Land- & Forstwirtschaft

BBV: Mahnwache zum Welttierschutztag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Fast 4.000 gerissene Nutztiere im Jahr 2020 – zum Welttierschutztag am 4. Oktober macht der Bayerische Bauernverband auf die Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf aufmerksam. Im Rahmen einer Mahnwache vor dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zeigen sich Tierhalterinnen und Tierhalter aus Oberbayern und Schwaben besorgt vor dem großen Beutegreifer. Dazu BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler:

„Die Weidesaison 2022 ist so gut wie beendet – doch die Sorgen der Tierhalterinnen und Tierhalter im Freistaat bleiben. Der Wolf verschwindet nicht mit dem Winter. Im nächsten Frühjahr wird das Spiel mit der Angst um die Weidetiere von vorn beginnen, wenn die Politik nicht handelt! Wir brauchen daher schnelle Entscheidungen und Maßnahmen zur Unterstützung der Weide- und Freilandhaltung und der Berglandwirtschaft. Dazu gehört für mich erstens umgehend eine Ausweisung aller nicht zumutbar zäunbaren Gebiete für ganz Bayern durch einen digitalen Verschnitt. Seit 2019 warten wir auf diese Ausweisung der Weideschutzkomission – bis dato ohne Ergebnis. Wir brauchen zweitens eine schnelle Allgemeinverfügung über die Entnahme von Problemtieren (Wolf, Bär und Goldschakal), wenn direkte Übergriffe auf landwirtschaftliche Nutztiere stattfinden, auch durch dasselbe Tier, oder auch wenn sich Problemtiere menschlichen Behausungen in ´nicht zumutbar zäunbaren Gebieten´ Bayerns annähern. Drittens müssen Berufsjägerinnen und -jäger durch den Bayerischen Bauernverband, Bayerischen Jagdverband und die Bayerischen Staatsforsten rechtssicher für mögliche Entnahmen beauftragt werden können – bei absoluter Wahrung der Anonymität und Straffreiheit der Schützen versteht sich. Derzeit sind wir nicht für den Entnahmefall gerüstet.Ich fordere zudem die Professionalisierung des Netzwerks Große Beutegreifer durch die Aufnahme von Veterinären, Förstern und Berufsjägern, um die Probennahme zu beschleunigen sowie Untersuchungen von Gewebeproben durch zusätzliche Referenzlabore neben dem Senckenberg-Institut. Zum Schutz der Weidetiere und zum Erhalt unserer Berglandwirtschaft in Bayern fordere ich die Politik auf umgehend zu handeln. Sonst hat es sich im nächsten Sommer auf unseren Almen und Alpen ausgebimmelt.“

Bericht und Foto: Bayer. Bauernverband

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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