Brauchtum

SPD-Besuch im Trachtenkulturzentrum Holzhausen

Auf ihrer Tour durch den Landkreis haben die SPD-Kreisräte auch einen Ort besucht, dessen Namen seine tatsächliche Vielfalt nicht vermuten lässt: das Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbandes in Holzhausen bei Geisenhausen. Geschäftsführer Andreas Oberprieler führte die Kreisräte über den ehemaligen Pfarrhof auf dem als letztes im Erzbistum München und Freising noch Landwirtschaft betrieben wurde.

In etwa 30.000 Stunde ehrenamtlicher Arbeit ist ein gleichermaßen zweckmäßiger wie schöner Mittelpunkt für die Arbeit des Trachtenverbandes entstanden, der aber auch anderen Vereinen und Verbänden, Schulen und Firmen offen steht.

In den historischen Gemäuern befinden sich unter anderem ein Saal für bis zu 200 Gäste, ein Konferenzraum, sowie einen Bettentrakt mit Ein- und Zweibettzimmern sowie etlichen größeren Schlafräumen im Stil einer Jugendherberge. Insgesamt stehen 53 Betten zur Verfügung. In etwa zehn Jahren haben die Mitglieder des Trachtenverbandes den relativ verfallenen Pfarrhof zu einem echten Juwel gemacht. „Wirklich beeindruckend, was hier entstanden ist“, lobte Ruth Müller, MdL. Beeindruckt waren die Gemeinderäte, dass fast jedes der Zimmer anders aussieht, weil die Möbel von den Mitgliedern verschiedener Gauverbände individuell angefertigt wurden.

Im ehemaligen Pfarrhaus entsteht ein Museum, das in etwa einem Jahr eröffnet werden soll. Darin soll es um die Trachten der Vergangenheit und der Gegenwart geben. Unter anderem haben sich die Verantwortlichen ein „Trachtometer“ einfallen lassen. An dieser Multimedia-Station können die Besucher ihre Heimatregion auswählen und bekommen dann Fotos von der Tracht zu sehen, die dort getragen wird. Derzeit laufen noch die Bauarbeiten auf dem Speicher des Pfarrhauses, der die Kreisräte um Sebastian Hutzenthaler mit seiner Architektur schon jetzt begeistert, wo das Museum nur zu erahnen ist.

Oberprieler kam fesch gekleidet zum Termin mit der SPD-Kreistagsfraktion. Er erklärte, dass es sich bei seiner Lederhose und dem Leiberl aber nicht um eine Tracht handelt, sondern einfach um ein „boarisches Gwand“. Er war von 2013 bis 217 Geschäftsführer der Trachtenjugend und ist seitdem Geschäftsführer des Trachtenverbandes. Besonders beeindruckt waren Sibylle Entwistle und Sabine Gröger vom Bauerngarten rund um das Pfarrhaus. Was dort geerntet wird, wird in der Küche verarbeitet. Hans Sarcher und Franz Göbl waren dagegen vom Zeltplatz mit Selbstversorgerküche und der Holzkegelbahn beeindruckt. Das Depot mit historischen Trachten und allerhand historischer Gegenstände durften die Kreisräte nicht sehen. Dadurch wurde ihre Vorfreude auf die Eröffnung des Museums, wo die schönsten Stücke gezeigt werden sollen, umso größer. Allen Kreisräten gemein war die Freude darüber, dass in Holzhausen das Ehrenamt noch „lebt“ und die Bewunderung dafür, was unentgeltlich in vielen Stunden „geopferter“ Freizeit entstanden ist. Auch Gemeinderätin Renate Weindl war voll des Lobes darüber, was die Ehrenamtlichen aus ganz Bayern ausgerechnet in ihrer Heimatgemeinde Geisenhausen geschaffen haben.

Der Bayerische Trachtenverband ist der Dachverband der bayerischen Trachtenvereine mit derzeit rund 200.000 erwachsenen Mitgliedern und 100.000 Kindern. Dreh- und Angelpunkt ihrer Zusammenkünfte ist das Trachtenkulturzentrum. Aber auch andere Vereine und Verbände sowie Schulen und Firmen sind gerne zu Gast. Während die SPD-Kreisräte zu Besuch waren, machte gerade eine Wohngruppe einer Behinderteneinrichtung dort Urlaub. „Das ist wirklich beeindruckend“, fasste Müller zusammen. Spätestens zum Adventsmarkt, der heuer hoffentlich wieder stattfinden kann, wollen sie und die SPD-Kreisräte wieder hier sein.

Bericht und Foto: Abgeordnetenbüro Ruth Müller, MdL


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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