Kirche

Partnerland Ecuador zu Gast im Erzbistum

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Austausch und Gottesdienste mit ehemaligen Freiwilligen, Laienvertretern und Projektverantwortlichen /  Gäste berichten aus dem von Krisen erschütterten Land und ihrem Engagement für ihre Heimat.

München, 7. November 2024. Zwölf Frauen und Männer aus verschiedenen Regionen Ecuadors, dem Partnerland der Erzdiözese München und Freising, sind von 11. bis 22. November zu Gast in München und dem gesamten Erzbistum. Im Fokus des Besuchs stehen ein vertiefter Austausch über die mehr als 60-jährige Partnerschaft, Berichte aus dem von Krisen erschütterten Ecuador und die gemeinsame Verantwortung für Schöpfung und Nachhaltigkeit.

In der Gruppe reisen ehemalige Freiwillige, die mit dem diözesanen „Incoming-Programm“ ein freiwilliges Jahr im Erzbistum geleistet haben, zwei Mentoren für die „Outgoing-Freiwilligen“ aus der Erzdiözese in Ecuador, der Präsident des Nationalen Laienrats, Juan Andrés Ramírez, sowie Iván Cepeda, Vertreter der Nationalen Jugendpastoral. Mit dabei sind auch Projektverantwortliche aus drei Diözesen Ecuadors, die für die Verwaltung der Zuschüsse etwa aus der Erzdiözese und von kirchlichen Hilfswerken zuständig sind. Reiseleiter sind die früheren Freiwilligen Dayanara Revelo und Dennys Espín, der mittlerweile im Partnerschafts-Büro COFRA in Quito im Projektbereich tätig ist.

Öffentliche Gelegenheit, der Delegation zu begegnen, gibt es bei der Jugendkorbinianswallfahrt am Samstag, 16. November, in Freising. Die ecuadorianischen Gäste nehmen am Gottesdienst mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, um 16 Uhr im Mariendom und im Anschluss am Jugendfestival auf dem Domberg teil. Am Sonntag, 17. November, um 12 Uhr feiern sie eine Messe mit der Spanischsprachigen Katholischen Gemeinde München (Ridlerstraße 88) mit anschließender Begegnung. Zum Abschluss besucht die Gruppe den Gottesdienst am Donnerstag, 21. November, um 18 Uhr im Münchner Liebfrauendom. Kardinal Marx empfängt die Delegation zudem im Bischofshaus, auch ein Treffen mit Generalvikar Christoph Klingan und Amtschefin Stephanie Herrmann ist geplant. Es stehen Begegnungen mit dem Diözesanrat, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend sowie weiteren in der Partnerschaft engagierten Verbänden auf dem Programm. Die Gäste lernen die Arbeit der Erzdiözese in der Prävention von sexuellem Missbrauch kennen. Sie besuchen die Katholische Landvolkshochschule Petersberg sowie Einsatzstellen für „Incoming-Freiwillige“ wie die Stiftung Attl bei Wasserburg und die Münchner Bahnhofsmission. In Lenggries tauschen sie sich mit den 10. und 11. Klassen der Erzbischöflichen St.-Ursula-Schulen Schloss Hohenburg aus.

„Auch wenn uns katastrophale Nachrichten aus Ecuador erreichen über den Zuwachs von Gewalt, Drogenkriminalität, Extraktivismus oder Stromabschaltungen, möchte die Delegation eine andere Botschaft mitbringen, nämlich dass die Menschen in Ecuador ihre Heimat auch als lebenswert und extrem reichhaltig ansehen“, so Sebastian Bugl, Leiter der Abteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat München, der die Gäste begleiten wird. „Wenn wir verstehen, dass wir alle zu einer Menschheitsfamilie gehören, können wir zu einem gemeinsamen Verständnis der Zusammenarbeit kommen, trotz kultureller Unterschiede und starker ökonomischer und struktureller Ungleichgewichte“, ergänzt Bugl.

Die Partnerschaft zwischen Ecuador und der Erzdiözese München und Freising besteht seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Seither pflegen zahlreiche Pfarreien, Verbände und Organisationen Beziehungen mit dem Partnerland. Mit jährlich rund 1,8 Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador. Aus der Erzdiözese waren zuletzt 2023 und unter der Leitung von Kardinal Marx im April 2024 Delegationen nach Ecuador gereist. (kbr)

Bericht und Archiv-Bild (vom heurigen Besuch von Kardinal Marx in Ecuador): Erzbischöfliches Ordinariat / Sebastian Bugl

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