Der Dom St. Salvator zu Fulda (Hoher Dom zu Fulda) ist die Kathedralkirche des Bistums Fulda und als Grabeskirche des heiligen Bonifatius Ziel der Bonifatiuswallfahrt. Er stellt den Mittelpunkt des Fuldaer Barockviertels dar und ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt Fulda. Unter Fürstabt Adalbert von Schleifras wurde er 1704–1712 von Johann Dientzenhofer als dreischiffige Basilika errichtet und am 15. August 1712 auf das Patrozinium Christus Salvator geweiht. Der Dom diente zunächst als Abteikirche des Klosters Fulda und wurde 1752 Kathedrale des Bistums.
Zur Geschichte des Doms zu Fulda:
Die finanzielle Grundlage für die Errichtung des neuen Domes – damals noch Stiftskirche – sowie des neuen Abtsschlosses waren durch die berüchtigte Sparsamkeit des vorherigen Fürstabtes Placidus von Droste geschaffen worden.[3] Die Pläne des Doms wurden im Jahr 1700 von einem der bedeutendsten deutschen Barockbaumeister, Johann Dientzenhofer (1663–1726), der nach einer Studienreise nach Rom 1699 vom Papst als Baumeister empfohlen wurde, im Auftrag von Fürstabt Adalbert von Schleifras angefertigt. Der Dom zu Fulda mit der bewussten Anlehnung seines inneren Systems an den Petersdom ist ein künstlerischer Beweis für Dientzenhofers Studienreise. Der Vorgängerbau, die Ratgar-Basilika, einst größte Basilika nördlich der Alpen, wurde zugunsten des neuen Doms niedergelegt, ehe am 23. April 1704[4] der Bau im aktuellen barocken Stil begann. Dabei wurden zum Teil die Fundamente der Ratgarbasilika genutzt. 1707 wurde der Rohbau fertiggestellt, 1708 eingedeckt und bis 1712 im Inneren ausgestaltet. Am 15. August 1712 wurde der Dom geweiht. Auf der von Fürstabt Adalbert von Schleifras gesetzten Weihegedenktafel an der Fassade ist nur Christus Salvator als Titel der Kirche angegeben.[5] Der barocke Neubau diente als Abteikirche der Benediktiner und Grabeskirche des heiligen Bonifatius und wurde erst 1752 in den Rang einer Kathedrale erhoben.
Anlässlich des 1150. Todestags des heiligen Bonifatius fand am 4. Juni 1905 ein Feuerwerk statt, bei dem ein Feuerwerkskörper im rechten Domturm vermutlich Dohlennester in Brand setzte. Der Turm brannte völlig aus. Dabei wurden die beiden Glocken „Osanna“ und „Bonifatius“ vernichtet. Andere Teile des Domes kamen nicht zu Schaden. Die juristischen Umstände gingen als „Dombrand-Fall“ in die Rechtsgeschichte ein.
Nach Luftkriegsschäden im Zweiten Weltkrieg konnte die Wiederherstellung 1954 abgeschlossen werden. Papst Johannes Paul II. besuchte am 17. und 18. November 1980 Fulda. Mehr als 100.000 Gläubige[6] strömten auf den Domplatz, um ihn dort begeistert zu empfangen.
Vom 1. August bis 3. Oktober 2012 zeigte das Vonderau Museum in Fulda die Ausstellung 300 Jahre Dom zu Fulda. Die unter Literatur genannte Veröffentlichung von Gregor K. Stasch war Begleitband der Ausstellung.
Text: wikipedia – Fotos: Stefan Mühle, Weilrod-Hasselbach