Kirche

Veteranenjahrtag in Frasdorf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Wir gedenken aller Toten, die in den Kriegen des letzten Jahrhunderts ums Leben gekommen sind”, erinnerte Pfarrer Paul Janßen in seiner Predigt beim Veteranenjahrtag des Krieger- und Reservistenvereins Frasdorf-Umrathshausen in der Kirche Heilig Blut in Umrathshausen. Der zweite Vorstand Johann Steinberger ergänzte: „Jedoch mit Erinnerung und Mahnungen alleine ist kein Frieden zu erzielen, die Tat ist gefragt; friedensstiftende Handlungen müssen von allen, von jedem einzelnen erfolgen. Der Friede beginnt zu Hause, im Beruf und in der Gemeinde, was ihr von anderen erwartet, das tut ihnen auch“.

Johann Steinberger gedachte im Gotteshaus der Toten der beiden Weltkriege und erinnerte besonders an die im letzten Jahr gefallenen Soldaten der Bundeswehr. Zu den Klängen des „Liedes vom Guten Kameraden” gespielt von der Musikkapelle Wildenwart, legte er eine Blumenschale nieder. Nach dem Gottesdienst zogen die Frasdorfer Veteranen, die Musikkapelle Wildenwart und die Fahnenabordnungen der beiden Umrathshauser Vereine gemeinsam zur Jahreshauptversammlung ins Gasthaus „Goldener Pflug“.

Johann Steinberger dankte für den abwesenden Vorstand Johann Winkler allen Förderern und berichtete von den Aktivitäten des Vereins: vom Dorfkönigschiessen bis hin zum Preisschafkopfen, bei allen kirchlichen und weltlichen Feiern in der Gemeinde Frasdorf war der Verein angemessen vertreten. Ein besonderes Erlebnis sei dabei für alle das 200-jährige Jubiläum des Patenvereins Aschau gewesen. Auch am Bezirktreffen der IG Rosenheim in Stephanskirchen und bei der Gedenkfeier für die Gefallenen und Vermissten des Chiemgaus auf der Kampenwand waren die Frasdorfer Veteranen mit dabei.

Der Verein umfasst aktuell 154 Mitglieder. „Wir wollen die Verbundenheit der heutigen Generation mit den vermissten und gefallenen Gemeindebürgern über alle Generationen hinweg zum Ausdruck zu bringen“, so Vorstand Steinberger. „Unser besonderer Dank aber gilt den Angehörigen der Bundeswehr und den Reservisten, die unter Einsatz ihres Lebens durch ihren Dienst aktiv zum Erhalt des Friedens in unserer Zeit beitragen“. Es gelte den 162-jährigen Krieger- und Reservistenverein Frasdorf-Umrathshausen auch in den kommenden Jahren so zu organisieren, dass die Lücken, die durch den Wegfall der Wehrpflicht und die damit fehlenden Reservisten anderweitig geschlossen werden könnten.

Kassier Stephan Mentzel zeigte in seinem Bericht, dass der Verein für seine Aufgaben finanziell gut dasteht. Vorstand Steinberger bedankte sich bei der Musikkapelle Wildenwart für die stete Unterstützung.

Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller bedankte sich bei der Vorstandschaft für die geleistete Arbeit. Als Fahnenmutter habe sie ein ganz besonderes Verhältnis zum Frasdorfer Traditionsverein. Sie regte an, den Verein auch für Ungediente zu öffnen, so wie es beim Nachbarsverein von Wildenwart seit fast schon 100 Jahren üblich sei. Die beiden letzten Kriegsteilnehmer Sebastian Bauer und Horst Wagner – beide über 90 Jahre alt – seien mit einer solchen Öffnung sicherlich einverstanden. Nur mit dieser Maßnahme lasse sich – nach dem Wegfall der Wehrpflicht – ein Weiterleben des Vereins und das künftige Gedenken aufrecht erhalten. Nur mit dieser Maßnahme lasse sich sicherstellen, dass die Kriegerdenkmäler in der Gemeinde und die Fahnen erhalten und gepflegt bleiben und die Erinnerung fortbesteht. Wenn der Verein darauf beharre, auch in Zukunft nur Gediente aufzunehmen, lasse sich das Ende der Kameradschaft ganz klar vorhersehen. Wer freiwillig zum Veteranenverein gehe, der beweise damit, dass ihm die Ziele des Vereins am Herzen liegen.

Johann Steinberger pflichtete der Bürgermeisterin bei und regte an, den Vorschlag im kommenden Jahr auf die Tagesordnung der Versammlung zu setzen. Da mit der Umsetzung größere Satzungsänderungen verbunden sind müsste der Versammlung als höchstem Gremium des Vereins neben dem Vorschlag auch bereits ein erweiterter geänderter Satzungsentwurf vorliegen.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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