Fast alle Bundesländer geben sich mit einem Dialekt zufrieden. Doch im Freistaat sind es deren fünf: Fränkisch, Allemanisch, Hessisch, Schwäbisch, und natürlich Bairisch. Dieses Sprachgewirr ist Folge der Erweiterung des Staatsgebietes durch Kaiser Napoleon zum Königreich Bayern.
Dazu notiert Klaus Bichlmeier in seine Drehbuch Zeitreise Bayern: „ Nicht selten kommt es vor, dass Nordlichter in der Bäckerei korrigiert werden, wenn sie nach Brötchen fragen. Bei uns heißt das Semmeln. Zuhause in Hamburg berichten die Heimkehrer dann, dass die Bayern unglaublich unfreundlich sind. Sind sie das? Nicht wirklich, aber es gibt ein halbes Dutzend Allergiewörter, die in Bayern sauer aufstoßen“. Brötchen gehört definitiv dazu. Oder Begrüßungszeremonien: wer ein zackiges „Tach“ schmettert, der fällt unangenehm auf. Aber ehrlich, würde nicht manches Nordlicht erschrocken die Augen aufreissen, wenn man sie mit „ Grüss Gott bei a nand“ begrüßt. Wenn man sich verabschiedet heißt das in Bayern pfüdi oder Servus. Besonders groß bei echten Bayern ist die Abwehrhaltung bei Tschüss. Dazu hat der Wirt in Gotzing im Voralpenland seine Wirtschaft zu eine Tschüssfreie Zone erklärt: Kommentar von Hans Triebel, Wirt von Gotzing:
Ich betreibe seit langem das Wirtshaus Gotzinger Trommel im Mangfalltal. Zu mir kommen die „Dorfeigenen“, und am Wochende viel Ausflugspubilkum aus der Stadt. Da treffen 2 Welten aufeinander. Ein Gast hat mir zum Spass gesagt, mach doch einer Tschüssfreie Zone. Ich ließ mir ein paar Schilder anfertigen, um diese vor der Wirtschaft zu aufzustellen.. Damit habe ich nicht gerechnet. In den nächsten Tagen war dies eine Thema in allen großen Zeitungen. Sofort kam die Polizei und veranlasste, dass die Schilder entfernt wurden. Ein Schild stellte ich in der Wirtschaft hinters Fenster. Dort steht es heute noch und erinnert an Tage, die Bayern fast vor dem Rest der Nation spaltete.
Aus Zeitreise Bayern, Text und Bild Klaus Bichlmeier 0170-4143932