Es war schön. Es war einfach nur schön, an diesem Sonntag in die Gesichter der vielen Besucher auf dem Bauernmarkt in und bei der Wachinger-Mühle in Winkl (Gemeinde Neubeuern) blicken zu dürfen. Genauso so viel Freude hatten die Kunden an der äußerst zufriedenen Gemeinschaft aller Standler, des Personals und der Verantwortlichen.
Es herrschte richtiges Marktwetter, der Hochnebel hielt sich zäh und der Ostwind hielt den Besucherstrom im weitläufigen Obstgarten und um das Wachinger-Anwesen in Bewegung. Alle Standler freuten sich über reges Interesse an ihren Waren, die in großer Vielfalt feilgeboten wurden. Allem voran das reiche Angebot an verschiedensten Apfelsorten beim Schusterhans und beim Noggei. Bunte Kürbisauswahl auf dem Anhänger vom Niederthanner und noch reifende Quitten an den Bäumen waren ein schöner Blickfang.
Auch handwerkliches wurde anschaulich dargeboten, so konnte man dem Korbflechter bei seinen Arbeiten zuschauen und aus der großen Auswahl an Körben den richtigen zum Einkauf gleich erstehen. Gleich daneben pressten die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Neubeuern den köstlichen Saft aus frischen Äpfeln in Handarbeit mit Muskelkraft aus einer historischen Doppelkorbpresse und boten diesen dann zum Verkauf. An der Drechselmaschine vom Spatzier Schorsch warteten den ganzen Tag Kinder auf ihren Holzkreisel, den der Schorsch vor ihren Augen aus einem Stück Holz drehte dass die Späne flogen. Den Kreisel gab es gratis und die Spenden dafür gehen an die Bergwacht Brannenburg. Am Räucherofen und am Steinbackofen stieg regelmäßig der Rauch auf und machte Lust auf warmes Holzofenbrot und frisch geräucherten Saibling. Auch das Holzfeuer im Pizzaofen am Feuerwehrmobil machte Lust auf heiße Pizzen. Heiße Wiener, Käse, Fleisch und Wurst, Brezenstangerl, Getränke und Crepes fanden hungrige Abnehmer. Der Kaffee- und Kuchenstand vom Gemeinderkindergarten wurde solange belagert bis alle 60 Kuchen verkauft waren und somit ein schöner Betrag als Erlös für die Kinder der „Zwergerlburg“ verbucht werden konnte.
Im weiten Obstgarten verteilt konnte man an bunten Ständen noch gefilztes, Olivenöl, Bienenwachskerzen, scharfe Chilies, gestricktes, Vogelhäuschen und noch vieles mehr sehen und kaufen. Der Mühlenladen der Wachinger-Mühle konnte durch die Schaffung einer Aussentreppe ebenso zum Einkauf besucht werden. Die Bauernmarktbesucher bedankten sich für das Erlebnis wieder einmal vor Ort im Freien einkaufen zu dürfen mit Ihrem vorbildlichen Verhalten. Das Einhalten der nötigen Abstände im Freien und das Tragen einer Maske in den Innenräumen waren selbstverständlich. Bezirksrat Sebastian Friesinger besuchte den Markt und zollte der Gemeinschaft von Kunden und Verkäufern seinen Respekt für die Durchführung dieses Projekts, zu einer Zeit mit umfangreichen Auflagen. Die ausdauernden Besucher konnten noch den Durchbruch der Sonne miterleben und blieben bei dem Genuss verschiedener Weine aus der Mühle auf den Bänken an der Südseite kleben.
Text: Georg Wachinger – Bilder: Georg Wachinger und Thomas Schwitteck