Brauchtum

JHV beim GTEV Marquartstein-Piesenhausen

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

 Der G.T.E.V. Marquartstein-Piesenhausen hatte zur Jahreshauptversammlung in den Prinzregensaal eingeladen. Vorstand Roland Polleichtner war erfreut über den zahlreichen Besuch und konnte mitteilen, dass aktuell 340 Mitglieder im Trachtenverein sind, davon 33 Ehrenmitglieder. Es gab vier neue bei den Aktiven und keine Austritte.

Geehrt wurden langjährige Mitglieder.  Für 50 Jahre Mitgliedschaft im Trachtenverein  sechs Mitglieder Annemarie Klarl, Renate König und in Abwesenheit Georg Esterlechner, Waltraud Gasteiger, Marlene Kroiß und Peter Weißenbacher. Ebenfalls in Abwesenheit wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft Maria Braml und Veronika Hacher geehrt.

Roland Polleichtner hielt einen chronologischen Rückblick auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr, wobei über einzelne Veranstaltung die zuständigen Mitglieder gesondert berichteten. Im letzten März hatten die Aktiven die erste Bagger mi o-Party veranstaltet. Es wurde als Probe für die Gaufest-Bar angesehen, denn die Aktiven mussten von A-Z alles selber organisieren. Das haben sie sehr gut gemeistert, die Party war ein voller Erfolg und soll heuer wiederholt werden. Im Mai wurde der gestohlene Grassauer Maibaum zurückgebracht, die ausgehandelte Spende kam der Achental-Tafel zugute. Die Teilnahme an der Trachtenwallfahrt nach Raiten ging durch die gesperrte Brückel am Steinbruch los, in diesem Jahr geht es wieder normal mit dem Bus nach Unterwössen und dann Abmarsch nach Raiten. Der Vorstand bedankte sich für das Herrichten und Tragen der Madonna sowie das Schmücken der Altäre bei der Fronleichnamsprozession. Er bemängelte den fehlenden Besuch der Bevölkerung, die nur durch die Vereine vertreten waren. Für den Juli rekapitulierte er ausführlich die Aktivitäten beim Gaufest in Aschau und lobte die Teilnahme von 174 Personen. Ein Vereinshöhepunkt war das Waldfest am Musikpavillon, hier hob er den guten Zusammenhalt von allen Beteiligten hervor und die Tatsache, dass mit der EC-Karte bezahlt werden konnte. Im September war das zweite Standkonzert mit der Musikkapelle, diesmal im Prinzregentensaal. Da die Veranstaltung so gut besucht war, ist für dieses Jahr wieder einmal ein Heimatabend zusammen mit der Kapelle geplant am 26. September am gleichen Ort.

Roland Polleichtner schilderte den Oktoberfest-Festzug durch die Häuserschluchten in München und den gewaltigen Hadscherer bis zur Theresienwiese. Im Oktober gab es noch das Kirta-Kegeln und den Gauball im Alten Bad in Unterwössen und natürlich die erfolgreiche Teilnahme am Adventsgarten. Der Vorstand zählte die vielen neuen Termine für das laufende Jahr auf, die alle auf der GTEV-Homepage zu finden sind. Der Gauball findet -entgegen anderen Angaben- am 24. Oktober in Amerang statt.  Die Liste der Akteure, denen der Vorstand seinen Dank aussprach war sehr lang und ein Zeichen, dass viele Menschen zum Gelingen und zum Erfolg des Trachtenvereins beitragen. Roland Polleichtner schloss mit der Bitte „Geht’s zuaba wenn was is! Dann gibt’s a mehra Gaudi!.

Bericht der Kinder- und Jugendleiterin Claudia Hacher

In der vergangenen Trachtensaison waren in der Kindergruppe elf Buam und zwölf Dirndl, in der Jugendgruppe acht Buam, sechs Dirndl und zusätzlich drei Aushilfen aus der Kindergruppe. Als den stressigsten Tag bezeichnete Claudia Hacher den „Gwandtausch“. Die Proben begannen im April, es gab 19 Proben, mehrere Zusatzproben für das Achental-Jugendpreisplattn und zwei Gemeinschaftsproben mit den Achentaler Vereinen. Als Ergebnis konnten sie hervorragende Platzierungen einholen. Vier Marquartsteiner Buam und Dirndl haben sich in die Gaujugendgruppe geplattlt und gedreht Verena Hacher, Milena Posch, Pirmin Mayer und Andreas Aigner. Die Jugendleiter waren zu Recht stolz auf die Ergebnisse, alle 35 Dirndl und Buam haben sich der Herausforderung gestellt.

Auch bei Festen waren die Kinder- und Jugendgruppe mit Auftritten vertreten, wie beim Dämmerschoppen, beim Gaufest in Aschau und beim Waldfest. Das Kirtakegeln war eine Riesengaudi berichtet Claudia Hacher, es soll in diesem Jahr wiederholt werden. Die Wurzelwerkstatt (betreut von Veronika Memminger und Ute Fembacher) hat im letzten Jahr drei Aktionen angeboten, zu Ostern mit Oa-Scheiben, Eier färben und Osterkerzen basteln, das Kräuterbuschenbinden und das Klöpfeln mit rund fünfzehn Kindern, die dabei 1 750 Euro ersungen haben für die Inobhutnahmestelle Litzelau.

Auch für dieses Jahr konnte Claudia Hacher viele Termine bekanntgeben, Unterstützung soll auch das Achental-Jugendpreisplattln und Dirndldrahn in München am 29. Juni im Augustiner Keller bekommen. Auch die Dankesliste von der Jugendleiterin war lang, neben ihren beiden Jugendleiterkollegen Claudia Bodenstein und Thomas Mayer ging der Dank auch an die Eltern, die die Kinder zur Probe bringen und besonders an die Kinder und Jugendlichen selbst, die immer eifrig zu den Proben und Auftritten kommen. Zum Schluss erklärte Claudia Hacher, dass sie das Amt -das sie nun schon 17 Jahre mit großer Begeisterung und Engagement ausübt- nach dem Gaufest im nächsten Jahr in jüngere Hände übergeben möchte und bat die Mitglieder in sich zu gehen und zu prüfen, ob dieses wichtige Amt etwas für sie oder ihn wäre.

Bericht der Aktiven

Der erste Vorplattler Nik Egger konnte einige neue aktive Mitglieder im letzten begrüßen, es sind aktuell fünfzehn Dirndl und dreizehn Buam bei den Aktiven. Bei insgesamt 20 Probenwurde an dem Repertoire von drei Tänzen, dem Kronentanz, dem Zwoasteirer und dem Mühlenradl gearbeitet. Er sprach auch im Namen der ersten Vortänzerin Emily Bodenstein. Er freute sich wieder auf die Bagger mi o-Party am 3. Mai, die im letzten Jahr 800 Besucher verzeichnen konnte und ein toller Erfolg war. Zahlreiche Teilnahmen konnten aufgezählt werden, beim Maibaumaufstellen, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Dämmerschoppen und beim Vereinsplattln haben Julia Aigner und Nik Egger gewonnen. Er erörterte ausführlich die Teilnahme beim Gaufest in Aschau und die herausragenden Platzierungen beim Gaupreisplattln, wo sich zeigte, dass sich die harte Probenarbeit gelohnt hat. Beim Waldfest wurde wieder die Bar geschmissen, am Gauball waren die Aktiven gut vertreten, der Vereinsausflug ging nach Südtirol, die Teilnahme am Adventsgarten war erfolgreich auch die Weihnachtsfeier bleibt in guter Erinnerung. Sein Dank ging vor allem an die Vorstandschaft, die stets ein offenes Ohr für die Aktiven hat.

Bericht der Röckifrauen

Caroline Egger berichtete engagiert und humorvoll vom letzten Trachtenjahr. Sie bezog sich kurz auf die vielen Anlässe und Teilnahmen der Röckifrauen, die ihre Vorredner schon aufgezählt hatten. Es gab einen Gredei-Kurs, der vereinsübergreifend sehr gut angenommen wurde, auch im Hinblick auf das bevorstehende Gaufest. Im Juli war eine Messe im Burgkircherl für die verstorbenen Röckifrauen, Caroline Egger zählte viele weitere interessante Aktivitäten auf und endete dabei mit dem Satz „Er segts, mia san ständig unterwegs!“. Auch in diesem Jahr war schon was los mit dem erfolgreichen Trachtenkleidermarkt und Weiberfasching am Rosenmontag. Es gab noch einen Ausblick auf die Termine in diesem Jahr und das Angebot für Beratung zur Trachtenkleidung. Zum Schluss hatte Caroline Egger noch ein Anliegen: „I dad mi narrisch g`frein, wenn bei de kirchlichen Anlässe und Beerdigungen no mehr Röckifrauen dabei san.“ Kassierin Katrin Entfellner trug die Kasse mit einem guten Ergebnis vor. Vorstand Roland Polleichtner bat um Abstimmung von der Versammlung für eine neue Pressewartin. Gewählt wurde einstimmig Christina Mayer.

Gaufest 2026

Festleiter Martin Heiler informierte ausführlich über den aktuellen Stand zu den Planungen des 88. Gaufestes des Chiemgau Alpenverbands, das 2026 in Marquartstein stattfinden wird. Am 10. April wird eine erste Info-Veranstaltung für die Ortsvereine stattfinden. Am Ende der Versammlung dankte Bürgermeister Andreas Scheck im Namen der ganzen Gemeinde dem Trachtenverein für die Leistungen im vergangenen Jahr und sah den Verein als wichtiges Standbein für die Dorfgemeinschaft und das kulturelle Leben im Ort. Er informierte noch darüber, dass die Gemeinde den Prinzregenten Saal für die nächsten fünf Jahre gemietet hat und bat darum, den Saal in einer gemeinsamen Aktion etwas „aufzuhübschen“.

Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Hausbank Musi, mit Felix an der Ziach und Rick mit der Posaune.

Bericht und Foto: Sybilla Wunderlich –   von links Vorstand Roland Polleichtner, Renate König, Annemarie Klarl (beide für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt), Bürgermeister Andreas Scheck, Martin Heiler (2. Vorstand)

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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