Unter dem Motto „Weißt du, wo dein Müsli wächst?“ fand am Dienstag, 20. Juni im Landkreis Mühldorf am Inn das Veranstaltungsformat InnoTour statt. Die gemeinsam von der Regierung von Oberbayern und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging durchgeführte Veranstaltung zeigte auf, wie Wertschöpfung in der Region erfolgreich gelingen kann. Entscheidende Erfolgsfaktoren vor Ort sind nicht nur faire Preise und langjährige Lieferverträge, sondern auch die Möglichkeit, Überproduktionen an andere Verarbeiter abgeben zu können.
Regionale Wertschöpfung, die zu hochwertigen und gesunden Lebensmitteln aus der eigenen Region führt, ist ein Thema, das in den letzten Jahren für die Landwirtschaft und für Verbraucherinnen und Verbraucher gleichermaßen an Bedeutung gewonnen hat. Hier knüpfte die InnoTour Oberbayern an, die ein Best-Practice-Beispiel für regionale Wertschöpfung im Landkreis Mühldorf am Inn präsentiert hat: Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Müsliproduzenten Barnhouse, Landwirtinnen und Landwirten sowie der Mühle PrimaVera. Gäste aus Politik, Landwirtschaft, Wissenschaft, Lebensmittelindustrie und Verwaltung haben sich vor Ort ein Bild der einzelnen Stationen der Wertschöpfungskette gemacht. Oberbayerns Regierungsvizepräsidentin Sabine Kahle-Sander betonte: „Die besichtigen Unternehmen im Landkreis sind Leuchtturmprojekte und zeigen eindrucksvoll, wie Regionalität funktionieren kann. Die Regierung von Oberbayern unterstützt regionale Entwicklungen vor Ort im Rahmen der Regionalförderung, die künftig noch stärker auf regionale Wertschöpfungsketten abzielt und ich freue mich, dass die Ansiedlungs- und Erweiterungsinvestitionen mit einem Zuschuss in Höhe von 2,5 Millionen Euro durch den Freistaat Bayern gefördert werden konnten.“
Im Rahmen der Veranstaltung führte Hilarius Häußler in Gallenbach über seinen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Gäste bekamen zudem Einblicke in die Mühle PrimaVera, die den Hafer vom Feld zur Haferflocke verarbeitet, sowie die Produktionsschritte entlang der Müsli-Backstraße von Barnhouse. Rund 90 in einer Erzeugergemeinschaft organisierte Landwirtinnen und Landwirte aus einem Umkreis von maximal 100 km liefern mittlerweile ihren Hafer an den Barnhouse-Standort in Mühldorf, sodass das „Krunchy“ Müsli seit 2020 ausschließlich aus regionalem Hafer gebacken werden kann.
Zum Abschluss der InnoTour wurde bei einer Diskussion zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aufgezeigt, wie wichtig das Thema Ernährungsbildung ist – so wird ein Verständnis dafür entwickelt, welche Lebensmittel zu welcher Zeit regional verfügbar sind. Auch Aspekte wie eine praxisnahe Forschung und Erzeugerporträts auf den Produkten für eine maximale Transparenz und Nähe zu den Landwirten wurden als Lösungsansätze für die weitere Stärkung der Regionalität im Landkreis Mühldorf aufgezeigt. Zukünftig sollen diese konkreten Maßnahmen auch auf andere Bereiche übertragen werden, um so die regionale Wertschöpfung zu stärken.
Über die InnoTour
Die InnoTour Bayern wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ins Leben gerufen. In jedem Regierungsbezirk finden Veranstaltungen mit Innovationscharakter zu Themen wie Biodiversität, Wert-schöpfungsketten, Tierwohl oder Digitalisierung statt, bei denen Lösungsmög-lichkeiten vor Ort aufgezeigt werden. Diese haben im Idealfall Leuchtturmcharak-ter, sodass sie auch auf möglichst vielen weiteren Betrieben anwendbar sind und damit einen vielseitigen Nutzen für die gesamte Branche und die Gesellschaft schaffen. Zielgruppen der InnoTour sind Landwirtinnen und -wirte, interessierte Unterneh-merinnen und Unternehmer, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die For-schung und die Beratung.
Bericht und Fotos: Regierung von Oberbayern
- Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der InnoTour Oberbayern im Landkreis München mit Regierungsvizepräsidentin Sabine Kahle-Sander (2.v.r.).
- Im Rahmen der InnoTour Oberbayern besichtigten geladene Gäste die regionale Wertschöpfungskette vom Hafer bis zum fertigen Müsli.
