Zur kommenden Gastausstellung in der „Alten Raiffeisen“ Neubeuern (Ausweichquartier der Galerie am Markt) ist diesmal das Frauenmuseum Bonn eingeladen. Die Ausstellung Musenhof II wird am Freitag, den 1. November 2019 um 19 Uhr eröffnet.
Marianne Pitzen, die Gründerin und Direktorin des weltweit ersten Frauenmuseums, Margret Schopka und Ellen Sinzig – drei Künstlerinnen, die seit langem international tätig sind, zeigen ihre Werke in Neubeuern.
Sie haben sich im Vorfeld ihrer Ausstellung in Neubeuern mit dem früheren kulturellen Leben im Inntal auf Schloß Neubeuern auseinandergesetzt.
Über den Einblick in die Gästebücher fanden sie reichhaltige Informationen über die Bedeutung dieses früheren Künstlertreffpunktes, in der insbesondere über einen Zeitraum um 1911 die Frauen am Hof viele Kunstschaffende einluden beherbergten und einen regen Austausch förderten
Die Künstlerinnen aus dem Rheinland wissen das Wirken der Neubeurer Kulturkreisgründerinnen sehr zu schätzen. Es entsteht eine Hommage für die Initiatorinnen der Neubeurer Woche 1911, insbesondere für Julie von Wendelstadt und Ottonie von Degenfeld.-Schonburg
Daraus spannen die drei Frauen aus dem „rheinischen Musenhof“ den Bogen ins Hier und Jetzt – in der Gesamtheit und Essenz widmet sich diese Ausstellung der vielfältigen und großen Bedeutung von Frauen zur Förderung und Entstehung von Kunst in den verschiedenen Zeitepochen – Sichtbarkeit dem so oft verborgenen Wirken als Mäzenninen und Kunstschaffende.
Die drei zeitgenössischen Künstlerinnen haben sich mit der Geschichte der Schlossanlage samt Gästebuch befasst.
Marianne Pitzen lässt die Gastgeberinnen von 1911 auftreten. Figuren, Stühle, Tische, Flaschen, Weinkelche, Kaffeekannen, Bücher, Schriftrollen, – alles ist aus weißem Papier und wirkt in der Gesamtheit der Installation höchst poetisch und Inhaltsreich.
Margret Schopka zeigt in Anlehnung an die drei Neubeurer Kulturförderinnen drei Portraits: Sie greift die zu jener Zeit beliebten Séancen auf, aus dem Kaffeesatz lesen: Aus echtem Kaffeesatz lässt sie ganze Interieurs entstehen. Ihre zweite Installation stellt eine Art „hängenden Garten“ dar, einen zartblauen Blütenteppich. Das dritte Portrait überrascht durch Farbe & Schmuck.
Ellen Sinzig breitet den “Garten der Erinnerungen“ aus und lässt die Briefe der Hausherrinnen an die Dichter und Fragmente von deren Schriften in Weckgläsern gehegt und zugleich haltbar gemacht aus der Erde wachsen. Die zahlreichen Einmachgläser spiegeln die Versorgunglage der Kriegsjahre wider, sie stehen für die geistige Nahrung und ihre Nachhaltigkeit!
Eröffnung der neuen Ausstellung, dessen Titel Musenhof II von der BR Radiosendung „ein Musenhof im Inntal“ inspiriert wurde, ist am Freitag, den 1. November 2019, um 19 Uhr in der „Alten Raiffeisen“ (Auerstr. 34, 83115 Neubeuern).
Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, den 10. November geöffnet. Öffnungszeiten sind Freitag 18 bis 20 Uhr, Samstag 14 bis 19 Uhr sowie Sonntag 11 bis 19 Uhr.
Text und Bilder: Maresa Jung