Beim 15. Offenen internationalen Kaltblutfohlen-Championat in Brück bei Potsdam stellte die Zuchtgemeinschaft Schleef-Schneider den Sieger bei den Stut- und Hengstfohlen.
Die alt eingesessenen Züchter Schleef-Schneider aus Sandbeiendorf im Landkreis Börde, östlich der Colbitz-Letzlinger Heide gelegen, waren für die meisten Beschicker und zahlreichen Zuschauern des Brücker Fohlen Championats nicht gerade der Geheimtipp, obwohl viele wussten, dass Familie Schleef-Schneider bekannt ist für den guten Umgang mit ihren Pferden. Die Favoriten Tipps gingen eher in Richtung der Erfolgszüchter wie den Titanen Machern Burkhard und Thomas Haseloff mit der Brücker Agrar- und Landschafts GbR, Tino Baatz aus Oberjünne oder die Zuchtgemeinschaft Grüber-Schmidt aus dem Löwenberger Land, wie auch die Mecklenburger Günther Lüdders, Christian Platzeck und Manfred Scheel. Bei dem ungemein ausgeglichenen, stabilen Lot hatten es die Juroren um Brandenburg-Anhalts Zuchtleiter Ingo Nörenberg auf dem Titanen Arial von 9 bis 13 Uhr nicht leicht. Bis auf Richter Erdmann Schulz aus der Altmark, Vorstandsmitglied im PZV Brandenburg-Anhalt als Vertreter für Ponys u. weitere Rassen des ZB Sachsen-Anhalt, standen ihm neue Zuchtrichter zur Seite. An die Stelle des nunmehr Pensionärs Uwe Witt trat die arrivierte Zuchtleiterin des Pferdezuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern, die 32 jährige studierte Agrar Wissenschaftlerin aus Hasbergen/Osnabrücker Land. Gerhard Deparade, bekannter Zuchtrichter und Züchter aus Lehnstedt/Weimarer Land, erlebte Brück zum ersten Mal. Nach dem Fohlenlaufsteg wurden sieben Stuten bewertet und eingetragen.
Die Kaltblutfräulein traten zuerst vor die Juroren. Die zwölf Vorgestellten kamen aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Vier Gemeldete erschienen nicht. Das kommentierte Ingo Nörenberg mit „Wer nicht erscheint, kann nicht gewinnen !“ und hatte die Lacher auf seiner Seite. Sachsen und Thüringen wie auch die alten Bundesländer beschickten weder den Stut- noch den Fohlen Ring. So bestach bei den Stutchen die am 13. Mai in Sandbeiendorf geborene sehr typvolle, charmante „Lotti“ von Louis, aus der Anneliese/Amethyst von Wernsdorf mit 43 Punkte (9 Typ – 9 Ext. – 8,5 Bew. – 8 Schritt – 8,5 Ges.eindruck). Das Sieger Stutfohlen von 2018 (Calvados v. Brück, Elina-Nestor van Gaasbeek-Brabant, Züchter Brücker Agrar GmbH) wurde nur mit 32 Punkten bewertet. Die beiden diesjährigen Reservesiegerinnen kamen aus Brück. 42 Punkte (9 – 8,5 – 8 – 8 – 8,5) gab es für die Tochter des Egon von Grüneberg aus der Pia von Brück/Celtic. 41 Punkte (8,5 – 8,5 – 8,5 – 7,5 – 8) erhielt die Tochter des Albrecht von Brück aus der Omira/Orkan. Dahinter reihte sich zweimal der begeisterte Gespannfahrer und Berufs Schäfer Christian Platzeck aus Altschwerin ein. Mit „Liebessonne“ (Louis – Elbsonne – Edgar) platzierte er sich 40,5 Punkte( 9 – 8,5 – 8 – 7 – 8) auf dem IV. Rang. Als Fünfte platzierte sich „Laura“ 40 Punkt (8,5 – 8 – 7,5 – 8 – 8). Rang VI. belegte Andreas Sack aus Lützen im Burgenland/Sachsen-Anhalt mit 39 Punkten (Edward-Pina-Pianist). Dahinter platzierten sich die Brücker Agrar-und Landschafts GbR mit der gleichen Punktzahl für das Fohlen von Amigo-Lena von Brück-Albert von Brück, sowie die Zuchtgemeinschaft Kriewitz aus dem Brandenburgischen Bensdorf (38,5 Punkte, Conrad von Brück – Elina/Nestor von Gaasbeck). Danach reihten sich ein die Brücker (38,5 Punkte, Albrecht von Brück, Emelie von Brück, Eros von Brück) und Manfred Scheel aus Spoldershagen/Vorpommern-Rügen (37,5 Punkte Heidjer II, Valeska, Verdun) sowie erneut die Brücker (37 Punkte, Albrecht von Brück, Libelle, Famulus) und Tom Eichler aus Rehfelde in Märkisch Oderland (36 Punkte, Anies, Elli, Eros). Insgesamt zeigten sich die Stutfräulein brillanter als die Hengste und noch ein Kick besser als im letzten Jahr. Selbst die letzten Drei bekamen noch eine hervorragende 7,5 für den Typ.
Nach der Siegerehrung und Platzierung der Stuten mussten die 15 Hengste in den Ring. Auch hier stellte die Zuchtgemeinschaft Schleef-Schneider den Sieger mit 41 Punkten (8,5 – 8 – 8,5 – 8) für das am 13. März geborene, kräftige, sehr muntere und schon auffallend hengstige Rheinisch-Deutsche Kaltblutfohlen (Helmut, Friedricke/Friedhelm). Einige Insider wunderte das weniger, da Helmut, der Hengstvater, im Pedigree vieler Prämienhengste und Körungssieger vor allem aus der Altmark steht. Im vergangenen Jahr erhielt das mausgraue Hengstfohlen (Anwalt von Tuchheim/Anna von Gransee/Arsenal) Zuchthof von Olaf Peter 34,5 Punkten. In diesem Jahr bekam die gleichen Punkte von 41 Zählern wie der Sieger der Sohn des Rheinisch-Deutschen Kaltblüters Amigo, den die Brücker Agrar- und Landschafts GbR züchtete aus der Conny von Brück (Alberto). Den zweiten Reservesieger stellten ebenfalls die Brücker mit 40,5 Punkten (8,5 – 8 – 7,5 – 8 – 8,5), wieder von einem Amigo und der Olga(Orkan). Mit ebenfalls 40,5 Punkten und einem IV. Rang reihten sich gleich dahinter Günter Lüdders aus Göhren-Lebbin in der Nähe von Malchow ein (V: Elan von Dönitz, M: Landrose II/Louis) sowie Tino Baatz auf dem V. Platz (V: Orkan, M: Edina/Eckbert). Mit noch immer hoher Bewertung von 40 Punkten wurde Günter Lüdders Fohlen V. (V: Elan von Dönitz, M: Nebenelbe III/Nerlinger). Der gut aufgelegte Mecklenburger Erfolgszüchter, der schon viele Sieger in Brück stellte, äußerte sich zufrieden. Ihm sei es darauf angekommen, dass das Blut des Top Hengsten Elan von Dönitz erhalten bleibt. Der Hengst habe Klasse Fohlen gebracht, so Günther Lüdders. Außerdem sei sein Hengst Louis in vielen Pedigrees der vorstellten Youngster zu finden. Die Löwenberger Züchter belegten unter den 15 Hengstfohlen den 11.Rang. Die weiteren Brandenburger waren Guido Lindemann, Kloster Lenin (38 Punkte, Orkan, Franzi-Friedhelm), ZG Kriewitz, Bensdorf (37,5 Punkte, Martell, Hexe, Helmut) und der stets fröhlich, begeisterte Gespannfahrer und Reiter ohne Sattel Manfred Konnopke, Schmogrow-Fehrow/Spreewald (36,5 Punkte, Achat, Alona, Favorit). Der wieder ungemein spritzig moderierende Ingo Nörenberg betonte angetan, dass “alle Fohlen des Endringes für den Typ eine 8 und mehr bekamen. Selbst die hinten Platzierten erhielten noch gute 7,5 Punkte Diese breite Spitze sei sehr erfreulich. Ebenso die insgesamt, ausgeglichene Qualität.“ So gab es auch vom Publikum immer wieder Szenenbeifall. Einige hätten sich jedoch gewünscht, dass bei den Hengsten die Brücker Agrar- und Landschafts GbR den Sieger stellt, weil sich das Hengstlein nicht so unbändig wie das Sandbeiendorfer zeigte. Es wäre eine Hommage den bedeutenden Kaltblutzüchter, der auch seinen Platz zur Verfügung stellte, und den Titanen Veranstalter gewesen wäre. Nicht zu vergessen, dass allein zwölf Brücker Youngster am 15. Offenen Brücker Fohlenchampionat teilnahmen. Auch dadurch war die Brücker Fohlenpräsentation einen Tag vor den 18. Titanen reicher bestückt als andere Schauen. Durch das Engagement der Haseloffs ist die Kaltblutrasse in Brandenburg nicht mehr vom Aussterben bedroht. Die Zahl der Zuchttiere steigt beständig. Das zeigte sich auch zum Ende der gelungen Präsentation mit sieben Kaltblutstuten. Stuten, die bewertet und eingetragen wurden.
Bericht: Veranstalter – Fotos: Roland Herrmann