In Grassau kennt man sie als das „Deichelbohrer-Team“. Sie organisieren den erfolgreichen Kurzgeschichten-Wettbewerb „Grassauer Deichelbohrer“, der dieses Jahr pausiert um Platz für einen Wettbewerb der Musikschule zu machen. Um die Literatur in Grassau derweil nicht einschlafen zu lassen dachten sie sich das Writers-in-Residence-Projekt „Schreiben in der Villa“ aus.
Mit den Preisverleihungen des „Deichelbohrers“ hat das Team die Grassauer Sawallisch-Villa als idealen Schauplatz für Veranstaltungen entdeckt, bei denen sich Literatur und Musik auch für die Öffentlichkeit wirksam verbinden lassen. So kam das Thema „Lässt sich Musik beschreiben?“ zustande, auch als kreative Vorgabe für ein einwöchiges Arbeitsstipendium „Schreiben in der Villa“. Das wurde im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben, beworben haben sich über fünfzig Autorinnen und Autoren, darunter viele bekannte Namen. Das Team hat sich trotzdem für eine junge und förderungswürdige Hanser-Autorin entschieden: Marlene Fleißig, geboren in Bad Aibling, lebt und arbeitet als Simultandolmetscherin in Leipzig und schreibt gerade an ihrem zweiten Buch. Am Ende der kreativen Woche findet in der Sawallisch-Villa eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema statt, nachdem die Stipendiatin aus ihrem Text gelesen hat, der beim „Schreiben in der Villa“ entstanden ist.
Um das neue Projekt öffentlich zu machen, erscheint Anfang Juli das 32seitige Magazin „Schreiben in der Villa“ in einer Auflage von 4.000 Exemplaren. Es wird gratis im Chiemgau verteilt und soll für die Finanzierung des ehrenamtlich, und nicht kommerziell organisierten Projekts sorgen. Es sind noch Anzeigenplätze frei, Rückfragen bei der Agentur Schlosserhaus in Grassau (agentur-schlosserhaus@t-online.de) – Zum Team gehören Christine Paxmann, Verlegerin, Producerin und Autorin aus München, Robert Höpfner, Autor, ehemaliger Kulturbeauftragter der Gemeinde und Vorstandsmitglied der Wolfgang-Sawallisch-Stiftung, sowie der Autor und Literaturagent Klaus Bovers, beide aus Grassau.
Bericht und Bilder: Klaus Bovers – Aussenansicht der Villa
