberg


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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