Natur & Umwelt

Ökofläche in Bayern weiter gewachsen 

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Ökolandbau in Bayern befindet sich weiterhin auf einem verhaltenen Wachstumskurs. Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber im Vorfeld der internationalen Leitmesse BioFach mitteilte, hat nach vorläufigen Zahlen ist die Ökofläche in Bayern im vergangenen Jahr um mehr als 4.000 Hektar gewachsen. „Die weltweiten Krisen, die Inflation und die allgemeine Verunsicherung der Bevölkerung sind nicht spurlos am Ökolandbau vorbeigegangen. Doch allen Unkenrufen zum Trotz wächst der Ökomarkt in Bayern wieder,“ sagte Kaniber. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres stiegen die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Bayern um rund sieben Prozent. Neben Preissteigerungen bei Bio-Erzeugnissen sind auch gestiegene Verkaufsmengen ein Grund für diesen Anstieg. „Auch wenn der Markt verhalten wächst, ist das ein gutes Signal an unsere Landwirte, denn ein wachsender Markt bietet Potential für Neueinsteiger“, so die Agrarministerin. Die Anzahl der Ökobetriebe in Bayern liegt nun bei rund 12.000. Diese bewirtschaften insgesamt nahezu 420.000 Hektar Fläche nach den Vorgaben des Ökolandbaus. Damit verfügt Bayern bundesweit weiterhin über die mit Abstand größte Ökofläche und die meisten Ökobetriebe. Rund jeder dritte deutsche Ökobetrieb wirtschaftet im Freistaat.

Die erheblichen Erzeugerpreisschwankungen der vergangenen Jahre, die Verteuerung von Energie und Produktionsmitteln wie Dünger und Pflanzenschutz und „die landwirtschaftsfeindliche Politik der Ampel in Berlin“ hatten laut Kaniber viele Landwirte erheblich verunsichert und die Bereitschaft zur Umstellung gedämpft. „Wir halten am Ausbauziel für den Ökolandbau in Bayern von 30 Prozent Flächenanteil bis 2030 fest“, versicherte die Ministerin. Dieses Ziel hatte sich Bayern bereits 2019 gesetzt – und damit lange vor dem Bund. “Wenn der Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir allerdings die Unterstützung für den Ökolandbau deutlich kürzt, immer es schwieriger, die Ziele zu erreichen, stellte die Ministerin fest. Doch werde Bayern weiterhin alles daransetzen, den Ökolandbau konsequent auszubauen. Aus diesem Grund wird der Ökolandbau in Bayern auch so stark gefördert, wie in keinem anderen Bundesland: Seit 2023 erhalten Ökobetriebe für die Beibehaltung der ökologischen Wirtschaftsweise eine Förderung in Höhe von 312 Euro je Hektar Ackerfläche und von 284 Euro je Hektar Grünland. Jährlich fließen so rund 110 Millionen Euro allein in die Förderung des Ökolandbaus. Um die Rahmenbedingungen für den ökologischen Landbau in Bayern stetig zu verbessern, verfolgt das bayerische Landesprogramm „BioRegio 2030“ einen ganzheitlichen Ansatz aus Bildung, Beratung, Förderung, Forschung und Vermarktung. Damit wird die gesamte Bio-Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher gestärkt.

„Trotz unseres ambitionierten Ausbauziels: Wir können und werden niemanden zwingen, seinen Betrieb auf ökologische Wirtschaftsweise umzustellen oder Bio-Lebensmittel zu kaufen“, machte die Ministerin deutlich. Bayern sei nicht das Land der Bevormundung, sondern setze auf Freiwilligkeit. Aus diesem Grund sieht der Koalitionsvertrag in Bayern auch den nachfrageorientierten Ausbau des Ökolandbaus vor. „Der Verbraucher hat es letztlich in der Hand, den Ökolandbau in Bayern bei jedem Einkauf zu unterstützen und gezielt zu heimischen Bio-Produkten greifen. Mehr Ökolandbau braucht nämlich auch mehr Kunden, die zu den Produkten greifen. An unserem Bayerischen Bio-Siegel kann er sie schnell und zuverlässig erkennen“, so Michaela Kaniber.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium – Luftaufnahme: Rainer Nitzsche


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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