Am 10. Juli fiel zum letzten Mal der Vorhang für “Graf Schorschi” – wie bei allen Aufführungen unter tosendem Applaus. Für unsere Mitwirkenden endet damit eine lange Zeit der Vorbereitung und des Hoffens, die am 7. Februar mit einer Leseprobe im Hofcafe Schwemmer begann. Es folgten zahlreiche Teil- und Gesamtproben, bis sich am 24. Juni 2022 zum ersten Mal endlich der Vorhang öffnete.
Bei der Abschlussfeier im Kurfer Hof lobte Spielleiterin Paula Aiblinger alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne. Hauptdarsteller Konrad Schlaipfer bekam ein Fotoalbum überreicht, in dem sich seine Mitspieler und Helfer verewigt hatten.
Corona und andere Viren versuchten immer wieder mit ihren Attacken die Spielfreude zu trüben, bissen sich an der Theatergesellschaft aber gewaltig die Zähne aus. Annemarie Ramoser alias Walburga Graf, die bei der Generalprobe von Heiserkeit geplagt wurde, unterzog sich einer Blitz-Rosskur und konnte bei der ersten Aufführung schon fast wieder in normaler Lautstärke spielen. Als das Coronavirus Konrad Hamberger alias Oberwachtmeister Weinzierl flachlegte, lernte Josef Kößlinger an nur einem Tag dessen Rolle und sprang als Ersatz ein.
Durchschnittlich um die 150 Zuschauer pro Aufführung verzeichnete der Kartenverkauf. Nur am ersten Spielsonntag gab es einen negativen Ausreißer. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad zog es an diesem Tag nur etwas über 50 Personen ins Theater. Die Spieler ließen sich davon nicht beirren und präsentierten auch dem kleinen Publikum Höchstleistung, während sie in ihre Kostüme mehrmals durchschwitzten.
Nach dem Spiel bedeutet bei uns immer vor dem Spiel. Noch während sich die in Graf Schorschi mitwirkenden Spieler abschminkten, sammelte sich bereits eine wilde Kinderhorde aus dem Sherwood Forest auf der Bühne, um für das Stück “Robin Hood” zu proben, das im September als Open Air-Veranstaltung auf dem Gelände um den Waldkindergarten bei Rankham aufgeführt wird.
Die edle Bauernrose Centifolia weicht nun Schwertern und Streitäxten, der noble Anzug des Grafen Schorschi den Rüstungen der mittelalterlichen Ritter. Doch ein paar Dinge bleiben gleich: Das große Engagement, die Spannung vor der ersten Aufführung und unser ungebrochener Wille ein erstklassiges Schauspiel auf die Bühne zu bringen.
Bericht und Fotos: Theatergesellschaft Bad Endorf
