Natur & Umwelt

LRA: saubere Maßkrüge auf Herbstfest sind gewiss

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Normalerweise kommt frisches Festbier rein, nun aber laufen einige Tropfen steriler Kochsalzlösung am Innenrand eines Maßkruges hinab: Das Staatliche Gesundheitsamt des Landratsamtes Rosenheim kontrolliert in Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung der Stadt Rosenheim stichprobenartig die Schankanlagen und Ausgabestände auf dem Rosenheimer Herbstfest. Das Ergebnis macht Lust auf einen Wiesn-Besuch: Alles ohne Beanstandung.

Für Helmut Faber und René Engel vom Staatlichen Gesundheitsamt gibt es vor allem zu Beginn des Herbstfestes einen Pflichttermin, allerdings keinen privaten: die Prüfung der Maßkrüge auf Vorhandensein von Bakterien. An 15 Schankanlagen holen sich die Experten Proben. Diese werden auf eventuelle Keime geprüft. Tobias Paul von der Lebensmittelüberwachung des Ordnungsamtes der Stadt Rosenheim kontrolliert zeitgleich die Hygiene und Sauberkeit, vor allem der Spülanlagen.

Jede Schänke auf dem Herbstfest wird nacheinander geprüft. Jeweils ein frisch gereinigter Krug der Schänke ist das Testobjekt. „So sehen wir auch, ob die Maschine gründlich reinigt“, erklärt Helmut Faber. Damit die Experten selbst den Krug nicht verunreinigen können, waschen und desinfizieren sie sich an jeder Schänke gründlich die Hände. Für jede Schänke ist bereits ein steriler Probenbecher vorbereitet und beschriftet. René Engel ist heute zum ersten Mal dabei. Helmut Faber zeigt ihm, worauf es bei der Entnahme der Probe ankommt: Etwa 100 Milliliter Kochsalzlösung tröpfelt er am Rand des Kruges entlang. Die Lösung läuft in den Krug. „Die Kochsalzlösung muss einmal um den gesamten Rand laufen und dann runter in den Krug. Dann schwenken wir das noch ausgiebig – so können wir sicher sein, dass wir auch alle eventuellen Keime erwischt haben“, erklärt der Hygieneinspekteur den Prozess. Dann kommt die Lösung vom Krug zurück in den sterilen Probenbehälter. Um die Probe nicht zu verfälschen, ziehen sich die Experten alleine in eine Ecke zurück.

Sollte bei den Proben eine Verkeimung festgestellt werden, muss die betroffene Schänke ihre Maschine grundreinigen und desinfizieren. Erst nach einer Kontrollprobe dürfte dann wieder Bier gezapft werden. „Die Werte sind aber in der Regel gut. Der hygienische Zustand der Maschinen ist gut und auch die Spüllaugen haben sich mit den Jahren immer weiter verbessert und sind mittlerweile bewährt“, gibt Faber einen Einblick.

Währenddessen kontrolliert Tobias Paul vom Ordnungsamt der Stadt Rosenheim die Sauberkeit der Schänke und der Spülmaschine. Mit einer Taschenlampe leuchtet er in alle Ecken. „Ich prüfe zum Beispiel, ob die Siebe sauber sind oder ob es Kalkablagerungen oder andere Ablagerungen gibt – vor allem an den empfindlichen Stellen“, gibt er einen Einblick in seine Arbeit. Noch ein abschließender Blick in das Prüfprotokoll, das an jeder Schänke dokumentiert, wann die letzte Reinigung war – und es geht weiter zur nächsten Station. Die Proben kommen alle gesammelt zum Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach Oberschleißheim zur Laboruntersuchung.

Das Fazit der Kontrolleure fällt gut aus für die Wiesn-Wirte und Wiesn-Gäste: Alle Werte sind gut und entsprechen den mikrobiologischen Anforderungen.

Bericht und Bilder: Landratsamt Rosenheim

Die Sauberkeit der Schankanlagen auf dem Herbstfest wird regelmäßig überprüft.

An jeder Schänke waschen und desinfizieren sich die Kontrolleure vor der Probenentnahme die Hände.

Etwa 100 Milliliter Kochsalzlösung laufen am Krugrand hinab in das Innere des Maßkruges. Die Lösung wird einige Sekunden geschwenkt und kommt dann zurück in den sterilen Probenbehälter.

 Die Sauberkeit der Reinigungsmaschinen wird genau kontrolliert. Mit einer Taschenlampe werden auch schwer erreichbare und empfindliche Stellen, wie die Siebe oder die Ecken, geprüft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jede Schänke führt eine Checkliste mit Art und Häufigkeit der Reinigung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Proben kommen alle gesammelt zum Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach Oberschleißheim zur Laboruntersuchung.

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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