Natur & Umwelt

Rotes Höhenvieh erneut als Naturschutzhelfer im Einsatz

Veröffentlicht von Günther Freund

Rinderherde weidet in den nächsten Monaten auf dem Ruckowitz– und Hochschachten.

 Die Pflege und den Schutz der einzigartigen Natur der Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald übernehmen nun wieder besonders beeindruckende Helfer. Insgesamt zehn Stück des Roten Höhenviehs sind vor wenigen Tagen von ihrer Weide in Kreuzstraßl auf den Ruckowitzschachten umgezogen um dort im Auftrag des Naturschutzes zu weiden.

 „Auch wenn wir das jedes Jahr machen, sind wir im Vorfeld tatsächlich immer wieder ein wenig nervös“, gibt Tierpfleger Max Schreder zu, der den Transport der Tiere in diesem Jahr koordiniert hat. „Man weiß nie ob das Verladen der Rinder klappt, für die ist das schließlich auch nichts Alltägliches.“ Mit viel Ruhe und Geduld haben es die Nationalparkmitarbeiter aber am Ende geschafft, die insgesamt zehn Tiere in Hänger zu verladen und zum Ruckowitzschachten zu transportieren. Die saftigen Wiesen im Tal haben sie für die nächsten Monate also mit den artenreichen Weiden auf den Hochlagen rund um den Großen Falkenstein getauscht. „Die ersten Wochen sollen Sie den Ruckowitzschachten, den größten Schachten bei uns im Park, abweiden, danach kommen die Tiere noch auf dem Hochschachten zum Einsatz“, sagt der erfahrene Tierpfleger.

am Ruckowitzschachten

Auf den historischen Hochweiden helfen die Tiere die Flächen offen zu halten und somit auch seltene Arten zu erhalten. (Foto: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald)

 Wie wichtig die regelmäßige tierische Pflege dieser ehemaligen Hochweiden ist, erklärt Jochen Linner, in der Nationalparkverwaltung für den Natur-, Arten- und Biotopschutz zuständig: „Das Beweiden trägt dazu bei, dass diese Bergmähwiesen und Borstgrasrasen erhalten bleiben und nicht mit den Jahren zuwachsen. Diese artenreichen Habitate würden ohne unsere tierischen Helfer irgendwann verschwinden, deshalb sind sie von der EU auch besonders unter Schutz gestellt.“ Auch der Tierschutz spielt bei dem Projekt eine Rolle. „Das Rote Höhenvieh zählt zu den gefährdeten Haustierrassen und mit unserer kleinen Herde tragen wir einen Teil zum Erhalt dieser bei. Außerdem ist es auch für uns immer wieder schön anzuschauen, wenn die imposanten Tiere in dieser einmaligen Landschaft genüsslich weiden können.“

 Wenn es das Wetter zulässt bleibt die Rinderherde bis in den späten Herbst auf den Schachten, bevor es zurück in ihre Winterquartiere geht. Der Nationalpark Bayerischer Wald setzt das Rote Höhenvieh aus Naturschutzgründen schon einige Jahre auf den beiden Schachten ein. Forscher dokumentieren parallel dazu den Bestand und die Entwicklung der verschiedenen und teils bedrohten Pflanzenarten auf den historischen Hochweiden. Diese hat sich durch die Beweidung sehr positiv entwickelt.

 

 Pressemeldung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

 Umzug des Roten Höhenviehs auf den Ruckowitzschachten – YouTube


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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