Leitartikel

Trauerfeier für Ferdinand Steinacher in Söllhuben

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Die Kirche St. Rupert von Söllhuben konnte die große Anzahl der Trauergäste bei weitem nicht fassen, sogar der weite Friedhof war voll gefüllt von Menschen, die um Ferdinand Steinacher, dem ehemaligen Vorstand und Geschäftsführer der Auerbräu Rosenheim  trauerten. Steinacher war völlig überraschend von 67 Jahren verstorben, er hinterlässt nicht nur bei seiner Frau Gaby sowie bei den Familien seiner Söhne Marco und Hannes eine schmerzhafte Lücke.

Gemeindereferent Tobias Gaiser erinnerte bei der Trauerfeier in der Kirche daran, dass der Verstorbene gleichsam einer Bibel-Erzählung von Jesus einen Acker kaufte, auf dem ein Schatz vergraben war. „Ferdinand hat einen Lebensschatz auf vielfältige Weise geborgen. Einmal als erfolgreicher Geschäftsführer von Auerbräu, vor allem aber für seine Familie und in ganz besonderer Weise für seine vielen Freunde, mit denen er ganz aktive Freundschaften pflegte – ganz im Sinne seines typischen Satzes PASST SCHO“. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen ein Streichquartett mit Oboe und Sängerin vom Opernfestival in Immling, dem Ferdinand Steinacher sehr verbunden war sowie der Kirchenchor Söllhuben mit dem Organisten Lothar Ganter. Für die Friedhofsmusik sorgten die „Cuba Boarischen“ in ihrer ersten und alten Besetzung, auch mit diesen war er lange und eng befreundet.

Ferdinand Steinacher kam in München in einer Klinik mit Blick auf die Theresienwiese als Sohn einer Münchnerin und eines Kärnters zur Welt, er hatte drei Geschwister, erlernte den Beruf des Hotelkaufmanns und lernte bei einer weiteren Fortbildung in Montreaux seine Frau Gaby kennen. 1980 wurden der Ort Pfaffenbichl bei Söllhuben sowie der Landkreis Rosenheim für ihn und seine Familie zum Lebensmittelpunkt. „Ferdinand war leidenschaftlich und akribisch, als Bräu war er stets präsent bis 2013 ein Herzinfarkt überraschte, 2016 eine Nierentransplantation (Dank der Spende einer älteren Schwester) notwendig war und 2017 aufgrund gesundheitlicher Sorgen der vorzeitige Ruhestand angetreten wurde. Dieser Ruhestand war geprägt von viel Zeit   und vielen Reisen mit der Familie sowie viel Freude an den Enkelkindern.

Thomas Frank und Andreas Steinfatt – Dank von langjährigen Weggefährten

Auerbräu-Geschäftsführer Thomas Frank erinnerte an den beruflich erfolgreichen Weg von Ferdinand Steinacher, der mit Vertriebsaufgaben bei Paulaner bis 1992 begann und der dann nach Rosenheim führte. „Im Jahr 2000 wurde er zum Vorstand ernannt, 2009 wurde er zum Geschäftsführer berufen und all die Zeit bis 2017 hatten wir eine starke Zusammenarbeit bei gemeinsamer Verantwortung. Sein Handschlag hatte stets Gültigkeit, er setzte Impulse für die Brauerei-Produkte, das Wirthaus Zum Johann Auer am Ludwigsplatz war eines seiner Herzens-Projekte und die Freundschaft mit ihm war für mich ein persönliches Privileg“. Ein beruflicher Wegbegleiter drei Jahrzehnte lang war auch der vormalige Paulaner-Chef Andreas Steinfatt. Er sagte in seinen ganz persönlichen Worten zur Familie und zur Trauergemeinde: „Ferdinand war ein Bräu mit Leib und Seele, er hat das Leben geliebt und gelebt, er war in vielen Dingen auch ein Sturschädel, trotzdem war er ein herzensguter Mensch, dessen Leidenschaft, Herzlichkeit, Regionalverantwortung und Mitarbeiter-Fürsorge ein Vorbild bleiben“.

Auf dem Friedhof wurde Ferdinand Steinacher am Leichenauto verabschiedet, alsdann wurde er zur Kremierung gefahren, die Urnenbeisetzung erfolgt später im Familienkreis. Am offenen Auto verabschiedeten sich noch die Ortsvereine mit einem dreifachen Vaterunser sowie mit den Fahnenabordnungen der Stadtfeuerwehr Rosenheim, der Feuerwehren Prutting und Söllhuben, der Gebirgsschützenkompanie Hofmark Söllhuben sowie des Veteranen- und Kriegervereins Söllhuben.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von den Trauerfeierlichkeiten für Ferdinand Steinacher, dem vormaligen Vorstand und Geschäftsführer von Auerbräu Rosenheim

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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