Land- & Forstwirtschaft

Milchland Bayern 2022 – ein Qualitätsstandort

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Knapp 30 % der Milchkühe in Deutschland stehen in Bayern. Das sind rund eine Mio. Kühe, wobei ein bayerischer Milchviehbetrieb durchschnittlich nur 44 Kühe hält. Die Anzahl der bayerischen Kühe sinkt seit den 90er Jahren kontinuierlich, so dass die erzeugte Milchmenge in Bayern auch leicht sinkt. Im Jahr 2022 wurden rund 7,5 Mio. t Milch von den bayerischen Milchkühen an die Molkereien geliefert. Der Anteil an Biomilch beträgt rund 8,5%, im Ländervergleich ist das überdurchschnittlich.

Nach ungewöhnlich stark ansteigenden Preisen 2022 vor allem für konventionelle Kuhmilch, sinken die Milchpreise aktuell wieder. Dies kommt zustande, da das Angebot an Milch gestiegen, aber die Nachfrage gesunken ist. Im bayerischen Schnitt lag der konventionelle Milchpreis im März für 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß bei 53,04 ct netto/kg Milch und der Biomilchpreis bei 60,73 ct netto/kg Milch. Das ist immer noch ein überdurchschnittliches Niveau.
Zum Vergleich: Der Nettojahresdurchschnitt vom konventionellen Milchpreis lag ohne Rückvergütungen für 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß im Jahr 2019 bei 34,48 ct/kg Milch und 2021 bei 36,52. Der Nettojahresdurchschnitt vom Bio- Milchpreis lag ohne Rückvergütungen bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß im Jahr 2019 bei 47,28 ct/kg Milch und 2021 bei 50,05. Abzuwarten ist, auf welcher Höhe sich der Milchpreis in den nächsten Monaten einpendelt.

Die Milcherzeugung unterliegt hohen Standards und wird streng kontrolliert. Die bayerische Milch wird in 55 meldepflichtigen Molkereien an 77 Standorten zu den verschiedensten Milchspezialitäten verarbeitet. Ähnlich wie bei den landwirtschaftlichen Betrieben findet auch auf der Ebene der Molkereien ein Strukturwandel statt. Die milchverarbeitenden Unternehmen haben mit 39 % am Gesamtumsatz der bayerischen Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln sowie Getränken einen großen Anteil.

Der Selbstversorgungsgrad an Milchprodukten liegt über 100%, das bedeutet, dass Milchprodukte in andere Länder exportiert werden. Gleichzeitig werden Milchprodukte in nicht unerheblichem Maße importiert. Im Bereich der Qualitätskontrolle bei der Milch ist die LfL zuständige Landesstelle für die Umsetzung der sogenannten Rohmilchgüteverordnung. Zudem verantwortet sie die amtliche Qualitätsprüfung für deutsche Markenbutter in Bayern, zu erkennen an dem schwarzen, ovalen Siegel mit dem Bundesadler auf der Verpackung. Weiterhin ist sie mit der staatlichen Systemkontrolle im regionalen Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm „Geprüfte Qualität – Bayern“ beauftragt. Das GQ-Bayern-Siegel findet sich auf Milch, Käse, Joghurt, Quark, Schlagrahm von zertifizierten Betrieben. Die Milch stammt von zu 100% in Bayern gehaltenen Milchkühen und die Milch und Milcherzeugnisse sind zu 100% in Bayern verarbeitet und abgepackt.

Bericht: LfL – Foto: Hötzelsperger

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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