Tourismus

Tourismusversammlung im Aschauer Rathaus

„Wir können froh sein, so eine Seilbahn bei uns im Ort zu haben mit einem Betreiber, der investiert und in die Zukunft blickt. In den Debatten fällt es oft unter den Tisch, welch herausragende Attraktion die Kampenwandseilbahn für den Tourismus der Region bedeutet; sie ist weit über die Grenzen hinaus bekannt“ Leidenschaftlich sprach sich der Leiter der Tourist Info Aschau Herbert Reiter bei der Tourismusversammlung im Aschauer Rathaus für einen Neubau der Kampenwandseilbahn aus.

„Schauen wir, dass wir einen so hochkarätigen und qualitätvollen touristischen Magneten, wie unsere Kampenwandseilbahn stärken und ein sicherer, zeitgemäßer Seilbahnbetrieb auch zukünftig gewährleistet ist. Die Bedenken über ein ungezügeltes Anwachsen der Besucherströme kann ich so nicht teilen.  Aschau und die Seilbahn gehören zusammen und wir sind froh und dankbar dieses wunderbare Unternehmen im Tourismusort Aschau zu haben“. „Zamhocka“ lautet das das touristische Jahresmotto 2023 für das Bankerldorf Aschau und das Bergsteigerdorf Sachrang. Gerade nach Zeiten der Pandemie ist es für die Menschen wichtig, wieder zusammenzukommen und dabei besondere Momente in der Gemeinschaft zu erleben. „Mit dem „Zamhocka“ möchten wir die Gäste einladen, mehr als nur nebeneinander Platz zu nehmen: Es beinhaltet Kontakt aufnehmen, Freude haben, genießen und feiern“. Auch das zehnjährige Jubiläum „Bankerldorf“ steht dieses Jahr an und soll ebenfalls in einem reichhaltigen Programm thematisieret werden.

Das angekündigte Jahresthema „schmeckte“ auch gleich den anwesenden Vermietern und Leistungsträgern. Wer Aschau kennt, der darf jetzt schon gespannt sein, wo sich wer, wann und wie zsammhockt. Denn eines ist sicher: unter der Leitung von Herbert Reiter kommen im Aschauer Tourismus stets die richtigen Leute zusammen. Bankerldorf, Genussdorf, Bergsteigerdorf, Luftkurort, Zertifizierte Tourist Info: die zahllosen Urkunden und Anerkennungen für die Projekte und Bemühungen in der Vergangenheit pflastern mittlerweile alle Wände in der Tourist Info.

Über 60 Vermieter informierten sich über das Arbeitsergebnis des letzten Jahres und ließen sich im Sitzungssaal des Rathauses von der Tourist Info über die Ereignisse der letzten drei Jahre und die Vorhaben der kommenden Saison unterrichten. „Wir haben unsere Zahlen aus dem Vorjahr übertroffen, aber noch nicht ganz den Stand von 2019 erreicht“, so Herbert Reiter, „doch schon das Halten der jetzigen Gäste- und Übernachtungszahlen ist ein Erfolg auf diesem heiß umkämpften Markt“. Aschau hatte im Vorjahr knapp 317000 Übernachtungen und 60751 Gäste, dabei liegt die Aufenthaltsdauer in Aschau mittlerweile wieder deutlich über vier Tagen. „Im Jahr 2022 ging die Zahl der verfügbaren Betten weiter zurück, insgesamt standen 2194 Betten zur Verfügung“, erklärte Herbert Reiter. „Der Trend, Urlaub im eigenen Land zu machen, ist weiterhin deutlich erkennbar und davon können wir natürlich profitieren und sollten das auch nutzen“. Seit der Pandemie-Zeit fiel es in den Tourist Info auf, dass viel mehr Familien Urlaub im Priental machen. Das sei sehr erfreulich, weil die Kinder von heute die Gäste von morgen sind und die Bestrebungen aus den letzten Jahren bei allen guten Anklang gefunden haben.

Herbert Reiter wies darauf hin, dass sich Aschau und das Priental bereits vor langer Zeit für den Tourismus entschieden habe. „Wie würde unser Priental ohne Tourismus aussehen? – ziemlich trostlos und traurig. Die Tourismusbranche bringt nicht nur Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, sie bringt auch eine Stärkung der Infrastruktur und auch mehr Lebensqualität für alle Bürger. Tourismus bedeutet für Aschau das große Ganze. Doch immer wieder wird die Frage laut, was bringt der Tourismus den Einheimischen? Durch den Tourismus im Priental profitieren alle, er stärkt die ganze Gemeinde und es tun sich viele Möglichkeiten auf, die ohne Tourismus undenkbar wären. Ein bisschen provokativ, aber zugleich realistisch: ohne Tourismus gäbe es weniger Bäcker, Metzger, bedeutend weniger Landarztpraxen, keine Seilbahn? Wie würde es mit unserem Einzelhandel und ganz wichtig, unserer Gastronomie und unseren Handwerksbetreiben ausschauen? Die Zahlen aus Orten vergleichbarer Größe ohne Tourismus zeigen diesen Unterschied ganz klar auf. Glauben Sie wirklich, wir wären im Ort ohne unsere Gäste so gut aufgestellt?“

Zahllose Veranstaltungen konzipierte die Tourist-Info in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Gruppierungen des Dorfes. Vom Schlosskonzert über die Festivo-Reihe bis zum Musikforum Sachrang, weiter über die Kampenwand Gedenkfeier bis hin zum Aschauer Markt und die Ölbergwallfahrt, alle Veranstaltungen zogen zahllose Gäste ins Tal, ebenso die Prädikate Genussort, Bergsteigerdorf und Bankerldorf. Schloss Hohenaschau entwickelte sich zu einem Hauptanziehungspunkt der Region: über 5300 Erwachsene und Kinder haben sich vom kulturellen Angebot in den historischen Gemäuern überzeugt. Das Programmangebot für die Gäste wurde weiter verdichtet, zahllose Führungen, Kurse und Wanderangebote werden sehr gut angenommen. Das Bulldogtreffen, die ADAC-Oldtimer Classic, viele Konzerte aller Art, klassisch und volkstümlich, der Bauern- und Kunsthandwerkermarkt Sachrang, Bier- und Weinfeste, Bankerl-Kurse, Führungen und Wanderungen, „Bauernland und Bauersleut“ oder die Blumenführungen auf der Kampenwand füllen abwechslungsreich das Jahr 2023. Nur wenige Fragen an Herbert Reiter zum Abschluss zeigten, dass die Vermieter mit der aktuellen Arbeit der Tourist Info und ihres rührigen Leiters voll zufrieden sind.

Bericht: Heinrich Rehberg – Foto: Josef Reiter

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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