Freizeit

Wanderverband untersucht Nutzungskonflikte im Wald  

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das Projekt „WaldWegweiser“ ist ein Beitrag des Deutschen Wanderverbands (DWV) zur harmonischen Koexistenz der Waldfunktionen Erholung, Forstwirtschaft und dem Schutz sensibler Ökosysteme. In Kooperation mit ausgewählten Modellregionen werden universelle Lösungen entwickelt und erprobt. Im Fokus steht die wichtige Besucherlenkung im Wald. Diese soll anhand digitaler Daten u. a. bei OpenStreetMap (OSM) optimiert werden, damit jede der drei Waldfunktionen zu ihrem Recht kommt. So werden Tourentipps auf Portalen wie komoot und Outdooractive in den Modellregionen betrachtet und ausgewertet.

Unter vierzehn Bewerbungen wählte das Projektteam drei Modellregionen aus: Das Selketal im Naturpark Harz in Sachsen-Anhalt, den Rohrhardsberg im Hochschwarzwald in Baden-Württemberg sowie den Gehn und das Westliche Wiehengebirge im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen. Damit werden sowohl Stadt-Umland-Beziehungen, touristisch stark frequentierte Gebiete sowie Flächen mit besonderem Schutzstatus wie auch verschiedene Waldbesitzstrukturen im Projekt gut abgebildet. In allen Modellregionen unterstützen die regionalen DWV-Mitgliedsorganisationen Harzklub, Schwarzwaldverein und Wiehengebirgsverband Weser-Ems das Projekt.

„Nach den gefundenen Modellregionen kann das Projekt jetzt mit dem nächsten Meilenstein durchstarten“, erklärt Projektleiter Erik Neumeyer vom Deutschen Wanderverband. „Unsere Projektmitarbeitenden Hanne Hermann und Michael Neugaertner waren bereits letzte Woche im Gehn und im Westlichen Wiehengebirge, diese Woche steht ein Besuch im Selketal an und gleich im Januar fahren wir in den Schwarzwald. „Der Austausch vor Ort mit den Beteiligten ist sehr wichtig, um mit der Auswertung zügig voran zu kommen“, erklärt Neumeyer. „Das Projekt trägt auch zur Verbesserung von Kommunikationsprozessen bei und zur Bildung von starken und handlungsfähigen Netzwerken. Wir werden viele Akteure in den Informationsfluss miteinbinden, nicht nur die in den Modellregionen.“

Das DWV-Projekt „Open Data und digitale Lenkung für Besucher*innen – Handlungsbedarf, Regelungsmöglichkeiten & Kommunikation im Wald, kurz: WaldWegweiser“ wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert. Darüber hinaus ist das Projekt dem Handlungsfeld „Wald und Gesellschaft“ der Charta für Holz 2.0 zugeordnet.

Ergänzende Informationen: Projekt Waldwegweiser (wanderverband.de)

Der Deutsche Wanderverband (DWV) ist eine starke Lobby für Wandern, Wege, Naturschutz und Kultur. Seit 140 Jahren vertritt der DWV die Interessen seiner rund 70 landesweiten und regionalen Gebirgs- und Wandervereine mit ihren 3.000 Ortvereinen. Er ist bundesweit ein anerkannter Fachverband für Nachhaltigkeit, Wegearbeit, Wandern, Ausbildung und bürgerschaftliches Engagement. Als anerkannter Naturschutzverband ist ihm der achtsame Umgang mit der Natur ebenso wichtig, wie das Naturerleben. Vielfalt ist seine Stärke.

Ansprechpartner für das Projekt WaldWegweiser beim Deutschen Wanderverband: Erik Neumeyer e.neumeyer@wanderverband.de

Bericht: Deutscher Wanderverband – Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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