Brauchtum

Sebastian Obermeier weiter Hinterskirchener Trachtenvorstand

Am Freitagabend, 6. Mai fand im Gasthaus Rampl in Hinterskirchen, Gemeinde Neufraunhofen die Jahreshauptversammlung des Volktrachtenverein Hinterskirchen mit Rückschau auf zahlreiche Aktivitäten sowie die ordentliche Neuwahl der gesamten Vorstandschaft statt. Hierzu waren eine stattliche Trachtlerschar, größtenteils in ihrer Vereinstracht anwesend. Vorausgegangen war ein würdiger Gedenkgottesdienst, der vom Pfarrer Tobias Rother in würdiger Weise zelebriert wurde. Die Familienmusi Hofstetter und die Haarbacher Dreigsang umrahmte gesanglich diese Feierstunde.

Zur anschließenden Jahreshauptversammlung im Vereinsgasthaus Rampl  konnte der Trachtlervorsitzende Wast Obermeier die beiden Bürgermeister Anton Maier und Peter Hauer, den Altbürgermeister Bernhard Gerauer die anwesende Gemeinde- und Ortsvereinsvorstände namentlich begrüßen. Obermeier konnte nach einem gemeinsamen Abendessen im Anschluss einen umfangreichen Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht über die drei zurückliegende Trachtlervereinsjahre berichten. So konnte Obermeier im Jahr 2019 noch von unzähligen Teilnahmen besuchen von Festlichkeiten sowie Beteiligungen an Tanzauftritten in den verschiedenen Trachtengauen berichten, so kam im Frühjahr 2020 coronabedingt fast alles zu erliegen. Bereits das eingeübte Frühjahrstheater konnte nicht mehr aufgeführt werden, Veranstaltungen, Geburtstags- und Hochzeitsfeierlichkeiten sowie alle Kinder- und Erwachsenentanzproben sowie Schnalzerproben durften nicht mehr abgehalten werden wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Bei den Beerdigungen der Vereinsmitglieder war man nur mit einer minimalen Anzahl vertreten. Erst im Frühjahr 2022 konnte das mittlerweile 146 Hinterskirchener Theater„Bäckermeister Striezl“ dann mit großartigen Erfolg aufgeführt werden. Derzeit habe man 269 aktive, davon sind 132 weiblich und 137 männlich sowie einhundert passive Mitglieder. Abschließend bedankte sich Obermeier bei der rührigen Vorstandschaft und vielen Ehrenamtlichen in den zurückliegenden drei Jahre die sich für den Hinterskirchener Trachtenverein eingesetzt und zum Wohle für die Erhaltung der bodenständigen Tracht und des alten Brauchtums beitrugen. Namentlich bedankte er sich bei seinem Stellvertreter Gerhard Hofstetter. Er hob weiterhin die sehr intensive und zeitaufwendige Arbeit der Kinder- und Jugendgruppe mit ihren Betreuernteam und Probenleitern der 1. Jugendleiterin Vroni Hetzl hervor, mit der Bitte an alle Mitglieder, zukünftig auch weiterhin durch vertrauensvolle Mitarbeit den Volkstrachtenverein Hinterskirchen als Aushängeschild der Gemeinde Neufraunhofen und der Trachtensache zu unterstützen. „Die Jugend ist die Zukunft jeden Vereines“.

Der zweite Vorsitzende Gerhard Hofstetter appelierte in seiner Rede an alle aktiven Mitglieder sich aktiv einzubringen, Verantwortung zu übernehmen, einen Auftritt oder einen Besuch einer Veranstaltung zu organisieren oder die eine oder andere Arbeit der gewählten Vorstandsmitglieder unter die Arme zu greifen, da merkt man sehr schnell was alles dahintersteckt, wenn man Leute sucht und Zusagen braucht. Zammenhalt, stärkt bekanntlich das Gemeinschaftsgefühl: „Wia sama – guad sama“. Hofstetter erklärte damit, die gesamten Aufgaben möglichst breit auf viele Schultern zu verteilen, denn jeder, der sich für ein Amt in der Vorstandschaft bereiterklärt hat, sieht das diese Aufgaben zu bewältigen sind und nicht im „Alleingelassen, in der ehrenamtlichen Erschöpfung“ enden, den Erhalt von unserem Brauchtum, ist „Sitt und Tracht der Alten, wollen wir erhalten“. Die Jugendleiterin Vroni Hetzl berichtete über die Arbeit der mittlerweile drei Kinder- bis hin zu der aktiven Tanzgruppe. In den beiden Jahren sind einige Jugendliche altersbedingt in die Erwachsenen Tanzgruppe dazugestossen. Zur Zeit habe man drei Tanzgruppen 62 Kinder und Jugendliche. In der Kindertanzgruppe von fünf bis neun Jahren tanzen zur Zeit zehn Paare, in der Jugendgruppe von neun bis 15 Jahren tanzen zur Zeit auch zehn Paare und in der aktiven Tanzgruppe von 15 bis 21 Jahren ebenfalls zehn Paare. Fünf neue Kinder konnten hinzugewonnen werden. Die Höhepunkte waren verschiedene Tanzauftritte in der Region, die Grillfeier im Schloss Neuraunhofen, zudem folgten Online-Tanzproben. Ferner wurde in der Coronapandemie von der Hinterskirchener Trachtlerjugend ein Video „In dieser besonderen Zeit mit den Folgen daraus“ gedreht.

Der Kassenbericht wurde vom Kassier Claus Seisenberger letztmalig nach seiner 12-jährigen Kassiertätigkeit vorgetragen und ausführlichst erläutert der gibt sein Amt in jüngeren Händen ab. Man konnte entnehmen, dass der Kassenstand zufriedenstellend sei. Kassenprüfer Tobi Schratzenstaller bescheinigte den beiden Kassieren eine vorbildliche Kassenführung und Richtigkeit der Bankauszüge, darauhin wurde der gesamten Vorstandschaft die Entlastung erteilt. Der erste Bürgermeister Anton Maier sprach Anerkennung für die Kulturerhaltung und Jugendarbeit dem Hinterskirchener Trachtenverein aus. Denn Trachtenpflege sei die Pflege bodenständiger Tracht in allen Bestandteilen, beispielsweise das Herstellen von Trachten möglichst in Handarbeit sowie das Tragen der Tracht als Ausdruck einer inneren Einstellung und Heimatverbundenheit. Auch die Pflege des Brauchtums, angefangen von historischen Tänzen- und Volkstänzen, die Weitergabe des Singens und Musizierens, die Mitwirkung bei kirchlichen Festen im Jahresablauf bis hin zur Pflege der bayerischen Sprache und Mundart und die Pflege des Laienspiels, gehören dazu. Maier bedankte sich bei allen Mitgliedern, die sich so aktiv und engagiert an der Vereinsarbeit beteiligen.

Der Volkstrachtenverein Hinterskirchen hat in seinen über 70 Jahren seines Bestehens bewiesen, dass es möglich ist, die Trachten zu bewahren, das Brauchtum zu pflegen und die Liebe zur Heimat zu erhalten. Bei den unzähligen Festen und Veranstaltungen haben seine Mitglieder das niederbayerische Trachtendorf Hinterskirchen würdig vertreten und Bekannt gemacht. Mit Stolz ist festzustellen, welch hohes Ansehen der Hinterskirchener Trachtenverein weit über die Gemeinde- und Landkreisgrenze hinaus hat. Möglich ist dies durch das jahrzehntelange ehrenamtliche Wirken vieler engagierter Vereinsmitglieder. Es ist eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Stolz so viele Trachtlerinnen und Trachtler jeder Altersgruppe aktiv sind. Die Pflege der Tracht bei Veranstaltungen und im Alltag, Theateraufführungen, Tanzgruppen, Musikgruppen und Goaslschnalzer. Für jeden Interessenten an der Trachtensache und der Heimatverbundenheit bietet der Verein ein breites Betätigungsfeld. Kurz berichtete Maier über die zur Zeit laufenden Umbaumaßnahmen am alten Hinterskirchener Schulhauses. Abschließend galt der Dank der gesamten Vorstandschaft mit ihrem Trachtlervorstand Wast Obermeier sowie allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern. Im Anschluss fanden die odentliche Neuwahlen der gesamten Vorstandsschaft für die nächsten drei Jahre statt.

Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis. Sebastian Obermeier wurde als Trachtlervorstand einstimmig wiedergewählt. Gerhard Hofstetter ist weiterhin sein Stellvertreter. Die 1.Kassierin Christine Holzner wurde einstimmig gewählt  2.Kassierin  Steffi Hauser, 3.Kassier Thomas Ippenberger, Schriftführer Elisabeth Windstoßer, Jugendleiter Vroni Hetzl und Mario Zänker, Probenleiter Regina Hofstetter (Kindertanzgruppe) Laura Windstoßer und Jonas Art (Kleine Tanzgruppe) , Steffi Kobeck und  Dominik Sedlmeier (Jugendtanzgruppe), Andreas Obermeier und Verena Gruber (aktive Tanzgruppe), 1. Trachtenwartin  Simone Eppeneder, 2.Trachtenwartin Monika Hofstetter, Gerätewart Christoph Aigner, Fahnenträger Florian Obermeier, Max Steininger, Bernhard Limmer und Alois Neudecker, Kassenprüfer Tobi Schratzenstaller und die Brigitte Lanzinger, Beisitzer: Norbert Eglhuber, Laura Windstoßer, Manuela Hauer und Michael Holzner, Frauenvertreter Sarah Art, Internetbeauftragter Christian Heilmeier. Die Jahreshauptversammlung schloss Obermeier mit der Bitte, dass alle auch weiterhin zahlreich engagiert für das alte bayerische Brauchtum, die Trachtensache und die schöne Heimat mitarbeiten und dem Volkstrachtenverein Hinterskirchen auch in Zukunft die Treue halten, gemäß dem Leitspruch: „Treu der Heimat – Treu dem guten alten Brauch“

Bericht und Fotos: Hans Kronseder

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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