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WBV-JHV:  Sorgen und Erfolge in Rosenheim

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung der  Waldbesitzervereinigung Rosenheim (WBV Rosenheim) im Gasthof Höhensteiger in Wessterdorf St. Peter wurde mehrfach  und eindringlich von Alois Kalteis, dem neuen 1. Vorstand des WBV darauf hingewiesen, die Borkenkäfergefahr ernst zu nehmen und Schadhölzer dringend aus dem Wald zu bringen. Waren die Waldbesitzer 2023 noch einigermaßen glimpflich davongekommen, so begünstigen die letzten, extrem warmen Wochen eine große Borkenkäferproblematik. Auch aus der Versammlung kam der Appell, dass eine schnelle Aufarbeitung von Schadhölzern   das einzig Wahre bei der Borkenkäferbekämpfung sei.

Den Grußworten des stellvertretenden Landrats Sepp Hofer schloss sich Bezirksrat  und MdL Sebastian Friesinger an, der in seiner kurzen Ansprache daran erinnerte, dass der Begriff der Nachhaltigkeit zweifellos von der Waldbewirtschaftung komme. Dr. Georg Kasberger als scheidender Amtsleiter des AELF Rosenheim bedankte sich für die langjährige, gute Zusammenarbeit mit der WBV.  In seinem ersten Jahresbericht als 1. Vorstand ging Alois Kalteis auf die verschiedenen Aktivitäten der WBV Rosenheim w.V. ein. Nach drei Sommerstürmen sowie Schneedruck und Windwurf Anfang Dezember war viel Arbeit geboten. Während Georg Wechselberger seine Tätigkeit als Holzvermittler aus Altersgründen aufgab, hat sich Max Ostermaier zwischenzeitlich schon gut eingearbeitet. Mit Felix Beil wurde im letzten Jahr ein neuer Förster eingestellt.

Kalteis verwies auf den zusammen mit der WBV Wasserburg gegründeten Verein „Unser Wald Bayern e.V.“, mit dessen Hilfe weitere Einnahmequellen aus dem Waldbesitz ermöglicht werden sollen. Die Tochterfirma „MW Biomasse AG“ kann auch auf Grund des unruhigen Energiemarkts eine gute Auftragslage vorweisen, 2023 ging wieder ein neues Heizkraftwerk in Betrieb. Ebenfalls sehr aktiv ist die Organisation „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“, die am 14. Mai 2024 eine Waldexkursion für die WBV-Mitglieder und Interessierte im Rotter Forst veranstaltet. Positiv bewertet wurde der jüngst unterzeichnete „Waldpakt“ der Bayerischen Staatsregierung,  Sorgen bereite hingegen die geplante Entwaldungsverordnung, mit der die exakte Herkunft des eingeschlagenen Holzes nachgewiesen werden soll. Deshalb sei es wichtig, die WBV bei der Holzvermarktung zu stärken, um entsprechend politischen Druck ausüben zu können und z. B.. auch Ehrenämter in Jagdgenossenschaften zu übernehmen.

Referent Hans Soyer: „Ein Leben für den Wald“

Zur Überraschung des diesjährigen Hauptreferenten Hans Soyer erinnerte Alexander Krone, der eigens angereiste Geschäftsführer der ersten Stunde in der WBV-Ära Spann/Soyer zum Werdegang des Referenten. Hans Soyer ging dann auf sein „Leben für den Wald“ ein. Er beschrieb sein Tun und Wirken von seinen Anfängen im Allgäu bis zum Ende seiner Amtszeit im Forstamt Wasserburg mit launigen Worten. Sein frühes Schlüsselerlebnis, wonach sich die gemischt angelegten Kulturen nur auf eingezäunten Flächen gut entwickelten, führte zu der für ihn richtungsweisenden Erkenntnis, dass die Jagd zwar nicht alles, aber ohne eine waldverträgliche Jagd alles nichts ist. Im Hinblick auf die oft unbefriedigende Ertragssituation beim Holzverkauf warb Soyer für eine veränderte Jagdstrategie, um den Umbau in laubbaumreichere Mischbestände über Naturverjüngungen erreichen zu können.

3.249 WBV-Mitglieder bewirtschaften rund 24.000 Hektar Waldfläche

Im Geschäftsbericht 2023 konnte Geschäftsführer Michael Heffner die erfolgreiche Arbeit der WBV Rosenheim w.V. eindrucksvoll belegen. So stieg die Mitgliederzahl auf 3.249 und die Mitgliedsfläche belief sich auf rund 24.000 Hektar. Auch die Vermarktungsmengen lagen weit über dem Vorjahr, die Anzahl der Pflanzungen ging etwas zurück. Heffner beschrieb dabei die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche der WBV, u.a. auch den Laubholzsammelverkauf in Marienberg, die zahlreichen Waldpflegeverträge und die Verkehrssicherung durch laufende Baumkontrollen. Nicht zuletzt warnte auch er eindringlich vor der drohenden Borkenkäfergefahr und wies auf die Seite  www.borkenkaefer.de hin. Dem Bericht der Steuerberaterin, Frau Susanne Vordermaier, folgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft.

Foto: WBV – Alois Kalteis, 1. Vorsitzender der WBV Rosenheim bedankte sich bei Hans Soyer für dessen Vortrag „Ein Leben für den Wald“.

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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