Land- & Forstwirtschaft

Klimaschutz-Effekt durch Wald und Holz  

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Wenn die Sonne in diesen Tagen sengend am Himmel steht, bietet der Wald willkommene Abkühlung und Frische. Denn als Schattenspender und Sauerstoffproduzent schafft der Wald ein wertvolles Mikroklima für die Menschen vor Ort. „Zugleich ist der Wald Klimaschützer im globalen Maßstab“, betont der Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer, Prof. Andreas Bitter.

Frühling und Sommer sind die Zeit des Wachstums im Wald, wenn die Bäume besonders viel Holz bilden und dadurch Treibhausgase binden. Denn für ihr Wachstum speichern die Bäume den Kohlenstoff im Holz und geben Sauerstoff ab. „Das so entstehende Mikroklima ist nicht nur durch im Vergleich zur Freifläche geringere Temperaturen geprägt, sondern auch durch eine höhere Luftfeuchtigkeit, die uns guttut. Auch deshalb wird die Temperaturabsenkung im Schatten der Bäume als besonders wohltuend erlebt“, erklärt AGDW-Präsident Prof. Bitter.

Vielfalt an Baumarten für den Klimawald

Ihren Reiz für Besucher entfalten Deutschlands kühlende Wälder als Teil der Kulturlandschaft. Während Ausflügler und Urlauber den Wald im Sommer häufig besonders intensiv erleben, macht die Erschließung des Waldes durch Wegenetze das Naturerlebnis für Wandernde überhaupt erst möglich. Die angelegten Wegenetze werden im Zuge der nachhaltigen Bewirtschaftung regelmäßig gepflegt. Diese steht im Zeichen des Klimawandels vor besonderen Herausforderungen. „Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland arbeiten proaktiv an einem nachhaltigen Waldumbau. Dazu gehören die Wiederaufforstung von Flächen, die dem Borkenkäfer zum Opfer fielen ebenso wie die gezielte Auflichtung von Beständen zur Stärkung der natürlichen Verjüngung. Durch diese Verjüngung bringen wir auch neue Baumarten in den Wald ein“, erläutert Prof. Bitter. Denn Einigkeit herrscht in der Fachwelt darüber, dass für den Wald der Zukunft eine größere Vielfalt an Baumarten benötigt wird, die sich auf Trockenheit und andere Stressfaktoren einstellen können. „Bei der Wahl der Baumarten für den klimastabilen Wald der Zukunft, wie auch bei anderen Rahmenbedingungen, benötigen die Waldbesitzer im Interesse von Umweltschutz und Walderhalt die notwendige Freiheit und Flexibilität“, mahnt Prof. Bitter vor dem Hintergrund der Pläne der Bundesregierung zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes.

Holz nutzen – Klima schützen

Mehr als eine Funktion hat der Wald auch im Klimaschutz. Denn neben seiner Eigenschaft als Kohlenstoffspeicher ist der Wald dadurch Klimaschützer, dass er Holz für eine nachhaltige Nutzung liefert. Das geschieht über die Verwendung von Holz z.B. im Hausbau und in Möbeln ebenso wie bei der Nutzung von Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln als klimafreundliche Bioenergie. „Indem unsere Waldbesitzenden das Holz dafür bereitstellen, dass konventionelle Roh- und Werkstoffe sowie fossile Energieträger durch nachhaltige Alternativen aus Holz ersetzt werden können, leisten unsere Wälder einen hohen Beitrag zum Klimaschutz. Damit wir den Sommer im Wald und anderswo auch künftig genießen können“, unterstreicht der AGDW-Präsident.

Über AGDW – Die Waldeigentümer

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.

Bericht: Die Waldeigentümer – Archiv-Foto: Hötzelsperger

 

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