Gesundheit & Corona

Aschau: Gedächtnis-Test zu Demenz-Aktion

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Am Donnerstag, den 12.09.2024, findet in Aschau im Chiemgau der erste Demenz-Screeningtag in der Region statt. Bürgerinnen und Bürger aus Aschau im Chiemgau, Frasdorf, Bernau und allen Nachbargemeinden können an diesem Tag von 11:00-17:00 Uhr in der Tagespflege Aschau, Schützenstraße 14, 83229 Aschau im Chiemgau ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen lassen. Der Test dauert etwa eine halbe Stunde und eine Anmeldung ist bei Anna Jell-Hochwarter vom Ökumenischen Sozialdienst Priental unter der Telefonnummer 0176/84107366 oder a.jell@sozialdienst-aschau.de erforderlich.

Zu den Gedächtnistests lädt der Ökumenische Sozialdienst Priental e.V. zusammen mit digiDEM Bayern, dem Digitalen Demenzregister Bayern, ein. Das Testangebot richtet sich an Menschen ab 65 Jahren, die bei sich selbst eine Verschlechterung des Gedächtnisses wahrgenommen oder bei denen nahestehende Personen ein Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt haben. Demenzerkrankungen werden nach wie vor zu wenig diagnostiziert. Gleichzeitig wird die Demenzdiagnose meist sehr spät und häufig erst bei fortgeschrittener Symptomatik gestellt. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Erkrankten und damit auch der Hilfebedarf. Deshalb sind Gedächtnistests und ein frühzeitiges Bewusstsein für die Erkrankung enorm wichtig.  Daher ist es für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und ihren Verwandten und Freunden von großer Bedeutung, frühzeitig Gewissheit zu haben: „Je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit der Demenz und ihre An- und Zugehörigen mit den Krankheitssymptomen umzugehen“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Der Neurologe ist einer der Projektleiter von digiDEM Bayern.

Kostenfreier wissenschaftlicher Kurztest

 Mithilfe des kostenfreien wissenschaftlichen Kurztestes wird die Gedächtnisleistung überprüft. Inklusive einer kurzen Nachbesprechung dauert der Test 15 bis 20 Minuten und wird in einem geschützten Raum in der Tagespflege des Ökumenischen Sozialdienstes in Aschau im Chiemgau durchgeführt. Der digiDEM Bayern-Gedächtnistest ersetzt zwar keine umfassende ärztliche Diagnose, liefert aber erste Hinweise darauf, ob eine weitere medizinische Abklärung notwendig und sinnvoll ist. Elmar Stegmeier, 1. Vorsitzender des Ökumenischen Sozialdienstes Priental e.V., will Menschen mit Demenz und deren oftmals hilflosen Angehörigen umfassend versorgt wissen. Das Screening der Gedächtnisleistung ist dabei nur der erste Schritt, damit medizinische, pflegerische und soziale Unterstützungsangebote frühzeitig und gut organisiert werden können. „Wir wollen eine Sorgegemeinschaft rund um den Demenzerkrankten aufbauen“, sagt Elmar Stegmeier, und hofft auf viele Menschen die ihre Gedächtnisleistung testen lassen möchten. Für alle Aktionen des Ökumenischen Sozialdienstes Priental e.V. Rund um das Thema Demenz hat der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Aschau im Chiemgau, Werner Weyerer, die Patenschaft übernommen und unterstützt daher auch den Demenz-Screeningtag.

Bericht und Foto:  Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit – 1.Vorsitzender Elmar Stegmeier und PDL Anna Jell-Hochwarter im Gespräch mit einer Patientin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anhang:

 

Über den Ökumenischen Sozialdienst Priental e.V.

 

Der Ökumenische Sozialdienst Priental e.V. ist ein Verein mit über 500 Mitgliedern mit dem Ziel, hilfs- und pflegebedürftigen Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Dies kann aus Sicht des Ökumenischen Sozialdienstes nur gelingen, wenn eine Begleitung entlang der Lebenslinien von Menschen erfolgt. Daher bietet der Ökumenische Sozialdienst ambulante Pflege, Hauswirtschaft, Essen auf Rädern und eine Tagespflege für das gesamte Versorgungsgebiet des Prientals (Aschau im Chiemgau, Sachrang, Frasdorf, Wildenwart) an.

 

Neben den Leistungen werden viele ehrenamtlichen Aktivitäten verfolgt und Aufklärungsarbeit geleistet. Eines der Kernthemen ist dabei die Demenz und die Folgen für die Betroffenen, die Angehörigen, aber auch für die Pflege.

 

Über digiDEM Bayern

 

digiDEM Bayern baut ein digitales Demenzregister für Bayern auf, um den Langzeitverlauf der Erkrankung besser zu verstehen und die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und deren An- und Zugehörigen in ganz Bayern zu verbessern. Dafür werden Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz und ihre pflegenden An- und Zugehörigen zu ihrer Situation systematisch befragt.

 

Mit 2.000 Studienteilnehmenden aus ganz Bayern hat das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) mittlerweile einen Rekordstand erreicht. Damit ist digiDEM Bayern das größte Demenzregister in Deutschland und gehört im Bereich Demenzforschung zu einem der umfangreichsten Projekte zur Erfassung von Langzeitdaten in der Europäischen Union (EU).

 

Im Bereich Demenzfrüherkennung führt digiDEM Bayern bayernweit Demenz-Screeningtage durch. Bei den regionalen Demenz-Screeningtagen können Interessierte direkt vor Ort ihre Gedächtnisleistung überprüfen lassen – kostenfrei und mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests.

 

Darüber hinaus entwickelt digiDEM Bayern digitale Angebote für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und Demenz sowie für pflegende An- und Zugehörige und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. So gibt es zum Beispiel die „Angehörigenampel“, einen kostenlosen, anonymen Selbsttest, der pflegenden An- und Zugehörigen mittels gezielter Fragen den Grad ihrer persönlichen Belastung anzeigt und ihnen damit einen Anstoß zur Veränderung der Lebenssituation gibt. Zu den weiteren digitalen Angeboten gehören unter anderem ein Hörtest, ein Wissenstest Demenz, ein Online-Fragebogen, mit dem nahestehende Personen von Betroffenen deren kognitiven Abbau einschätzen können, der Online-Fragebogen digiDEM Bayern DEMAND ® sowie Live-Webinare inklusive Mediathek und der Science Watch-Newsletter.

 

digiDEM Bayern ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des Universitätsklinikums Erlangen und des Innovationsclusters Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) im Rahmen des Masterplans „BAYERN DIGITAL II“.

 

Mehr Infos: https://digidem-bayern.de

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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