Kirche

Wissenschaftliche Online-Tagung zu „200 Jahre Erzbistum“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Aus Infektionsschutzgründen angesichts der Corona-Pandemie ausschließlich online findet im Rahmen des Jubiläumsprogramms anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Erzbistums München und Freising von Donnerstag, 22. April, bis Freitag, 23. April, eine wissenschaftliche Tagung statt. Diese verspricht „zwei Tage voller spannender Geschichte“ mit „neuen Erkenntnissen, wie sich Glaube und kirchliches Leben in Zeiten der Umwälzungen entwickelten“. Veranstaltet wird sie vom Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit dem Verein für Diözesangeschichte von München und Freising, dem Archiv und der Bibliothek des Erzbistums sowie der Domberg-Akademie.

Ziel der Tagung ist ein neuer Blick auf diese jüngste Epoche der Bistumsgeschichte unter Einbeziehung von teils erst seit Kurzem zugänglichen Quellenbeständen. Zu den Themen zählen beispielsweise die Haltung der Kirche zu den politischen Umbrüchen dieser Zeit, die Rolle von Klerus und Laien und die gesellschaftlichen Transformationsschübe des 20. Jahrhunderts mit ihren bis heute prägenden Auswirkungen auf Strukturen und Spiritualität.

Eine Teilnahme an der via Zoom-Konferenz ausgetragenen Veranstaltung ist nur mit Anmeldung unter info@domberg-akademie.de möglich. Anmeldeschluss ist am Dienstag, 20. April. Die Teilnahme ist kostenlos. Am Donnerstag, 22. April, stehen von 14 Uhr bis 20.30 Uhr sechs Vorträge und eine Buchpräsentation auf dem Programm. Die Agenda für Freitag, 23. April, 8.45 Uhr bis 16.30 Uhr, umfasst weitere sechs Vorträge. Alle Details lassen sich unter https://domberg-akademie.de/veranstaltungen nachlesen.

Im Lauf des Jubiläumsjahres sind neben der aktuell laufenden innovativen Online-Ausstellung mit Multimedia-Formaten „Vom Bistum Freising zum Erzbistum München und Freising. Das Bayerische Konkordat von 1817 und seine Umsetzung 1821“ (www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek/ausstellung-200-jahre-erzbistum), weitere (Online-)Veranstaltungen und Gottesdienste geplant. Die aktuellen Informationen lassen sich unter www.erzbistum-muenchen.de/jubilaeum-200-jahre-erzbistum nachlesen. Die Podcastreihe „12 Momente aus 200 Jahren“ des Sankt Michaelsbundes erzählt im Jubiläumsjahr monatlich „von Menschen, Orten und Dingen aus der Geschichte des Erzbistums“. Die bereits erschienen Folgen sind unter www.mk-online.de/podcasts abrufbar.

Mit der Säkularisation 1802/03 endete eine mehr als tausendjährige kirchliche Organisationsstruktur in Bayern. Auf staatlicher Seite kam es zur territorialen Neuordnung, die weltliche Herrschaft kirchlicher Verantwortungsträger wurde abgeschafft und es entstand das Königreich Bayern. Wo Bischofsstühle vakant wurden, wie in Freising 1803 mit dem Tod von Fürstbischof Joseph Konrad von Schroffenberg, wurden diese nicht mehr besetzt und die Verwaltung geschah provisorisch. Nachdem eine feste staatliche Ordnung hergestellt war, wurde auf Grundlage des Konkordats von 1817, der Bayerischen Verfassung von 1818 und intensiver Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl am 23. September 1821 im Münchner Dom die Neuordnung der kirchlichen Organisation in Bayern feierlich verkündet und dabei neu das Erzbistum München und Freising errichtet. Dies brachte einschneidende organisatorische und geografische Veränderungen mit sich: Der Bischofssitz wurde von Freising nach München verlegt, die Münchner Frauenkirche zum neuen Dom und das Bistum zum Erzbistum erhoben. Die Fläche des Erzbistums vergrößerte sich etwa um die Hälfte durch Gebiete aus dem ehemaligen Bistum Chiemsee und Teilen des Erzbistums Salzburg. (uq)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Hötzelsperger – Blick in Dom zu Freising

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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