Kultur

Trotz Kälte: Endorfer Theater probt weiter

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Minus zwanzig Grad und Schneefall können hartgesottene Theaterspieler nicht abschrecken. Mit dicken Jacken, Schal und Pudelmütze stehen die Endorfer Theaterer im Moment auf der Bühne, üben Gestik und Mimik. Immerhin dürfen sie unter Palmen spielen, denn das Stück „Der verlorene Sohn“, das am Pfingstmontag Premiere feiern wird, spielt im antiken Palästina, wo Jesus Christus einst die Pharisäer und Zöllner Barmherzigkeit lehrte.

Die Regie übernimmt zum ersten Mal Christine Rossmy, eine erfahrene Spielerin, die bereits mehrere Hauptrollen, darunter Mutter Teresa und Bernadette von Lourdes, auf der Bühne des Bad Endorfer Theaters verkörperte. Gekonnt dirigiert sie über 60 Laiendarsteller, die als Knechte, Soldaten, Händler und Priester dem Stück Leben einhauchen. Die Hauptrolle spielt Konrad Hamberger, ebenfalls ein erfahrener Darsteller, der 2012 als Antonius von Padua die Herzen der Zuschauer rührte.

In der Nähkammer schneidern die Gardrobieren fleissig an den Gewändern, die sie aufgrund der arktischen Temperaturen noch nicht auf der Bühne tragen können. Peter Bichler, zuständig für Licht und Ton, stellt mit seinen Helfern die Mikrofone und Scheinwerfer ein. Ehrengäste werden eingeladen, Artikel für den Verkauf am Kiosk besorgt, Kartenvorbestellungen abgewickelt, der Zuschauerraum auf Hochglanz gebracht. Praktisch in jeder Ecke unseres 1866 erbauten Theaterhauses herrschen Hektik und arbeitswütiges Treiben.

Davon ist am 21. Mai nichts mehr zu merken, wenn sich um 14 Uhr der Vorhang hebt. Man erlebt die perfekte Illusion einer Welt, wie sie vor mehr als 2000 Jahren aussah. Sehen Szenen, die zu Tränen rühren, zum Nachdenken anregen oder einfach nur lustig sind. Bis der Vorhang fällt und man in die eigene, tägliche Realität zurückkehrt. Vielleicht mit etwas mehr Barmherzigkeit im Herzen.

Karten für das Stück „Der verlorene Sohn“ erhält man über die Webseite www.theater-endorf.de oder ab 9. April 2018 an derTheaterkasse (jeweils Montag, Mittwoch und Freitag (außer Feiertag) von 9.00 – 13.00 Uhr), Tel.: 08053-3743. Aufgrund des großen Andrangs wird eine frühzeitige Reservierung empfohlen.

Übrigens: Für alle, die gerne lachen, hält das Jahr 2018 eine ganz besondere Überraschung bereit. Das lustige Sommerspiel feiert 50-jähriges Jubiläum! Zu diesem Anlass werden die Endorfer Theaterer etwas wirklich Tolles einfallen lassen.

Bericht und Foto: Markus Hermannsdorfer – Pressesprecher Theatergesellschaft Bad Endorf e.V.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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