Land- & Forstwirtschaft

Wie Maschinenringe in Afrika den Hunger bekämpfen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vortrag beim MR Rosenheim im Gasthof Kapsner in Schechen –  Unvorstellbarer Hunger und unglaublich hohe Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren wegen Hunger waren und sind mir und dem MR Antrieb, um in Afrika Gründungen von Maschinenringen vorzunehmen, denn es ist schließlich eine Schande für Menschheit und Gesellschaft, wie spärlich wir trotz unseres Wissens und unserer Möglichkeiten die sichtbare Not bekämpfen“ – mit diesen Worten führte bei der JHV des MR Rosenheim im Gasthaus Kapsner in Schechen Erwin Ballis in seinen Vortrag ein.

Ballis ist Geschäftsführer des Bundesverbandes für Maschinenringe e.V. / Maschinenringe in Afrika, sein Vortragsthema lautete: „Wir unterstützen den wichtigsten Beruf der Welt und sichern als Landwirte die Ernährung“.   Hilfe zur Selbsthilfe – unter diesem Motto schreibt der MR-Bundesverband   seit 2019 eine Erfolgsgeschichte in Westafrika. Mit finanzieller Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei,  der Entwicklungsorganisation Sequa und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützen die Maschinenringe im Senegal Landwirte bei der Mechanisierung ihrer Betriebsstrukturen. Was mit der Anschaffung einfacher Getreidemühlen begann, hat sich zu einem Projekt etabliert, das den Menschen auf dem Land mithilfe der Maschinenring-Idee mittlerweile zu Produktivitätssteigerungen und Arbeitserleichterungen verhilft. In Senegal leben – so der Referent weiter – 70 Prozent der 17 Millionen Einwohner von der Landwirtschaft. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 18 Jahre (in Deutschland 45 Jahre), das Land ist politisch stabil und bislang konnten sich die Familien mit ihren vorwiegend mit den Händen gemachten Arbeiten nur selbst ernähren. „Innerhalb von drei Jahren haben rund 1.000 einfache Maschinen zum Einsatz gebracht, 57 Dorf-Maschinenringe gegründet und rund 10.000 Mitglieder gewonnen. Aufgrund unserer Aktion mit Saatgut und Dünger konnten 7.000 Mitglieder ihren Anbau erhöhen, das ergab in der Summe 25.000 Hektar mehr Anbaufläche und das entspricht der Hälfte der Größe vom Landkreis Rosenheim“. Erwin Ballis informierte, dass nach Senegal auch in Kenia Neu-Gründungen vorgenommen worden sind und dass jüngst mit Hilfe einer MR-Kaffeeproduktion vielversprechende Gespräche mit der Firma Dinzler in Irschenberg geführt wurden. Abschließend erklärte der leidenschaftliche MR-Bundesgeschäftsführer: „Nur Landwirte können die Welt ernähren und den Hunger bekämpfen, unser Ziel ist es, in fünf Jahren in Senegal 2.000 MR-Organisationen und in zehn Jahren dort den Hunger besiegt zu haben – ganz nach unserem Slogan: Besser wir machen das als Maschinenring“. Im übrigen gibt es in Deutschland rund 190.000 MR-Mitgliedsbetriebe mit rund 11.000 Mitarbeitern, neben Europa und Afrika gibt es auch noch MR u.a. in Brasilien und Japan (dort ca. 500). Gerade für Afrika werden in Deutschland noch MR-Patenschaften gesucht, Start-Voraussetzungen für eine Gründung ist der Betrag von 15.000 Euro.

Fotos: Hötzelsperger –  Eindrücke  vom Afrika-Vortrag von Erwin Ballis beim MR Rosenheim  – 1. Danke-Präsent von MR-Vorsitzendem Franz Blinniger (re.) an Erwin Balles, dem MR-Bundesgeschäftsführer – 2. Vortrag von Erwin Balles – 3. Afrika-Bilder aus dem Vortrag.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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