Nach Tagen des unaufhörlichen Regens, als Flüsse über die Ufer traten und die Landschaft in ein wildes Durcheinander verwandelten, lag das Naturbad Samerberg wie eine stille Oase da. Die Welt schien sich kaum von den Wassermassen erholen zu können, doch als ich an diesem Morgen dorthin kam, wirkte es, als hätte die Natur den Sturm einfach abgewartet, ohne sich groß aus der Ruhe bringen zu lassen.
Die Seerosen, die ich im Wasser entdeckte, standen da wie leuchtende Juwelen. Ihre Blüten hatten sich mit der Anmut einer Ballerina geöffnet, als wären sie nie von den tosenden Regenfällen berührt worden. Während das Wasser um sie herum noch die Spuren des Hochwassers trug, glänzten ihre Blätter im Licht des klaren Himmels. Es war, als hätten sie die Heftigkeit der letzten Tage mit stoischer Gelassenheit überstanden – unbeeindruckt von dem Chaos um sie herum.
Bericht und Bilder: Rainer Nitzsche
