Land- & Forstwirtschaft

Agrarpolitik: Bayern und Österreich Hand in Hand

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bayern und Österreich bieten allerbeste Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume. Das haben der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein österreichischer Kollege Andrä Rupprechter zum Abschluss der 8. Bayerisch-Österreichischen Strategietagung im niederbayerischen Straubing deutlich gemacht. „Unsere beiden Länder bieten genau das, was die Verbraucher immer stärker einfordern: Überschaubare Größeneinheiten, nachvollziehbare Produktion, Regionalität, hochwertige Produkte und attraktive Kulturlandschaften“, waren sich Brunner und Rupprechter einig. Diese Ausgangsbasis eröffne hervorragende Perspektiven für die Zukunft. Bayern und Österreich wollen ihre Gemeinsamkeiten künftig noch stärker für länderübergreifende Akzente und Initiativen nutzen. „Die Weichen für die künftige Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik werden jetzt gestellt. Nur durch einen starken gemeinsamen Auftritt können wir unsere nachhaltigen bäuerlichen Familienbetriebe absichern und um jeden Cent im neuen Finanzrahmen kämpfen“, so die beiden Minister.

Als Erfolgsfaktoren für die Zukunft sehen Brunner und Rupprechter dabei die noch stärkere Ausrichtung hin zu regionalen Premiumprodukten und Spezialitäten, die rasche Verbreitung neuer Technologien und den Erhalt möglichst vieler und vielgestaltiger bäuerlicher Familienbetriebe – nicht nur in Gunstlagen, sondern auch in schwieriger zu bewirtschaftenden Regionen wie den Berggebieten. Schließlich sei eine flächendeckende Landbewirtschaftung unverzichtbar, um die ländlichen Räume dauerhaft vital und lebenswert zu halten. Die Minister wollen deshalb die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe mit passgenauen Bildungs-, Beratungs- und Förderprogrammen gezielt stärken: „Jeder Betrieb soll Zukunftschancen haben – ein Wachsen oder Weichen wie in anderen Ländern soll es bei uns nicht geben“, so Brunner und Rupprechter. Brunner fordert in diesem Zusammenhang auch eine stärkere Umverteilung der EU-Agrarzahlungen zugunsten kleiner und mittlerer Betriebe – als Ausgleich für die gegenüber Großbetrieben höheren Produktionskosten.

Eine Riesenchance für die heimische Landwirtschaft steckt nach Einschätzung der beiden Minister in der dynamischen technologischen Entwicklung. „Die Digitalisierung eröffnet bislang ungeahnte Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern, die Ressourcen zu schonen, die Arbeitsbedingungen zu optimieren und das Tierwohl weiter zu verbessern“, sagte Brunner. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass auch kleinere Betriebe durch neue Produkte und Verfahren vom digitalen Fortschritt profitieren können. Wertvolle neue Absatzmärkte und Entwicklungsperspektiven erwarten sich Bayern und Österreich zudem von der Bioökonomie. Die zunehmende Abkehr von fossilen Rohstoffen eröffnet nach Einschätzung der beiden Minister große Chancen für die ländlichen Räume. Gerade das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing kann hier laut Brunner wertvolle Impulse setzen.

Die im zweijährigen Turnus stattfindende Bayerisch-Österreichische Strategietagung stand heuer unter dem Motto „Landwirtschaft und ländlicher Raum: Perspektive 2030“. Bayern und Österreich nutzen die Tagung traditionell als Plattform für den gegenseitigen Austausch in Fragen der Agrarpolitik und des ländlichen Raums. „Unsere beiden Länder haben ähnliche strukturelle Voraussetzungen und Interessen“, so Brunner und Rupprechter. Umso wichtiger und erfolgversprechender sei es, in grundsätzlichen Fragen und bei der Entwicklung der ländlichen Räume eng zusammenzuarbeiten.

Foto: Gerhard Leitsmüller – www.pixlmagier.net


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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