Brauchtum

Herbsttanzl des Rosenheimer Volkstanzkreises

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bis aus Tirol kamen die Volkstanzfreunde zum Kistlerwirt in Bad Feilnbach, als dort der Rosenheimer Volkstanzkreis sein Herbsttanzl ausrichtete und dazu die Kirnstoaner Tanzlmusi aufspielen ließ. Nur zwei Wehmutstropfen mischten sich in die Freude darüber, sich noch einmal von einer so guten Musi aufspielen zu lassen: der eine war, dass das Herbsttanzl traditionell die Reihe der Volkstanzveranstaltungen des Volkstanzkreises beendet; den anderen musste der Erste Vorstand des Volkstanzkreises, Herbert Bogensberger, gleich bei der Begrüßung verkünden: bis ins Frühjahr hinein steht der Saal des Kistlerwirts auf Grund der stark gestiegenen Heizkosten nicht zur Verfügung und deswegen wird es nächstes Jahr auch kein Lichtmeßtanzl geben, seit vielen Jahren der Auftakt zu den Volkstanzabenden des Vereins.

Beim Auftanz sorgte die Kirnstoaner Tanzlmusi aber gleich wieder für andere Gedanken und die Freude, mit der sie aufspielte, sprang schnell auf die Besucher über – sie erbaten sich schon nach der ersten Tanzrunde die erste Zugabe. Die Musikanten ließen sich nicht groß bitten und deshalb klatschten die Volkstanzfreunde an diesem Abend nach vielen Tanzrunden so lang, bis sich zu den üblichen drei Tänzen ein vierter hinzugesellte. Mehr Instrumente als Musikanten, alle gut und mit Gefühl für die jeweiligen Stücke gespielt, das ist ein Markenzeichen der Kirnstoaner Tanzlmusi, das sowohl klanglich als auch optisch immer wieder für Abwechslung sorgte. Als Tanzlführer stellte Herbert Bogensberger aus dem großen Repertoire der Musikanten die Tanzrunden so zusammen, dass für jeden etwas dabei war, und weil alle Figurentänze kurz vorgezeigt wurden, konnte jeder unbeschwert mittanzen. Geführt von seiner Ansage meisterten die Besucher auch die anspruchsvollere Münchner Française und bestätigten sich nach jeder Tour, es „Ausgezeichnet!“ gemacht zu haben.

Im Laufe des Abends gab es noch Ehrungen für zwei langjährige Mitglieder des Volkstanzkreises, Monika Wiesholzer (40 Jahre) und Franz Rupprecht (25 Jahre). Beide waren beim Ehrenabend des Vereins im Sommer verhindert und konnten jetzt die Ehrenurkunden sowie eine kleine Aufmerksamkeit in Empfang nehmen. Wenig später bildeten die Tanzpaare einen großen Kreis für eine treue Besucherin, die an diesem Tag Geburtstag feierte, und die Kirnstoaner Tanzlmusi spielte ihr einen Ehrenwalzer. Viel zu schnell verging die Zeit und vielen Besuchern war es noch deutlich zu früh, als nach Mitternacht der Tanzlführer zur letzten Tanzrunde des Abends aufrief. Gern hätten sie sich von der pfundigen Musi noch länger aufspielen lassen. Die setzte dann mit einer letzten Zugabe musikalisch den Schlusspunkt unter eine Tanzsaison, die corona-bedingt deutlich kürzer war als normal. Mit dem gemeinsamen Lied „Kimmt schee hoamli die Nacht“ verabschiedeten sich der veranstaltende Rosenheimer Volkstanzkreis, die Musikanten der Kirnstoaner Tanzlmusi und die Volkstanzfreunde für heuer voneinander.

Für die Vereinsmitglieder geht die diesjährige Saison noch ein paar Wochen weiter; bis Ende November stehen im 14-tägigen Rhythmus der Probenabend des Vereins im Pfarrheim „St. Michael“ in Rosenheim auf dem Programm. Um Kathreinstag enden dann auch diese Vereinsaktivitäten für eine kurze Winterpause, bis Anfang Januar das neue Vereinsjahr mit der jährlichen Mitgliederversammlung beginnt und kurz darauf auch wieder der Probenbetrieb.

 Bericht und Fotos:  Andreas Grün, Uhland-Straße 1, 83071 Schloßberg, Schriftführer beim Volkstanzkreis Rosenheim e.V.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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