Kultur

Zuschüsse für Kulturideen aus Oberbayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kreative Projekte aus dem Kunst- und Kulturbereich können auch im kommenden Jahr auf finanzielle Unterstützung aus dem Kulturfonds Bayern hoffen: Projektträger aus Oberbayern sind dazu aufgerufen, sich bis einschließlich 1. Oktober 2022 bei der Regierung von Oberbayern mit ihren Ideen um Fördermittel aus diesem Topf zu bewerben. So können beispielsweise Projekte aus den Bereichen Theater, nichtstaatliche Museen, zeitgenössische Kunst, Musikpflege, Laienmusik, Archive, Bibliotheken, Literatur und internationaler Ideenaustausch eine Förderung erhalten.

 Aus dem Fonds, den der Freistaat Bayern 1996 ins Leben gerufen hat, werden kulturelle Investitionen und Projekte nichtstaatlicher Träger gefördert, jedoch keine laufenden Betriebskosten. Bedingung für eine Unterstützung ist, dass die Projekte von überörtlicher oder überregionaler Bedeutung sind. Maßnahmen mit zuwendungsfähigen Gesamtkosten von weniger als 10.000 Euro können daher nicht gefördert werden. Von einer Unterstützung ausgenommen sind außerdem Maßnahmen auf dem Stadtgebiet von München und Nürnberg, sofern keine bayernweite Bedeutung vorliegt. Für Veranstaltungsreihen ist eine Anschubfinanzierung für die Startphase möglich. Die Förderung ist auf 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten begrenzt. Eine Antragstellung ist nur für Projekte möglich, die noch nicht begonnen wurden.

Praxisbeispiel aus Oberbayern: Festival „Code Modern“ 

Eines dieser kreativen Projekte hat 2020 in Oberbayern die Kulturmanagerin und Journalistin Birgit Chlupacek unter der gemeinnützigen Trägerschaft der arte e natura gGmbH aus der Taufe gehoben: die Initiative „Code Modern“. Das Festival wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Vielfalt und Bandbreite zeitgenössischer Musik einem breiteren Publikum näherzubringen. Dabei sollte es nicht statisch an einen Ort gebunden sein, sondern abseits der Ballungsräume durchs Land ziehen. Das Konzept sieht vor, Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen und jeglicher Herkunft anzusprechen und ist insbesondere auf kleinere Gemeinden in ländlichen Regionen Bayerns ausgerichtet. Code Modern steht damit in besonderer Weise für regionale Vielfalt und Dezentralität und spiegelt insoweit auch die Grundsätze bayerischer Kulturpolitik wider.

In den Programmen werden je nach Aufführungssituation und Räumlichkeit Stücke der Gegenwart mit klassischem Repertoire, elektroakustischer Musik und weiteren Kunstformen verbunden. Auf diese Weise entstehen besondere Hör-Erlebnisse an oft außergewöhnlichen Orten. Unter dem Motto „Teufelswerk & Engelsgabe“ untersuchte Code Modern in der ersten Saison die bipolaren Welten der Musik unserer Zeit. 15 Festivaltage mit über 20 Stunden Musik und Gesprächen boten rund 500 Zuhörerinnen und Zuhörern Anreize zur Erweiterung des persönlichen musikalischen Erfahrungshorizonts – in Kirchen, Museen, Akademien, Konzertsälen und Werkstätten in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Ostallgäu und Starnberg. Insgesamt 35 Musikerinnen und Musiker sorgten für klangliche Interpretationen auf höchstem Niveau. Aus dem Kulturfonds Bayern wurde 2021 für die erstmalige Durchführung von „Code Modern“ eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 95.000 Euro bewilligt, in der aktuell zweiten Saison darf sich das Festival über eine erneute Unterstützung freuen. Bei der Reise durch den ländlichen Raum Bayerns geht es dann erstmals auch in die nördlicheren Landkreise Pfaffenhofen a.d. Ilm und Augsburg, um Netzwerke und Allianzen für eine breitere Wahrnehmung der Musik unserer Zeit aufzubauen. Angeboten werden verschiedene Formate und Programme von Konzerten über Meisterklassen und Workshops bis hin zu crossmedialen Produktionen, die das Publikum in den vielfältigen Kosmos zeitgenössischer Musik mitnehmen.

Weiterführende Informationen und Hinweise

Wer jetzt selbst aktiv werden und sich mit einem innovativen Projekt um eine Förderung für das Jahr 2023 bewerben möchte, findet ausführliche Informationen und Hinweise zum Kulturfonds Bayern – Bereich Kunst auf den Internetseiten des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie der Regierung von Oberbayern. Für Fragen steht das Team Kulturpflege der Regierung von Oberbayern unter der E-Mail-Adresse kulturpflege@reg-ob.bayern.de  gerne zur Verfügung.

Bericht: Regierung von Oberbayern

Foto: Konzert mit Video-Installation im Kloster Schlehdorf (Bildquelle: Code Modern Festival / Gregory Giakis)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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