Land- & Forstwirtschaft

Runder Tisch für FFH-Gebiet an der Hardtkapelle

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Regierung von Oberbayern veranstaltet zusammen mit der Forstverwaltung und der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Weilheim- Schongau einen Runden Tisch zum Managementplan für das FFH-Gebiet „Eberfinger Drumlinfeld mit Magnetsrieder Hardt und Bernrieder Filz“: Der Termin findet statt am  Donnerstag, 19. September um 10 Uhr an der Hardtkapelle im Ortsteil Hardt, 82407 Wielenbach.

Grundeigentümer sowie andere interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Da die Veranstaltung unter freiem Himmel sein wird, bitten wir um wetterfeste Kleidung und Schuhwerk.

Das 1078 Hektar große FFH-Gebiet ist sowohl ein wichtiger Bestandteil im oberbayerischen „Natura 2000“-Netz als auch von überregionaler Bedeutung. Dies hat die Meldung als FFH-Gebiet unterstrichen, für die vor allem die Vielzahl und Qualität von moortypischen Lebensraumtypen sowie die orchideenreichen Kalkmagerrasen und artenreichen Borstgrasrasen maßgebend war. Ferner waren für die Gebiets-Meldung die Vorkommen von Tierarten des Anhangs-II wie Bachmuschel, Abbiss-Scheckenfalter, Helm-Azurjungfer und Große Moosjungfer von Bedeutung.

Die Unterlagen des Managementplan-Entwurfes (Textteile und Karten) liegen bis zum o.g. Runden Tisch in den Gemeinden Seeshaupt und Wielenbach sowie der Stadt Weilheim, dem Landratsamt Weilheim-Schongau und dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Weilheim-Schongau zur Einsicht aus. Weiterhin sind sie auf der Homepage der Regierung von Oberbayern (www.regierung.oberbayern.bayern.de) unter „Aktuelles“ einsehbar und können heruntergeladen werden.

Für die Managementplanung in den oberbayerischen Natura 2000-Gebieten ist die Regierung von Oberbayern als höhere Naturschutzbehörde federführend zuständig, soweit die Gebiete nicht überwiegend bewaldet sind. Im Rahmen der Managementplanung wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Gesprächsforum eingerichtet. Darin können alle Belange – naturschutzfachliche, soziale, forst-, land- und wasserwirtschaftliche – eingebracht werden. Denn nur durch gemeinsames Handeln aller Beteiligten lässt sich die wertvolle Kulturlandschaft Oberbayerns und damit der gute Zustand der Natura 2000-Gebiete erhalten.

Die Vertreter der Behörden möchten deshalb den aktuellen Stand des Managementplans vorstellen und am Runden Tisch die Anregungen und Wünsche aller Beteiligten diskutieren. Berechtigte Hinweise werden anschließend in den Managementplan einfließen. Der abgestimmte Maßnahmenkatalog des Managementplans ist dann zukünftig Richtschnur für die zuständigen Behörden, um den Erhalt des guten Zustandes des Natura 2000-Gebiets zu gewährleisten.

Ergänzende Informationen zu Natura 2000

In den europäischen Mitgliedsstaaten soll die Vielfalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Pflanzen und Tiere für zukünftige Generationen aufrechterhalten werden. Grundlage für den Aufbau des europäischen Biotopverbundnetzes mit der Bezeichnung Natura 2000 sind die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und die Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL).

Die EU fordert einen guten Erhaltungszustand für die Natura 2000-Gebiete. Naturschutz- und Forstbehörden erfassen und bewerten dazu im sogenannten Managementplan Lebensräume und Arten und formulieren Vorschläge für zweckmäßige Erhaltungsmaßnahmen. Für Grundstückseigentümer und Nutzer hat der Managementplan Hinweischarakter. Eigentümer und Nutzer dürfen die Flächen entsprechend der guten fachlichen Praxis auch weiterhin bewirtschaften. Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten darf sich jedoch nicht verschlechtern (Ver-schlechterungsverbot). Die Umsetzung des Managementplans ist für die Eigentümer und Nutzer freiwillig und soll vorrangig durch Förderprogramme finanziert werden. Nähere Informationen zum europäischen Biotopverbund Natura 2000 bietet das Bayerische Umweltministerium unter www.natur.bayern.de an.

Fotos: Hardt-Landschaft im Zentralbereich der Magnetsrieder Hardt (Fotoquelle: Burkhard Quinger); Kofbinsenried in Drumlintalstreuwiese in der südwestlichen Magnetsrieder Hardt im Frühlingsaspekt (Fotoquelle: Burkhard Quinger); Sumpf-Gladiole in Kalkmagerrasen der Magnetsrieder Hardt (Fotoquelle: Burkhard Quinger)

Bericht: Regierung von Oberbayern

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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