Leitartikel

Vereine gratulieren Georg Aicher in Stupfa zum 90. Geburtstag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Mit der Familie haben wir schon gefeiert, auch der Bürgermeister und der Pfarrgemeinderat hat sich schon angesagt“, erzählt Georg Aicher beim Besuch der Wildenwarter und Atzinger Vereine zu seinem 90. Geburtstag. „Wir haben die Termine auseinandergehalten, so kann man sich jedem Besuch eingehend widmen und miteinander ratschen – und darauf kommt es doch an bei so einem Familienfest“. Und die Familienfeste reißen nicht ab im Hause Aicher auf dem Braunhof in Stupfa: auf den 80. Geburtstag der Ehefrau Rita Aicher folgte im Frühjahr die Diamantene Hochzeit zum 60-jährigen Ehejubiläum und jetzt der 90. Geburtstag von Georg Aicher. Mehrere Tage lang kamen die Gratulanten ins Haus und gratulierten dem rüstigen Rentner. Für die Dorfvereine kamen die Abordnungen der Musikkapelle Wildenwart, die Trachtenvereine von Atzing und Wildenwart und die Feuerwehr. Die Musikkapelle – in deren Reihen Georg Aicher ungezählte Jahre die Klarinette spielte – brachte dem Jubilar ein Ständchen und feierte mit dem Gründungsmitglied. Ungezählte Anekdoten kamen dabei wieder nach oben, obwohl mittlerweile drei Generationen Musikanten nachgekommen sind.

„Er ist gut beisammen und fährt heute noch mit seinem kleinen Bulldog aufs Feld, so wie früher auch und hilft in der Landwirtschaft mit, so weit er kann“ erzählt Tochter Rita. „Er ist an allem interessiert, was sich in der Region tut, er kennt sich in der Regionalgeschichte aus und interessiert sich für schöne Kirchen überall“. Georg Aicher wurde 1932 in Stupfa in der ehemaligen Gemeinde Wildenwart geboren, seine engere Heimat verließ er zeitlebens nicht. 1962 heiratete er seine Frau Rita vom nahen Röselsberg, zwei Töchter und zwei Söhne gingen aus der Ehe hervor. Mittlerweile ist die Familie stark angewachsen: elf Enkel mit den zugehörigen Partnern und vier Urenkel gehören jetzt dazu. Neben der Landwirtschaft als Broterwerb, gehörte seine Liebe stets der Musik: bereits kurz nach dem Krieg fuhr er als 15-jähriger mit dem Fahrrad nach Prien zum Zitherlehrer. Seine Zither hatte er im Rucksack mit dabei, dazu ein paar Eier, einen Liter Milch oder einen Brocken Schmalz, um die Zitherstunde zu bezahlen. Bis heute spielt er meisterlich Zither und die „sonntäglichen Konzerte“, begleitet von seiner Frau auf der Gitarre, sind fester Bestandteil des Familienlebens. Folgerichtig war er bei der Gründung der Wildenwarter Musikkapelle 1955 als Gründungsmitglied mit dabei. Jahrzehntelang spielte er die Klarinette in der Kapelle, mittlerweile sind seine Söhne und Enkel seinen Spuren gefolgt und sind an allen Blasinstrumenten wesentliche Mitglieder im Gesamtkonzert. Rund 40 Jahre sang er aktiv im Kirchenchor mit und wurde mehrfach für sein Engagement ausgezeichnet. Seit über 70 Jahren ist er Mitglied der Feuerwehr von Wildenwart und gehörte jahrzehntelang der aktiven Mannschaft an. Schon früh schloss er sich Anfang der 50-er Jahre der neu gegründeten Plattlergruppe des Atzinger Trachtenvereins an, auch hier wurde er bereits für 70-jährige Vereinstreue ausgezeichnet. Auch beim Trachtenverein „Die lustigen Wildenwarter“ ist er schon seit 50 Jahren Mitglied. Von allen Vereinen wurde er mit allen Ehrenzeichen ausgezeichnet.

„Ich habe nie gedacht, dass ich jemals so alt werden könnte“, meinte der Jubilar, „mehrfach stand es Spitz auf Knopf bei mir, denn das Leben und die Arbeit in der Landwirtschaft und vor allem in der Forstwirtschaft birgt viele Gefahren in sich“.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg –

Die Wildenwarter und Atzinger Vereine kamen zu Georg Aicher nach Stupfa und gratulierten zu seinem 90. Geburtstag.

Die Wildenwarter und Atzinger Vereine kamen zu Georg Aicher – hier mit seiner Frau Rita, mit der er seit 60 Jahren verheiratet ist – nach Stupfa und gratulierten zu seinem 90. Geburtstag.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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