Land- & Forstwirtschaft

Zur Zukunft des Waldes im Landkreis Rosenheim

Veröffentlicht von Christina Rechl

Umwandlung in zukunftsfähige Wälder bereits erlebbar – Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim hat neun im ganzen Landkreis verteilte Musterwaldbestände ausgewählt, in denen die Umwandlung in zukunftsfähige Wälder bereits erlebbar ist.

Bernau am Chiemsee – Aufgrund des Klimawandels und des noch immer hohen Anteils an gleichaltrigen Fichtenbestände ist es auch im Landkreis Rosenheim dringend notwendig große Waldflächenanteile umzubauen. Damit sich Wald an die Klimaveränderungen anpassen kann ist es wichtig, dass sich Bäume natürliche Verjüngen können und möglichst klimaresistente Baumarten an der Verjüngung beteiligt sind. Standortsangepasster Mischwald ist hier das erfolgversprechendste Modell. Einige Wälder im Landkreis Rosenheim sind glücklicherweise schon jetzt, dank der Anstrengungen ihrer engagierten Besitzer und Besitzerinnen und vorbildlich jagenden Jägerinnen und Jägern für das sich ändernde Klima gerüstet. Der für Rosenheim geeignete Zukunftswald ist reich an Strukturen, hat Bäume unterschiedlichen Alters und besteht vor allem aus mehreren standortgeeigneten und klimatoleranten Baumarten. Darüber sind sich Michael Luckas, neuer Leiter der Abteilung Forsten 2, Revierförster Uli Guggenberger und Waldbesitzer Franz Praßberger einig. Bei einem Waldbegang am 08.03.2023 in Bernau am Chiemsee begutachten die drei Forstexperten den alten Fichten-Tannenbestand und den aus natürlicher Ansamung, der sogenannten Naturverjüngung, entstehenden Zukunftswald aus Weißtannen, Rotbuchen, Fichten und Bergahornen.

Der Wald des Bernauers wurde vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF Rosenheim) als Musterbestand für den Waldumbau im Landkreis ausgewählt. Er dient mit seiner üppigen und strukturreichen Verjüngung als beispielhaftes Anschauungsobjekt wie ein Wirtschaftswald klimastabil und gesund umgebaut oder weiterentwickelt werden kann. Insgesamt gibt es neun dieser Musterwaldbestände im Landkreis Rosenheim. Ihre Lage und eine genaue Beschreibung, was in diesem Wald mustergültig ist, findet sich auf der Internetseite des AELF Rosenheim unter https://www.aelfro.bayern.de/forstwirtschaft/waldbesitzer/282257/index.php

In Praßbergers Wald sind alte und gesunde Bäume vorhanden, die immer wieder Samen abwerfen. Das ist nicht immer so. Oft fehlen alte Bäume, die geeignete Samen produzieren. Wenn die Samen der Bäumchen dann Keimen, beginnt eine schwierige Zeit für den Nachwuchs. Mäuse, Hasen, Rehe, Gams und Rotwild lieben die kleinen Bäumchen als Leckerbissen. In dem Musterbestand in Bernau hatte die Verjüngung Glück. Die Wildstände sind hier waldverträglich, es konnten genug Bäumchen aufwachsen. Dies ist den Jägern hier zu verdanken, die ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Naturverjüngung und Pflanzenfressern hergestellt haben. Franz Praßberger ist begeistert von seinem Zukunftswald: „Alles, was hier wächst schenkt mir die Natur. Ich kann hier den Wald im Einklang mit der Natur nutzen. So werde ich meiner Verantwortung für die nächsten Generationen gerecht.“

Wer seinen Wald auch zukunftsfähig machen möchte, sollte unbedingt das kostenlose Beratungsangebot der Försterinnen und Förster des AELF Rosenheim nutzen. Die Kontaktdaten sind über die Homepage des AELF oder das Waldbesitzerportal des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter https://www.waldbesitzerportal.bayern.de/foersterfinder auffindbar. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich die Musterbeispiele direkt vor Ort anzuschauen, um sich ein Bild über die verschiedenen Vorgehensarten im Waldumbau zu machen.

Fotos & Text: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim

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Christina Rechl

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