„Verpuffung im Bereich der Firma Kronast in Oberreith, Feuer im Haus, mehrere Personen vermisst“, alarmierte die Rettungsleitstelle die eingesetzten Rettungskräfte. Bei der Gemeinschaftsübung der Wildenwarter Feuerwehr mit den Nachbarwehren von Atzing, Umrathshausen und Frasdorf wurden von der Übungsleitung der Stall und der Aufenthaltsraum im Bauernanwesen als Brandobjekte angenommen. Mehrere Personen sollten sich nach unbestätigten Angaben noch irgendwo im Haus befinden.
Die angeforderten Übungswehren übernahmen nach ihrem Eintreffen alle von der Übungsleitung angeordneten Aufgaben. Wildenwart baute die Einsatzleitung auf und nahm Verbindung zur Rettungsleitstelle auf, alle eingehenden Meldungen der eingesetzten Kräfte wurden bei der Einsatzleitstelle gesammelt und ausgewertet, so dass der eingeteilte Einsatzkommandant Martin Zettl ständig über die aktuelle Lage informiert war. Alle drei Wehren unterstellten unmittelbar nach der Ankunft ihre Atemschutzgeräteträger sofort der Wildenwarter Wehr; der Leiter der Atemschutzgruppe übernahm diese Einsatzkräfte, baute die notwendige Infrastruktur abgesetzt vom Unfallort auf und die Feuerwehrleute begannen das vollkommen verrauchte Gebäude von unten nach oben zu durchsuchen. In kurzer Zeit wurden alle elf Vermissten – dargestellt durch 90 Kilogramm Säcke – aus dem Gebäude geborgen. Zeitgleich begannen die Löscharbeiten und der Versuch das gesamte Anwesen vor dem Feuer zu bewahren.
Die Wildenwarter stellten die meisten der eingesetzten Kräfte und erledigten die Leitungs- und Führungsaufgaben. Die Atzinger Wehr baute eine unabhängige Leitung aus einem Hydranten auf und unterstützte die Wildenwarter bei der Brandbekämpfung. Die Männer der Frasdorfer und Umrathshauser Wehr bauten zusätzliche Leitungen vom Löschweiher her auf und versuchten erfolgreich den Funkenflug und das Feuer von den Nebengebäuden abzuhalten. Die Umrathshauser setzten bei der Übung erstmals ihre Feuerwehranwärter an der Tragkraftspritze und im Angriffstrupp ein Nach einer Dreiviertelstunde gab die Einsatzleitung „Übungsende“ an alle eingesetzten Kräfte durch. Insgesamt nahmen 60 Feuerwehrleute der vier Wehren an der Übung teil, sie trafen sich nach dem Abbau aller Leitungen zur Übungsbesprechung am „geretteten Objekt“.
Der Kommandant der Wildenwarter Wehr, Florian Fischer, der die Planung und Leitung der Übung hatte und seine Schiedsrichter waren recht zufrieden mit dem Leistungsstand der 60 eingesetzten Feuerwehrleute. Alle gestellten Aufgaben seien innerhalb der angesetzten Zeiten gut gelöst worden, so Fischer bei der Übungsbesprechung. Die gute Ausstattung mit geeigneten Fahrzeugen und der Gerätebestand aller Wehren seien für die Feuerwehren eine hervorragende Motivation. „Unsere beiden Gemeinden Frasdorf und Prien haben einen Haufen Geld für die Feuerwehren ausgegeben“ meinte einer der Truppführer, „wir wollen zeigen, dass jeder einzelne Cent davon gut angelegt ist“.
Fotos & Text: Heinrich Rehberg