Tourismus

Wanderbar mit dem Bundespräsidenten unterwegs

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Während einer gemeinsamen Wanderung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und des Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes (DWV), Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, am Grünen Band bat Rauchfuß den Bundespräsidenten um Unterstützung. Um das Wandern in Deutschland weiter zu ermöglichen, seien finanzielle Förderung und strukturelle Veränderungen nötig.

Am vergangenen Sonntag sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Präsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV), Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, am Grünen Band, an der Grenze von Hessen und Thüringen gewandert. Begleitet wurden sie von den beiden Ministerpräsidenten aus Hessen und Thüringen, Volker Bouffier und Bodo Ramelow. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Erfahrungen in der Corona-Pandemie und Erwartungen für die Zukunft. Der DWV-Präsident berichtete Steinmeier, der auch Schirmherr des Deutschen Wanderverbandes ist, von der großen Bedeutung des Wanderns während der Pandemie. „Gerade während der Lockdowns war es wichtig, sich mit der Familie, dem Partner oder der Freundin draußen bewegen zu können. Das hat viel zum familiären und sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft beigetragen.“ Der durch Corona ausgelöste Drang nach Draußen werde sich hoffentlich in den kommenden Jahren fortsetzen, so Rauchfuß.

Umso wichtiger sei eine gute Wanderinfrastruktur, die Einheimische und Besucher*innen meist dem ehrenamtlichen Engagement in den Wandervereinen zu verdanken hätten. „Die ehrenamtliche Arbeit unserer Vereine ist von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft. Bundesweit. Ohne dieses Engagement hätte die Wanderinfrastruktur die vielen Menschen, die während der Pandemie gewandert sind, gar nicht aufnehmen können“, so der DWV-Präsident. Aufgrund des demographischen und gesellschaftlichen Wandels sei diese Arbeit jedoch künftig ohne institutionelle Förderung nicht mehr zu leisten. Rauchfuß bat Steinmeier als Schirmherr des DWV um Unterstützung. Dabei sei es wichtig, die Rolle der Vereine als länderübergreifende Institutionen stärker in den Blick zu nehmen. Rauchfuß: „Die Arbeit der Ehrenamtlichen endet nicht an den Ländergrenzen. Ob Wegeinfrastruktur oder das Führen von Wanderungen, das kulturelle und regionale Erlebnis – unser Engagement orientiert sich mehr an Landschaftsgrenzen als an den Grenzen der Bundesländer.“ Das zeige sich auch am Grünen Band. Wer den nationalen Biotopverbund komplett zu Fuß erleben wolle, würde sich in neun Bundesländern bewegen. Um die Arbeiten für die Wanderinfrastruktur zu koordinieren, sei eine bundesweite Koordinierungsstelle „Wandern“ nötig, die auch Trends beobachte und Daten als Basis einer nachhaltigen Planung und Implementierung von Wanderinfrastruktur erhebe.

Der Bundespräsident ist während drei Wanderungen am Grünen Band mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen und hat auf die Geschichte des geteilten Deutschlands und die vollzogene Wiedervereinigung aufmerksam gemacht. Während der ersten Etappe in Norddeutschland im Juni begleitete Reinhard Schlothauer, DWV-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Norddeutschen Wanderverbandes, den Bundespräsidenten. Anfang Juli wanderte Steinmeier im Harz entlang der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

Zeitgleich mit den Wanderungen rief der Bundespräsident in den sozialen Medien zu der Aktion #schrittfürschritt auf Instagram (www.instagram.com/bundespraesident.steinmeier) und Facebook (www.facebook.com/Bundespraesident.Steinmeier) auf. Er lädt Bürgerinnen und Bürger ein, auch ihrerseits das Gespräch zu suchen im Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis – überall dort, wo durch die Pandemie Distanz oder Streit entstanden ist. Unter dem Hashtag #schrittfürschritt sind die Nutzerinnen und Nutzer eingeladen, ihre persönlichen Erfahrungen in der Pandemie zu teilen und ihre eigenen Geschichten von Konflikten und Wiederannäherungen zu erzählen.

Bericht: Deutscher Wanderverband

Foto: Jens Koch, Bundespräsidialamt

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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