Im neuen Gutachten für die Region Rosenheim wurden deutlich gestiegene Einsatzzahlen und teils große Defizite im regionalen Rettungsdienst festgestellt. Die Ambulanz Rosenheim und die Malteser werden deshalb zusätzlich einen gemeinsamen Rettungswagen in Griesstätt in Betrieb nehmen – vorerst interimsweise für ein Jahr.
In der Versammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim (ZRF) wurden jüngst die neuesten Statistiken für die Notfallversorgung im Bereich Rosenheim und Miesbach vorgestellt. Dabei wurden insgesamt eine enorme Steigerung der Einsatzzahlen und deshalb große Defizite in mehreren Versorgungsbereichen festgestellt: Immer seltener konnte die gesetzliche Hilfsfrist von zwölf Minuten unter anderem im nördlichen Landkreis Rosenheim eingehalten werden. Um schnellstmöglich eine Lösung für die betroffenen Gebiete zu ermöglichen, werden die Ambulanz Rosenheim und Malteser zusammen eine neue Rettungswache in Griesstätt eröffnen. Gemeinsam werden die Organisationen ab Mai einen Rettungswagen besetzen, welcher vorerst täglich von 8 bis 20 Uhr verfügbar sein wird. Besonders für die Bürgerinnen und Bürger im Umkreis sorgt das für schnellere Hilfe in Notsituationen. Vergangenen Donnerstag nahm ein Team der beiden Organisationen das neue Einsatzfahrzeug entgegen. Ausgestattet mit modernster Medizintechnik, elektrischer Fahrtrage und Luftfederung wird der Rettungswagen nun für den Einsatz vorbereitet. Auch nach außen wird die gemeinsame Arbeit deutlich: Sowohl das Logo der Malteser als auch der Ambulanz Rosenheim befindet auf dem Fahrzeug.
Personalmangel im Gesundheitssystem
Nicht nur in den Kliniken fehlen Fachkräfte, sondern auch in der Notfallrettung. Gleichermaßen fehlen in allen Organisationen qualifizierte Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, die Ernstfall Leben retten können. Interessenten für diesen Beruf gibt es genügend, jedoch werden die Ausbildungsplätze durch die Kostenträger gedeckelt. Dennoch blicken die beiden Organisationen optimistisch auf die bevorstehende Neuerung. Durch die gemeinsame Lösung können die vorhandenen Ressourcen effizient eingesetzt werden. Robert Schmitt, Geschäftsführer der Ambulanz Rosenheim, blickt positiv sich auf die intensiver werdende Kooperation mit den Maltesern: „Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit den Maltesern. Unser neuer Standort wird die Notfallversorgung in der Region nachhaltig verbessern.“ Bislang betreiben die beiden Organisationen insgesamt fünf Rettungswagen, wovon die Malteser ein Fahrzeug rund um die Uhr im Rosenheimer Stadtgebiet betreiben. Von der Ambulanz Rosenheim sind täglich vier Rettungswagen im Einsatz. Dabei zählen die Standorte in Flintsbach, Fischbachau, Bad Feilnbach und Eggstätt knapp 8000 Alarmierungen pro Jahr.
Text und Foto: Ambulanz Rosenheim Rettungsdienst / Katastrophenschutz gGmbH