Gesundheit & Corona

Johanniter suchen Ehrenamtliche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der plötzliche Tod eines nahen Angehörigen oder ein tragischer Unfall, bei dem man schlagartig Zeuge wird, kann Menschen überfordern. Das bestehende Team der Johanniter-Krisenintervention deckt mit regelmäßigen Diensten die Versorgung in Stadt und Landkreis Rosenheim ab – in enger Kooperation mit der ökumenischen Notfallseelsorge und dem Roten Kreuz. Nun suchen die Johanniter weitere Ehrenamtliche zur Verstärkung ihres Teams sowie Förderer, die den so wichtigen Dienst durch ihre finanzielle Unterstützung erst ermöglichen.

„Gerade die ersten Minuten und Stunden nach einem Unglücksfall können sehr belastend sein“, berichtet Ralph Bernatzky, der das Team aus derzeit 19 Ehrenamtlichen der Johanniter leitet. „Wenn der Rettungsdienst wieder abrücken muss, haben wir dann Zeit für die Betreuung von Angehörigen, Opfern, Verursachern und Zeugen. Speziell geschulte Einsatzkräfte begleiten Betroffene, etwa bei unvorhergesehenen Todesfällen wie dem plötzlichen Kindstod und nach einem Suizid oder Gewaltdelikt – eigentlich immer dann, wenn Angehörige völlig überraschend vom Tod oder einer lebensbedrohlichen Verletzung eines nahestehenden Menschen erfahren.“

Der Bedarf an Krisenintervention ist in der Region hoch, aus diesem Grund findet ab September Jahres wieder ein Fachlehrgang zur Fachkraft für psychosoziale Akuthilfe statt. Für diese spannende und herausfordernde ehrenamtliche Tätigkeit suchen die Johanniter nun neue Ehrenamtliche. „Man sollte aus der Stadt oder dem Landkreis Rosenheim kommen, mindestens 23 Jahre alt sind und sich und andere Menschen gut einschätzen können“, beschreibt Bernatzky einige Grundanforderungen. „Auch eine gute psychische und physische Belastbarkeit ist nötig sowie die Akzeptanz unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen.“

Jeweils am 4., 5., und 12. August stellt Ralph Bernatzky und das Team der Johanniter-Krisenintervention ab 19 Uhr in ca. 30 bis 40 Minuten in den Räumen der Johanniter-Dienststelle in der Schmerbeckstraße 10 in Wasserburg die Ausbildung und das Ehrenamt vor. Die Ausbildung umfasst eine Sanitätsausbildung, sofern diese noch nicht vorhanden ist und einen Kriseninterventionslehrgang mit 108 Unterrichtseinheiten – unter anderem mit den Themenfeldern Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kultur und Religionen, Kommunikation, Struktur einer Intervention und Psychohygiene. Im Anschluss geht es dann in erste gemeinsame Einsätze mit erfahrenen Helferinnen und Helfern. Die ehrenamtliche Krisenintervention der Johanniter ist für Betroffene kostenfrei. Aber die Ausbildung der Einsatzkräfte, deren Begleitung und Supervision sowie ihre Ausstattung kosten Geld. „Freiwillige, die sich in der Krisenintervention ehrenamtlich für andere Menschen engagieren, brauchen eine sichere Einsatzkleidung und erweiterte Ausstattung zur Dokumentation und Begleitung im Einsatz – hierfür sind wir auf die Unterstützung von Fördermitgliedern und Spenden angewiesen“, so Ralph Bernatzky. Wer die Krisenintervention der Johanniter im Landkreis Rosenheim durch eine Spende oder eine Fördermitgliedschaft bei den Johannitern unterstützen will, findet alle Informationen unter www.krisenintervention-rosenheim.de. Wer an einem der Online-Infoabende am 4., 5. oder 12. August teilnehmen möchte, kann sich telefonisch unter 08071 95566 oder per E-Mail an ehrenamt.wasserburg@johanniter.de anmelden.

Spendenkonto Krisenintervention Rosenheim  IBAN: DE66 3702 0500 0004 3039 01, BIC: BFSWDE33XXX, Bank für Sozialwirtschaft, Empfänger: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Stichwort „Krisenintervention Rosenheim“

Bericht und Bilder: Johanniter Wasserburg / Gerhard Bieber – Foto 1: Ralph Benatzky

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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