Brauchtum

Vielfältige Handwerkskunst beim Taufkirchener Trachtenmarkt

Bummeln. einkaufen und genießen. Klein, aber fein, war der mittlerweile vierte Taufkirchener Trachtenmarkt“ im Wasserschloss sowie auf der Schlosswiese nach dem Motto: „Tradition trifft Moderne“, statt, die sich der Tradition und dem Brauchtum anschloss. Das Gelände des historischen Wasserschloss, Eigentümer der Vilsgemeinde Taufkirchen stand am Wochenende im Zentrum der Präsentation von Kunsthandwerk auf höchstem Niveau.

Die Vilsgemeinde als Veranstalter legte bei der Auswahl der Aussteller auf traditionelle und hochwertige Qualität. Über 30  Aussteller und Kunsthandwerker aus den unterschiedlichsten Bereichen waren beim Taufkirchener Trachtenmarkt zu Gast im Wasserschloss und auf der Schlosswiese und zeigten ihre hochwertigen Arbeiten aus den verschiedensten Bereichen des „kreativ gestaltenden“ Handwerks. 2. Bürgermeister Dr. Christoph Puschmann sagte bei der Eröffnung am Samstagmittag im Festsaal: „Er freue sich sehr, dass in der Vilsgemeinde wieder was los ist und den Besuchern aus nah und fern was anbieten könne.

Zum vierten Mal, nach 2018, 2019 und 2022“ war es endlich wieder soweit, das Trachtengwand aus dem Schrank kommen darf. Denn die Tracht die ja bekanntlich eine jahrhundertlange Entwicklungsweg hat. Von seinen Anfängen an erkennt man die regionale Herkunft, den Beruf oder den Familienstand. Tracht und Brauchtum verbindet die Menschen seit jeher betonte Puschmann Festzustellen dies in der unserer Region durch die zahlreichen Vereine, Trachtenvereine, Schützenvereine, Burschen- und Dirndlschaften die diese Tradition pflegen und sich mit ihrer einheitlichen Tracht mit unserer Heimat identifizieren. Tracht verbindet auch die Völker und Nationen. Bei der Eröffnung konnte Puschmann besonders den stellv. Landrat, Bezirksrat und Altbürgermeister Franz Hofstetter, die Vertreter der Wirtschaft und der Unternehmen, Förder des Wasserschlosses, die Vorstände der Kommunalunternehmens Wasserschloss, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Er freute sich auch über die vielen „Kunsthandwerker“ aus dem Gemeindegebiet, die ihre kleinen Geschäfte vorstellen, die zum Beispiel in den Wintermonaten ihre Nähmaschine oder den Farbpinsel daheim herausgeholt haben und kreativ geworden sind.

Franz Hofstetter sagte in seinem Grußwort: Der Veranstaltungsort „Taufkirchener Trachtenmarkt im Wasserschloss“ lädt dazu herzlichst ein“, denn „Trachten passen zum Schloss, beides haben Tradition“. Wichtig seien solche Märkte auch, um den Handel und die Wirtschaftlichkeit zu fördern, weil sie Einkaufen zum Erlebnis machten, sagte Hofstetter und wünschte allen Ausstellern gute Gespräche und ebensogute Geschäfte. Bürgermeister Puschmann bedankte sich bei seinen Bauhofmitarbeitern, die alles so fesch hergericht haben und eine wichtige Stütze auch beim Aufbau der jeweiligen Ständen waren. Ein riesengroßes Dankeschön an die Angela Kräutler die Chef-Organisatorin. Abschließend eröffntete er offiziell den Trachtenmarkt und wünschte allen Aussteller und Besuchern ein erlebnisreiches Taufkirchener Trachtenmarkt auf dem historischen Wasserschlossgelände. Am Wochenende präsentierten die Aussteller passend zum Anfang der Volksfest-Saison die schönsten bayerischen Trachten und Accessoires – ob traditionell oder modern. Seit jeher ist die Tracht dem Wandel der Mode unterworfen. Früher war es ein Ausdruck von Zugehörigkeit; heute wird mit einer Tracht die Individualität betont. Farbenfrohe und prächtig bedruckte Stoffe sind die Devise, ob als fertiges Dirndl oder zur Weiterverarbeitung. Auch Leder spielt in der Tracht eine große Rolle, schon allein durch die Lederhose. Zur Erweiterung des eigenen Trachtenoutfits mit Accessoires bot der Taufkirchener am Wochenende der Trachtenmarkt die beste Gelegenheit hierzu. Hochwertiger Schmuck und selbstgemachte Schals oder Capes sowie Haarspangen und – nadeln für die Hochsteckfrisur vollenden den Look der Damen – Chariwari oder handgefertigte Messer für die Lederhose den der Männer.

Der anwesende Schuhmacher Simon aus Schwindkirchen findet für jeden den passenden Trachtenschuh. Traditionsbewusste Trachtenträger wissen außerdem, dass ein Hut zur Tracht nicht fehlen darf. Hüte in allen Formen und Größen sind durch den Hutmacher vertreten. Faszinierend ist auch das alte und filigrane Handwerk der Federkiel- und Goldstickerei, das man heutzutage kaum noch zu sehen bekommt. Zur Lederhose gehört auch die handgefertigten und reichlich verzierten Hosenträger. Es waren verschiedene Dirndl- und Lederhosenschneider, Hischhornschnitzer und Hornmaler, eine Goldschmiedin, Gold- und Federkielsticker, Haferlschumacher, Kinderdindln- und Lederhos’n, Korbfläuchter boten Volkstanzkörberl aber auch Einkaufskörbe an, Dindltaschen aus Fils und edlem Leder gefertigt waren ebenso vertreten wie Hofladen-Dirndlstoffe, Küllarbeiten sowie zahlreiche Klosterarbeiten  in Gold und Silber, Loferl und Trachtenstrümpfe, Wollstoffe, Tücher, Kropfbänder Haarsteck- und Kopfschmucknadeln, Glasperlen- und hochwertiger Goldschmuck oder Antikschmuck in reichhaltigen Angeboten zu sehen.

Die Aussteller kamen aus dem Allgäu, Chiemgau, Bad Tölz, vom boarischen Oberland und vom benachbarten Österreich. Auch musikalisch war auf dem Trachtenmarkt einiges geboten. Im gesamten Ausstellerbereich unterhielt die weithin bekannte Familie Ernst aus Schwindkirchen mit flotten Instrumentalstückln und mit volkstümlichen Gesang.

Bericht und Fotos: Hans Kronseder


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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